Bauanleitung Natursteinmauer
Mauern aus Naturstein fügen sich besonders harmonisch in das Gartenbild ein. Wir zeigen unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten und wie Sie eine Natursteinmauer selber bauen. In den Anleitungen für Natursteinmauern sehen Sie Schritt für Schritt, wie Sie Trockenmauern aufschichten oder eine solide Gartenmauer aus Naturstein bauen.
Eine Gartenmauer wurde lange Zeit aus künstigen Mauerziegeln errichtet und verputzt oder aus Klinkersteinen errichtet. Eine Mauer aus zugeschnittenen Natursteinen ist entsprechend teurer. Einen Sonderfall stellen Mauern aus locker geschichtetem und relativ unbehandeltem Naturstein dar: Solche Natursteinmauern werden oft als Hangbefestigung eingesetzt und auch Trockenmauer bzw. Trockensteinmauer bezeichnet, weil bei ihnen auf den (feuchten) Fugenmörtel verzichtet wird.
Bei der Bauart einer Gartenmauer unterscheidet man zwischen freistehenden Mauern (als Einfriedung des Grundstücks), in den Hang integrierte Stützmauern (zur Terrassierung des Grundstücks bzw. zum sicheren Abfangen von Erdmassen) oder schmückenden (Sichtschutz-)Mauern wie der Trockensteinmauer oder den bekannten friesischen Erdwall-Mauer dem sogenanten Knick. Für mehr Informationen zu Art, Bau & Vorteilen der verschiedenen Mauer-Typen, lesen Sie unser Grundwissen Gartenmauern >>
Wie baut man eine Natursteinmauer?
Will man eine Mauer aus Naturstein errichten, ist ein solides Fundament unerlässlich. Wie bei jeder anderen Gartenmauer (aus Betonwerkstein etwa), muss man ein frostfrei gegründetes Streifenfundament gießen, auf dem die Steinmauer Lage für lage errichtet werden kann. Praxistipp: In den unten stehenen verlinkten Artikeln zeigen wir Schritt für Schritt, wie Sie eine Steinmauer als Grundstückseinfassung selber bauen: vom notwendigen Fundament bis zur Mauerabdeckung.
Anders sieht es aus, wenn Sie eine Mauer aus unbehauenen Natursteinen lose aufschichten wollen – doch auch eine Trockensteinmauer braucht eine stabile Basis, damit die Trockenmauer nicht absackt, einknickt oder umkippt. Orientieren Sie sich beim Bau einer Trockenmauer an den folgenden Arbeitsschritten:
- Lage planen: Legen Sie fest, wo die Mauer entstehen soll und wie hoch sie sein soll. Berücksichtigen Sie dabei auch das Gelände und den Untergrund
- Stecken Sie den geplanten Verlauf der Natursteinmauer ab
- Heben Sie entlang dem Verlauf eine etwa 40 cm tiefe Grube aus – die Breite des Fundaments orientiert sich an der beabsichtigten Höhe der Natursteinmauer
- Füllen Sie die Grube mit groben Schotter und verdichten diesen – das Fundament muss stabil sein, um die Natursteinmauer zu tragen
- Darauf folgt eine dünne Ausgleichsschicht aus Sand
- Besorgen Sie sich geeignete Natursteine, die für den Bau der Mauer geeignet sind. Hierbei sollten Sie auf die Größe, Farbe und Form achten
- Jetzt beginnen Sie mit dem Aufschichten der Naturstein-Blöcke
- Die größten Steine bilden die unterste Steinlage ...
- ... danach schichten Sie weitere Steine Lage um Lage auf – als Bindemittel wird kein Mörtel sondern normaler Mutterboden (oder Lehm) verwendet. Verwenden Sie geeignetes Werkzeug wie Hammer, Meißel und Fäustel.
- Praxistipp: Achten Sie darauf, dass benachbarte Steine möglichst dicht aneinander anschließen. Auch in der Höhe sollten die Steine nicht zu unterschiedlich sein, um keine zu großen Fugen entstehen zu lassen
- Steht die Natursteinmauer frei (sind beide Seiten zugänglich), werden die Steine nur an Außenflanken verlegt, das Innere der Trockensteinmauer wird mit Erdreich verfüllt.
- Wichtig ist, dass sich die Natursteinmauer nach oben hin verjüngt: Die Krone ist schmaler als die Basis, als oberer Abschluss eignen sich flache Steine, ein Beet oder Rasensoden.
- Zum Schluss werden die Fugen bepflanzt
Bitte beachten Sie, dass das Bauen einer Natursteinmauer eine anspruchsvolle Arbeit ist und Erfahrung sowie handwerkliches Geschick erfordert. Wenn Sie unsicher sind, sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen.
Weitere häufig gestellte Fragen zu Natursteinmauer kompakt beantwortet:
Welches Fundament für Natursteinmauer?
Handelt es sich um eine freistehende Mauer aus maßhaltigen Mauersteinen (egal ob aus Betonwerkstoff oder aus Naturstein) benötigt die Mauer ein reguläres Beton-Fundament. Bei Trockensteinmauern wird eine verdichtete Schotter-Sand-Schicht als Basis ausgebracht, damit die Mauer den Erdkontakt bewahrt und im Inneren anfallendes Wasser versickern kann.
Praxistipp: Die Breite des Fundaments richtet sich nach der Höhe der Trockenmauer – etwa ein Drittel der finalen Höhe über Erdniveau sollte das Fundament messen (zzgl. einem Sicherheitswert von 10 cm pro offener Flanke, bei Stützmauern entsprechend nur 10 cm zur Gartenseite).
Ist eine Gartenmauer aus Naturstein genehmigungspflichtig?
Nein, der Baustoff allein führt nicht zu einer Genehmigungspflicht. Entscheidend ist die beabsichtige Höhe der Mauer. Auf der Grundstücksgrenze sind Gartenmauern bis zu einer Höhe von 180 cm in der Regel genemigungsfrei. Allerdings untersagen mancherorts Bebauungspläne oder Gestaltsatzungen das Errichten von Mauern als Grundstücksbegrenzung (dann sind meist leichtere Einfriedungen wie Zäune oder Hecken vorgeschrieben). Das Bauamt Ihrer Gemeinde berät Sie zu Fragen zur Genehmigung der Gartenmauer gern.
Wie hoch kann eine Natursteinmauer sein?
Die maximale Höhe einer Natursteinmauer wird vor allem durch die Gesetze und Verordnungen Ihrer Gemeinde begrenzt. Die Bauordnungen der meisten Bundesländer schreiben eine maximal zulässige Höhe von 180-200 cm vor, wenn die Gartenmauer als Grundstückseinfriedung dient (in Bayern liegt die zulässige Höhe sogar nur bei 150 cm!).
Höher sollte man eine Natursteinmauer auch nicht selber bauen, da ab dieser Höhe auch die erforderliche Statik anspruchsvoll wird – etwa werden aussteifende Zwischenpfeiler nötig, damit die Mauer nicht umkippt.
Was ist die billigste Stützmauer?
Unschlagbar günstig sind sogenannte Pflanzringe: Die Betonformteile können auch von Laien einfach übereinandergestapelt werden und befestigen einen kleinen Hang auf dem eigenen Grüdstück. Schön ist diese Lösung aber in den seltensten Fällen. Alternativen sind günstige Natursteine, aus denen man eine echte Trockenmauer als Hangbefestigung herstellt. Für eine günstige Stützmauer kommt vor allem Granit in Frage. Die Steinsorten Basalt und Grauwacke sind schon teurer, am meisten kostet eine Natursteinmauer aus Basaltlava.
Was für ein Mörtel für Natursteinmauern?
Auch hier ist wieder die Unterscheidung wichtig: Handelt es sich um eine "normale" Gartenmauer, die aus Naturstein-Quadern errichtet wurde oder um eine "lebende" Trockensteinmauer?
Im ersten Fall verwenden Sie einen Weißzement-Mörtel (auch Natursteinmörtel genannt). Er enthält nur wenige eigene Farbstoffe, was dem Verfärben des hochwertigen Natursteins vorbeugt. Im zweiten Fall verzichten Sie auf jeden Mörtel und fügen die Steine trocken übereinander. Halt und Haftung erhalten die Steine durch Auflast und Reibung/Verzahnung untereinander. Mutterboden bzw. Lehm dienen als Lückenfüller und Pflanzsubstrat.
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