Streifenfundament

Streifenfundament gießen – frostfrei und stabil

Aus selbst 8/2002

Ein Streifenfundament ist ein schmales, langgezogenes Fundament, das Linienlasten, z. B. aus Gartenmauern sicher in den Untergrund ableitet. Ein Streifenfundament benötigen Sie zum Beispiel, wenn Sie eine Mauer errichten möchten. Im Video zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie ein Streifenfundament gießen.

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Video: Xcel Production

Streifenfundament gießen – frostfrei und stabil

Beim Streifenfundament für einfache Gartenbauten (Mauer, Gartenhaus, ...) wird meist mit einer sogenannten "verlorenen Schalung" gearbeitet. Das heißt, es wird einfach eine tiefe Rinne in die Erde gegraben und später komplett mit Beton ausgegossen. Wer ein präzises Streifenfundament benötigt, z. B. weil der obere Abschluss über dem Geländeniveau sichtbar bleiben soll oder das Grundstück ein starkes Gefälle hat, muss eine Schalung aus Holz (Restholz, Palettenholz, ...) bauen, in das der flüssige Beton gegossen wird. Nach 24h hat der Zement dann eine ausreichende Festigkeit erreicht und Sie können das Streifenfundament ausschalen.

Streifenfundament bauen

  • Stecken Sie die Kontur des Streifenfundaments ab: Länge und Breite des Fundamentstreifens richten sich nach der zu errichtenden Mauer (und besonderen statischen Anforderungen).
  • Graben Sie eine 80 cm tiefe Rinne aus – bei großen Bauvorhaben lohnt es sich, einen Mini-Bagger auszuleihen.
  • Bei festen Lehmböden dient das Erdreich als "verlorene Schalung". Bei Bröckeligem Untergrund bauen Sie aus Holz eine einfache Schalung.
  • Beton nach Herstellerangaben anmischen: Für kleine Fundamente eignet sich Ruck-Zuck-Beton, der ohne Zuschlagstoffe angerührt wird, bei großen Fundamenten mischen Sie Sand, Zement und Wasser erdfeucht im Betonmischer an.
  • Nun wird der Beton in die Schalung gegossen: Mit einem Holzstab Hohlräume zerstören und Beton durch Stampfen verdichten.
  • Soll eine Bewehrung eingesetzt werden muss die Armierung mindestens 5 cm von Beton überdeckt sein (Korrosionsschutz).
  • Nun wird die Randschalung für einen sauberen Abschluss des Streifenfundaments aufgelegt und mit Beton verfüllt.
  • Oberkante des Fundaments bündig zur Schalung abziehen.
  • Fest ist Beton nach 48 Stunden, seine Endfestigkeit erreicht er nach 28 Tagen. Nach einer Woche ist er aber soweit ausgehärtet, dass Sie weiterarbeiten können – bis dahin das Streifenfundament  mit einer Plane gegen die Witterung schützen.

Streifenfundament frostfrei gründen

Fundamente tragen die Last eines Hauses, einer Gartenmauer oder eines Carports in die Erde ab. Damit der Kraftschluss gewährleistet ist, muss das Fundament dauerhaft auf festem Untergrund stehen. Frost kann das gefährden: Sammelt sich nämlich Wasser unter dem Fundament und gefriert dieses, kann das Fundament durch das sich ausdehnende Eis (größeres Volumen als Wasser) angehoben und beschädigt werden. Als frostfrei gegründet gelten Fundamente, wenn diese mindestens 80 cm tief ins Erdreich ragen. Eine verdichtete Drainageschichte aus Schotter erlaubt bei kleineren Bau-Vorhaben auch mal geringere Fundament-Tiefen.

Praxistipp: Eine Sonderform eines Streifenfundaments ist das Ringfundament. Hier sind die einzelnen Streifen zu einem geschlossenen Ring (meist Rechteck) zusammengegossen (z. B. bei Terrassen). Als Auflager für das Dachgebälk spricht man bei armierten Ringfundamenten vom sogenannten Ringanker (nimmt Schubkräfte aus Sparren auf).

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