Fundamente

Ob Sie einen Zaunpfahl setzen, eine Gartenmauer hochziehen oder eine Terrasse anlegen möchten: Für eine stabile Ausführung brauchen Sie ein solides Fundament. Wir zeigen Ihnen, wie Sie solche Arbeiten selbst durchführen können.

Fundament gießen

Fundamente sind Tragwerke aus vergossenem Beton, die überall dort benötigt werden, wo die Tragfähigkeit des gewachsenen oder aufgeschütteten Bodens für das geplante Bauvorhaben nicht ausreicht. Gängige Fundamentarten sind das Punktfundament, das Streifenfundament und das Plattenfundament bzw. Bodenplatte. Diese wiederum lassen sich unterteilen in bewehrte und nicht bewehrte Fundamente. Von einem bewehrten Fundament ist dann die Rede, wenn die Zug- und Biegebelastbarkeit durch eine in den Beton eingegossene Stahlarmierung verstärkt wird.

Bei hoch belasteten Bauteilen, wie beispielsweise der Bodenplatte eines Hauses, muss ein Statiker die Berechnung für die Ausführung übernehmen. Hier werden die Dicke der Bodenplatte, die Betonfestigkeitsklasse sowie die Lage und Beschaffenheit der Bewehrung genau festgelegt. Für die Baustelle im heimischen Garten ist das nicht unbedingt erforderlich. Für die meisten Anwendungen dürfte hier ein Beton der Güteklasse B 15 (Nennfestigkeit 15 N/mm2) der geeignete Werkstoff sein. Diesen können Sie sich liefern lassen oder als vorgemischte Sackware kaufen, die Sie nur noch mit sauberem Wasser vermengen müssen. Natürlich können Sie Beton auch aus Zement, Sand, Kies und Wasser selbst anmischen, allerdings in nicht kontrollierter Qualität.

Punktfundament gießen

Ein Punktfundament wird benötigt, wenn ein Pfahl, Pfosten oder Ständerbauwerk sicher im Boden verankert werden soll. Typische Anwendungen sind die Errichtung eines Zaunes oder Carports. Für solche Kleinfundamente benötigt man in der Regel keine Stahlarmierung und keine Schalung (es sei denn, das Fundament soll aus dem Boden herausragen). Einen Pfahl oder Pfosten können Sie direkt einbetonieren oder auf verschiedene Pfostenanker bzw. Stützenschuhe zum Aufdübeln oder Einbetonieren zurückgreifen.

Die zweite Variante ist die langlebigere Alternative, da der Pfosten vom Boden abgekoppelt wird und nicht so schnell fault. Möchten Sie einen Pfahl direkt einbetonieren, sollten Sie das ausgehobene Loch zunächst etwa 20 cm hoch mit Kies füllen, damit Wasser abfließen und der Pfahl besser trocknen kann. Auch sollten Sie das Betonfundament über das Erdniveau ziehen (Randschalung fertigen) und die Oberfläche mit einem vom Pfahl wegführenden Gefälle versehen. Bei der Bemessung von Fundamenten sollten Sie grundsätzlich folgendes beachten: Je weicher der Boden und höher die Traglast, desto größer sollte das Fundament ausfallen und um so wichtiger ist eine Bewehrung. Im Zweifelsfall sollten Sie hier besser einen Fachmann zu Rate ziehen.

Streifenfundament anlegen

Ein Streifenfundament benötigen Sie zum Beispiel dann, wenn Sie eine Mauer bauen möchten. Auch hier sollten Sie das Fundament für eine dauerhafte Haltbarkeit frostfrei (also mindestens 80 cm tief) gründen. Diese Tiefe hat folgende Bewandnis: Erdreich kann sich bei anhaltendem Frost durch das Gefrieren der Feuchtigkeit ausdehnen (anheben) und damit auch ein Fundament bewegen. Da in einer Tiefe von 80 cm der Boden nicht mehr gefriert, kann Frost die Lage eines dort gegründeten Fundaments nicht mehr verändern. Das Streifenfundament ruht in unserem Beispiel auf zwei Punktfundamenten, die den späteren Fundamentstreifen jeweils im vorderen und im hinteren Drittel stützen.

Das Video zeigt, wie Sie ein Streifenfundament für eine Gartenmauer gießen:

Video Platzhalter
Video: Xcel Production

Nach dem Aushub der Löcher fertigen Sie eine lose Schalung, die von der Breite her der später zu errichtenden Mauerdicke entsprechen soll. Mischen Sie den Beton steif an (oder lassen in dieser Konsistenz liefern), bringen ihn bis Bodenniveau ein und verdichten ihn dabei mit einem schweren Gegenstand. Nun legen Sie die Schalung auf, legen den Stahlkorb ein und füllen den Beton bis zur Schalkante ein. Dabei immer wieder gründlich verdichten und zum Schluss mit dem Reibebrett glatt abziehen. Nach dem Abbinden und vor dem Mauern sollten Sie noch eine Dichtschlämme auftragen, damit keine Feuchtigkeit aus dem Boden in die Mauer eindringen kann.

Bodenplatte betonieren

Auch beim Herstellen einer Bodenplatte empfiehlt sich eine frostfreie Gründung auf Streifenfundamenten – besonders dann, wenn Sie die Bodenplatte dort anlegen möchten, wo der Boden erst kurz zuvor verfüllt wurde. Hier ist nämlich zu erwarten, dass sich der Untergrund setzt und mit ihm das Fundament. Zunächst sollten Sie sich über die Aufbaudicke Ihres Bauwerkes und die entsprechende Tiefe der Baugrube im Klaren sein: Bei einer Terrassenkonstruktion können Sie etwa 15 cm für die Kieslage, 15-20 cm für die Betonplatte, 5 cm für den Verbundestrich, 1-2 cm für die Abdichtung (je nach Art des verwendeten Systems) und ebensoviel für Fliesenkleber und Fliesen rechnen. Sie kommen also auf einen Aushub von etwa 40 cm. Schaffen Sie nun einen ebenen Untergrund und legen die Schalbretter in erforderlicher Höhe mit 2 Prozent Gefälle (vom Haus weg) an.

Da die Bodenplatte konstruktiv von der Hauswand abgekoppelt sein muss, erstellen Sie die Trennungsfuge mit 10-mm-Styroporplatten und füllen anschließend die etwa 15 cm dicke Kieslage als Sauberkeitsschicht ein. Bringen Sie nun die Stahlmatten ein und unterlegen sie so, dass sie etwa im unteren Drittel der Betonplatte zu liegen kommen. Nun verfüllen Sie den Beton, verteilen ihn gleichmäßig und verdichten ihn in hackenden Bewegungen mit dem Abziehbrett. Zum Schluss ziehen Sie den Beton sauber über die Schalung ab und glätten die Oberfläche mit einem Stielbrett. Bei allen Betonierarbeiten sollte die Witterung 14 Tage frostfreies, trockenes und nicht zu warmes Wetter verheißen. Anderenfalls müssen Sie die Betonteile mit geeigneten Planen abdecken.

Wissenswertes über Beton

Beton ist ein Werkstoffgemisch, das aus drei Komponenten hergestellt wird: Zement als Bindemittel, Zuschlagstoffen unterschiedlicher Korngrößen (Schotter, Kies, Sand) und Wasser. Durch Einbringen einer Stahlarmierung (Bewehrung) entsteht der sogenannte Stahlbeton, der die auf ihn wirkenden Zugkräfte besser auffängt. Beton unterteilt man nach der Festigkeit in Gruppe 1: B 5, B 10, B 15, B 25 und in Gruppe 2: B 35 bis B 55. Je größer die Zahl, desto höher ist die erreichte Endfestigkeit. Weiterhin gibt es eine Klassifizierung in Konsistenzklassen (KS, KP, KR, KF), die Aufschluss über die Plastizität (steifer bis fließfähiger Beton) geben. Beton erreicht die größte Härte, wenn beim Ansetzen genau soviel Wasser verwendet wird, wie der Zement zum Abbinden benötigt. Für den Bedarf des Selbstbauers sind die Zementsorten Portlandzement (PZ) oder Hochofenzement (HOZ) in der Regel die geeigneten Produkte.

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