Mauer aus Kalksandstein bauen
Stein auf Stein: Hier entsteht eine Mauer aus Kalksandsteinen auf dem selbst gebauten Fundament. Wir zeigen den Bau der Kalksandstein-Mauer.
Mit Kalksandstein mauern Sie selbst eine solide Wand, die Schall wesentlich besser abschirmt als jedes Sichtschutzelement aus Holz! Möchte man den Nachbarn nicht ständig hören und sehen oder eine klare Trennung zur Straße schaffen, kann man anstelle eines Zauns auch eine Gartenmauer ziehen. Eine Mauer aus Kalksandstein ist hier eine gute Wahl.
Ebenfalls sehr gefragt:
• Gartenmauer: Das muss man beachten
• Steinmauer aus Klinker bauen
• Anleitung: Natursteinmauer errichten
Wo auch immer man eine Kalksandstein-Mauer auf dem Grundstück errichtet – der erste Schritt muss der zum Bauamt sein. Dort kann man alle behördlichen Vorschriften, die in den Landesbauordnungen festgelegt sind, mit dem zuständigen Mitarbeiter besprechen. So gibt es bestimmte Maximalhöhen, es sind landschaftliche Gesichtspunkte zu berücksichtigen, und vielleicht darf man auch nur ein bestimmtes Material verbauen. Des Weiteren müssen Sie vor Baubeginn mit Ihrem Nachbarn reden, sofern es sich um eine Grenzbebauung handelt. In diesem Fall muss der Grenzverlauf des Grundstückes genau ermittelt und beim Bauen des Mauerwerks korrekt eingehalten werden. Ansonsten kann der Nachbar den Abriss Ihrer Gartenmauern einklagen.
Seit wann gibt es Kalksandstein?
Kalksandstein ist heute bei den Mauersteinen ein absoluter Klassiker. Und das ist noch gar nicht so lange so. Denn erst am Ende des 19. Jahrhunderts wurden die beliebten Steine erfunden. Obwohl bereits 1854 mit dem Mauerstein experimentiert wurde, gelang der Durchbruch erst im Jahre 1880. Der Baustoffchemiker Dr. Wilhelm Michaelis konnte durch ein spezielles Verfahren die ersten Wände mit dem Baustoff setzen. Als es dann 1894 gelang die ersten Mauersteine mit einer Maschine herzustellen, wurde der Baustoff auch für die breite Masse interessant. Anschließend wurden schnell immer mehr Fabriken für die Herstellung gebaut. Seit dem werden die Mauersteine für Wände besonders gerne benutzt.
Welche Kalksandstein-Formate gibt es?
Als Nächstes stellt sich die Frage welche Mauersteine man zum Aufmauern nimmt. Hat die Behörde in dieser Hinsicht keine Vorschriften gemacht, stehen verschiedene Steinarten zur Wahl: Poren- und Leichtbetonblöcke sowie (Ton-)Ziegel und Kalksandsteine. Herkömmliche Block- oder Planziegel für Hintermauerwerk verlangen ebenso wie Porenbeton und Leichtbeton nach einem Putzauftrag. Darauf kann man allerdings verzichten, wenn man Mauersteine für Sichtmauerwerk nimmt. Hier wird man im Kalksandstein- und im Ziegelsortiment fündig. In der Regel handelt es sich dann um Vollsteine, die gar keinen oder nur einen geringen und groben Lochanteil aufweisen. Als Steingröße für eine Gartenmauer bieten sich übrigens 2-DF-Steine (11,5 cm stark) und 3-DF-Steine (17,5 cm stark) an.
Praxistipp: In jedem Fall werden diese Steine nicht verputzt, sondern sauber verfugt, was letztlich nicht nur optisch attraktiv wirkt, sondern auch eine wirkliche Arbeitserleichterung gegenüber dem Verputzen darstellt.
Damit kein Wasser in die Wand eindringt, benötigt die Kalksandstein-Mauer dichte Fugen. Wie man Mauerwerk verfugt, zeigt dieses Video:
Fundament für Kalksandstein-Mauer
Bevor es allerdings ans Verfugen geht, gilt es erst einmal, ein Fundament zu erstellen und die Steine aufzumauern. Und dafür braucht es Beton und Mörtel. Für kleinere Bauvorhaben wie die Wand in unserem Beispiel empfehlen sich Trockenmischungen, die Sie schnell und nur noch mit Wasser anrühren müssen. Natürlich kann man Beton und Mörtel auch selbst anmischen. Zur Mörtelherstellung eignet sich für die meisten Anwendungen eine Mischung von sechs Raumteilen Sand und je einem Raumteil Zement und Kalkhydrat. Wichtig: Dabei sollte der Mauersand mischkörnig sein und wie alle anderen Zutaten sauber! Die Wassermenge ist abhängig von der Luft- und Sandfeuchtigkeit. Deshalb gibt man immer zuerst nur ein bisschen Wasser in die Mischung, rührt dann kräftig um und gießt im Folgenden portionsweise Flüssigkeit nach, bis eine erdfeuchte Konsistenz erreicht ist. Das bedeutet, dass der Mörtel gerade so eben noch seine Form behält und nicht auseinanderläuft. Je weniger Wasser im Mörtel enthalten ist, desto weniger Feuchtigkeit kann verdunsten! Das heißt es können auch weniger Luftblasen zurückbleiben, der Beton wird fester! Und es entstehen weniger Schwindrisse beim Trocknen! Fertigmischungen sind sicherer: Das Selbstanmischen ist zwar mit größerem Aufwand verbunden als das Anrühren einer Fertigmischung, aber dafür preiswerter. Allerdings gehen Sie beim Do-it-yourself-Mixen immer das Risiko ein, danach doch eine nicht ganz korrekte Zusammensetzung zu vermauern. Poröse Mörtelfugen wären die unerwünschte Folge.
Neben Steinen und Mörtel benötigen Sie auch entsprechendes Werkzeug zum Mauern: Wasserwaage, Bandmaß oder Zollstock, Rührquirl für die Bohrmaschine (praktisch, aber kein Muss), einen Fäustel zum Anklopfen der Steine, eine recht- oder dreieckige Maurerkelle, Fugeisen und Fugblech sowie Senklot und Meterstab, den Sie aus einer Holzlatte auch selbst herstellen können.
Die Arbeit beginnt mit dem Ausschachten eines Fundamentgrabens. Für kleinere Bauwerke wie eine Gartenmauer reicht eine Tiefe von etwa 30 bis 40 Zentimetern aus. Bei Gebäudemauern sollte man mindestens 80 cm tief ausschachten, damit das Fundament absolut frostsicher gegründet ist. Tipp: Soll später ein Teil des Fundaments als Sockel unter der Mauer sichtbar bleiben, bauen Sie für diesen über dem Erdboden liegenden Teil eine Holzschalung. Den Graben selber müssen Sie nicht einschalen – hier kann der Beton einfach eingefüllt werden. Im oberen Bereich sollte man Armierungseisen einbetten, um Risse im Beton vorzubeugen. Den eingefüllten Beton können Sie dann über die Schalung hinweg glatt abziehen. Lassen Sie das Fundament etwa eine Woche lang durchhärten. Vor Regen und hohen Temperaturen (Sonne) sollten Sie es mit einer Abdeckfolie schützen. Bei starker Hitze empfiehlt es sich außerdem, den Beton einmal täglich per Wasserschlauch zu nässen.
Kalksandstein mauern: Anleitung
Die Mauerarbeiten beginnen mit dem Auftrag einer satten Schicht aus Mörtel aufs Fundament. Man setzt dann jeweils den ersten und letzten Stein ins Mörtelbett. Hier muss man vorher genau gemessen haben, damit es mit der Steinlänge aufgeht. Gegebenenfalls einen der beiden ersten Steine entsprechend kürzen.
Nun lassen sich die beiden Steine mit Hilfe einer Latte und der Wasserwaage exakt ausrichten. Danach spannt man eine Richtschnur von einem Ende zum anderen. Diese wird von Steinschicht zu Steinschicht immer weiter nach oben versetzt, sodass man sich stets daran orientieren kann. Nichtsdestotrotz ist es Pflicht, die Ausrichtung der Mauer ständig mittels Wasserwaage, Meterstab und Senklot zu kontrollieren. Kleine Korrekturen sind möglich, sofern man – wie in unserem Beispiel – im Dickbettverfahren mauert, Stoß- und Lagerfuge also stets aus einem satten Mörtelbett bestehen.
Kalksandstein mauern: Kosten
Wenn eine Wand gemauert werden soll, kann es teuer werden. Wenn Sie das Mauerwerk selbst errichten, können Sie aber viel Geld sparen. Der Preis ist dabei von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen z.B. auch der Baustoff. Eine Wand aus Beton kostet etwa 35-50 Euro pro Quadratmeter. Natursteine wie z.B. Kalksandsteine kosten pro Quadratmeter etwa 15-30 Euro und sind somit meistens etwas günstiger. Ziegel kosten pro Quadratmeter etwa genauso viel wie Kalksandstein. Insgesamt ist es schwierig zu sagen, wie teuer eine Kalksandstein-Mauer wird. Denn die Kosten sind auch von der Höhe der Mauer abhängig. Und diese beeinflusst nicht nur die Menge der Steine, sondern auch die des Mörtels.
Das könnte Sie auch interessieren ...