Am Teichrand, als Sichtschutz oder im Kübel: So pflanzt man Bambus
Wann, wie und wo: Tipps zum Pflanzen von Bambus und was Sie beim Pflanzen wüchsiger Arten unbedingt beachten sollten.
Bambus pflanzen? Das sind doch die mit den wild wuchernden Rhizomen! Stimmt schon, das gilt aber besonders für eine bestimmte Art. Denn längst nicht jeder Bambus braucht beim Pflanzen ausbruchsichere Rhizomsperren.
Bambus pflanzen – 3 Tipps für üppiges Grün
Welchen Standort braucht Bambus?
Sonnig bis halbschattig und warm soll es sein, das war es eigentlich auch schon. Und zügig darf es dort nicht sein, sonst kann der immergrüne Bambus im Winter vertrocknen. An den Boden stellt Bambus keine Ansprüche. Lehm ist ihm genauso recht wie Sand, es darf nur nicht staunass oder knochentrocken sein.
Wann sollte man Bambus pflanzen?
Am besten pflanzen Sie Bambus im Frühjahr, dann sind die Pflanzen bis zum Herbst eingewachsen und brauchen keinen Winterschutz. Der ist bei Herbstpflanzungen in Form von Vlies und Herbstlaub als Mulch nötig, da die Wurzeln bis zum Frost noch nicht richtig Fuß gefasst haben.
Kann man Bambus auch im Kübel pflanzen?
Das ist bei kleinen Schirmbambusarten und Sorten wie Fargesia rufa mit seinem leicht bläulichen Laub oder Fargesia murielae 'Bimbo' kein Problem. Bambus ist auch im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse ein guter Sichtschutz. Sie können ihn auf Rollbrettern immer dorthin schieben, wo er gerade am meisten gebraucht wird. Die großen Kübel sollten kippsicher sein. Im Winter sollten die Erdballen nicht durchfrieren, man rückt die Kübel daher einfach an die Hauswand oder umwickelt sie mit Noppenfolie.
Was gibt es beim Pflanzen von Bambus zu beachten?
Ob als Sichtschutz, Gestaltungselement oder Sichtschutzhecke: Das Pflanzloch für Fargesia und Phyllostachys sollte gut doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Groß werdende Sorten brauchen am Standort gut 2 m Platz um sich herum, wenn Sie Bambus als Sichtschutzhecke pflanzen wollen, richten sich die Abstände nach Geduld oder Ungeduld des Gärtners und der Höhe der Pflanzen im Container. Bei großem Bambus in zehn Liter Pflanzcontainern oder größer kommt alle 80 bis 100 Zentimeter ein Bambus in den Boden, bei Bambus in kleinen Töpfen zwei bis drei Pflanzen pro Meter. Als Mindestabstand zu Nachbargärten oder auch Gebäuden nehmen sie die Endhöhe der Pflanzen.
Wässern Sie den Boden vor dem Pflanzen und stellen auch den Bambus selbst in ein Wasserbad, damit sich sein Wurzelballen vollsaugen kann. Bei lehmigen Böden lockern Sie den Boden der Pflanzgrube, damit sich die Wurzeln gut ausbreiten können und sich auch das Gießwasser gut verteilen kann. Geben Sie einen Mix aus Kompost und Gartenboden ins Pflanzloch und stellen den Bambus so hinein, dass er etwa so tief wie im Pflanztopf steht. Zum Schluss schütten Sie einen kleinen Erdwall als Gießrand auf.
Praxistipp: Soll der Bambus als Sichtschutz dienen, kürzen Sie alle Halme um gut ein Drittel ein – dann wird der Bambus buschiger.
Danach sollte der Boden erst einmal leicht feucht bleiben, vor allem bei Trockenheit, sonst vertrocknen die Blätter und hüllen sich in einen Grauschleier.
Bei Bambuspflanzen Rhizomsperre nicht vergessen
Eine – sorgfältig gesetzte – Rhizomsperre aus stabilem Kunststoff hält den Bambus wirksam im Zaum. Es gibt Rhizomsperren zu kaufen, Speisskübel mit heraus gesägtem Boden (wie in der Bildergalerie oben gezeigt) erfüllen aber auch denselben Zweck, sofern Sie kleine Sorten vom Flachrohrbambus pflanzen.
In der Bildergalerie sehen Sie, wie Sie eine Rhizomsperre selber basteln können.
Welcher Bambus wuchert nicht?
Im Garten pflanzt man in der Regel Sorten vom Schirmbambus (Fargesia) und vom Flachrohrbambus (Phyllostachys). Die Phyllostachys ist die wuchernde Bambusart, aber auch die sortenreichste und der mit den schöner gefärbten Halmen. Ohne eine sogenannte Rhizomsperre geraten diese wüchsigen Sorten allerdings wirklich schnell außer Rand und Band.
Schirmbambus bildet auch Ausläufer, aber nur sehr kurze. Daher ist der Bambus auch nach Jahren und Jahrzehnten immer noch an seinem Platz und nimmt nur im Umfang zu. Nachbargärten bleiben unbehelligt. Jadebambus (Fargesia jiuzhaigou) wird im Alter 4 m hoch, braucht dann aber nur 2 m Platz – ein guter Sichtschutz! In der Sonne bekommt Jadebambus rötliche Halme, setzt man ihn in den Schatten, bleiben die Halme grün.
Wie setzt man die Rhizomsperre?
Halt, Du kommst hier nicht raus! Eine Rhizomsperre ist eine rein mechanische Sperre, die das Pflanzloch seitlich begrenzt. Die Sperre ähnelt senkrecht eingegrabener Teichfolie. Sie sollte 70 cm in den Boden reichen und die Erdoberfläche immer um einige Zentimeter überragen, damit man ausbrechenden Bambus gleich sieht und abschneiden kann.
Rhizomsperren gibt es im Handel als Meterware, die man als Ring um die Pflanze legt und mit Schrauben oder einer mitgelieferten Verschlussschiene verschließt. Den so entstandenen bodenlosen Kunststoffzylinder stellt man vor dem Einsetzen der Pflanze ins Pflanzloch und füllt dieses dann ganz normal auf.
Die Länge der Meterware bestimmt das Gehege, in dem sich der Bambus ausbreiten darf. Dieser sollte später ringsum mindestens 1,5 m Platz zum Wurzeln haben.
Als Gartenbau-Ingenieur ist Thomas Heß der Fachmann für alles, was im Garten grünt und blüht: Unser Autor erklärt Ihnen, wann der beste Zeitpunkt für Aussaat, Düngegabe oder das Winterquartier ist und wie man Staunässe verhindert. Profitieren Sie von seinem Expertenwissen!
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