Zierstrauch

Blut-Johannisbeere: Alles rund um Pflege, Pflanzung und Vermehrung

Die rosa bis dunkelroten Blüten der Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum) bringen im Frühling die erste rote Farbe in den Garten. Wir zeigen, wie Sie den Zierstrauch richtig pflanzen, pflegen und vermehren.

blut-johannisbeere
Die kräftigen Farben der Blut-Johannisbeerblüten bringen die erste rote Farbe in den (Vor-)Garten. Foto: iStock / LianeM
Auf Pinterest merken

Mit ihren leuchtend roten Blüten ist die Blut-Johannisbeere ein echter Hingucker im Garten. Der robuste Strauch ist pflegeleicht, bienenfreundlich und trotzt selbst widrigen Bedingungen.

pflanzenportrait blut-johannisbeere
Die Blut-Johannisbeere ist trockenheitsverträglich und pflegeleicht. Foto: selbst

Wir zeigen Ihnen, wie Sie ihn richtig pflanzen, pflegen und schneiden, damit er Jahr für Jahr seine volle Pracht entfaltet.

Botanische Zugehörigkeit und Herkunft

Die Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum) gehört zur Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae) und ist eng mit der Schwarzen, Roten und Weißen Johannisbeere verwandt. Anders als ihre essbaren Verwandten wird sie jedoch hauptsächlich als Zierstrauch kultiviert.

Ursprünglich stammt die Blut-Johannisbeere aus Nordamerika, genauer gesagt aus den westlichen Regionen der USA und Kanadas. Dort wächst sie in lichten Wäldern, an Berghängen und in Flusstälern. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie nach Europa gebracht und erfreut sich seither großer Beliebtheit in Gärten und Parks.

Was sie von anderen Johannisbeerarten unterscheidet, sind vor allem ihre auffälligen, rosaroten bis tiefroten Blütentrauben, die im Frühjahr eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten darstellen. Ihre Beeren hingegen sind zwar ungiftig, aber schmecken fad und mehlig und sind somit kaum genießbar.

Pflanzzeit, Standort und Boden

Besonders gut eignet sich die Blut-Johannisbeere für Blütenhecken, Einzelstellungen oder als bienenfreundliche Ergänzung in naturnahen Gärten.

Beste Pflanzzeit

Die beste Zeit, um eine Blut-Johannisbeere zu pflanzen, ist der Herbst, etwa von Oktober bis November oder das Frühjahr, im März und April. In diesen Monaten hat der Strauch genügend Zeit, gut anzuwurzeln, bevor die trockenen Sommermonate oder der Frost einsetzen. Containerpflanzen können theoretisch das ganze Jahr über gesetzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist.

Standort und Boden

Für einen kräftigen Wuchs und eine reiche Blüte benötigt die Blut-Johannisbeere einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Je mehr Sonne der Strauch bekommt, desto üppiger blüht er im Frühjahr. Er ist zwar anpassungsfähig, gedeiht aber am besten in durchlässigen, humusreichen Böden. Staunässe sollte vermieden werden, da sie die Wurzeln schädigen kann. Auch mit trockenerem Boden kommt die Pflanze gut zurecht, solange sie sich einmal etabliert hat.

Blut-Johannisbeere pflanzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Möchten Sie mehrere Blut-Johannisbeeren in eine Hecke oder Gruppe setzen, sollten Sie einen Pflanzabstand von 1,5 bis 2 Metern einhalten. Der Strauch wächst aufrecht und buschig, sodass er genügend Platz für seine Entwicklung benötigt.

Gehen Sie beim Pflanzen folgendermaßen vor:

  1. Pflanzloch vorbereiten Heben Sie ein Loch aus, das etwa doppelt so tief und breit wie der Wurzelballen der Pflanze ist. Die Blut-Johannisbeere bevorzugt lockeren, humosen Boden. Mischen Sie die ausgehobene Erde mit Kompost oder gut verrottetem Laubhumus, um das Anwachsen zu fördern.

  2. Wurzelballen vorbereiten Nehmen Sie den Strauch aus dem Topf und lockern Sie vorsichtig die Wurzeln. Tauchen Sie den Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

  3. Einsetzen der Pflanze Setzen Sie die Blut-Johannisbeere so in das Pflanzloch, dass sich die Oberfläche des Wurzelballens etwa auf Höhe des Erdniveaus befindet. Im Gegensatz zu essbaren Johannisbeeren ist hier ein tieferes Einpflanzen nicht nötig.

  4. Erde auffüllen und festtreten Füllen Sie das Loch mit der vorbereiteten Erde auf und drücken Sie den Boden leicht an, um Hohlräume zu vermeiden. Ein Gießrand rund um die Pflanze sorgt dafür, dass Wasser besser aufgenommen wird.

  5. Angießen Gießen Sie die Pflanze direkt nach dem Einsetzen mit mindestens 10 Litern Wasser gut an. In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden, damit der Strauch gut einwurzeln kann.

  6. Mulchen Eine Schicht aus Rindenmulch oder Laubkompost schützt den Boden vor dem Austrocknen und unterdrückt Unkrautwachstum.

Die Blut-Johannisbeere ist pflegeleicht und wächst nach dem Anwachsen auch ohne viel Aufmerksamkeit zuverlässig heran.

Pflege: Richtig gießen und düngen

Die Blut-Johannisbeere ist ein äußerst robuster Strauch, der nach dem Anwachsen nur wenig Pflege benötigt. In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollte der Boden jedoch gleichmäßig feucht gehalten werden, damit die Pflanze gut einwurzeln kann. Später kommt sie mit Trockenheit relativ gut zurecht, profitiert aber in langen Hitzeperioden von gelegentlichem Gießen – besonders, wenn sie an einem sehr sonnigen Standort steht. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sie die Wurzeln schädigen kann.

Beim Düngen zeigt sich die Blut-Johannisbeere anspruchslos. Im Frühjahr reicht es aus, eine Schicht reifen Kompost oder einen organischen Langzeitdünger wie Hornspäne in den Boden einzuarbeiten. Eine zusätzliche Düngung ist in der Regel nicht erforderlich. Wer den Strauch besonders üppig blühen lassen möchte, kann ihn mit einem phosphorhaltigen Dünger unterstützen. Mulch aus Rasenschnitt oder Laub hilft zudem, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und liefert nach und nach Nährstoffe.

Der richtige Schnitt: So bleibt der Strauch in Form

Die Blut-Johannisbeere ist schnittverträglich und benötigt nur wenig Pflege, um ihre buschige Form zu behalten. Ein regelmäßiger Rückschnitt sorgt für eine üppige Blüte und verhindert eine übermäßige Verkahlung der älteren Triebe.

Der ideale Zeitpunkt für den Schnitt ist direkt nach der Blüte im Mai oder Juni, da sich die Knospen für das nächste Jahr bereits im Sommer entwickeln. Es wird zwischen drei Arten von Schnitten unterschieden:

  • Erhaltungsschnitt: Direkt nach der Blüte im späten Frühjahr können ältere, blühfaule Triebe direkt an der Basis entfernt werden. So wird die Bildung neuer, kräftiger Zweige gefördert.

  • Verjüngungsschnitt: Alle paar Jahre empfiehlt es sich, etwa ein Drittel der ältesten Äste bodennah herauszuschneiden, um den Strauch jung und vital zu halten.

  • Formschnitt: Falls gewünscht, können überstehende oder störende Triebe leicht eingekürzt werden. Allerdings sollte der Strauch nicht zu stark gestutzt werden, da die Blüten bereits an den einjährigen Trieben gebildet werden.

Vermehrung: Neue Pflanzen aus Stecklingen ziehen

Die Blut-Johannisbeere lässt sich am einfachsten durch Stecklinge vermehren.

Der beste Zeitpunkt ist der Sommer (Juni bis August) für grüne Stecklinge oder der Spätherbst (Oktober bis November) für verholzte Stecklinge.

Gehen Sie dafür wiefolgt vor:

  1. Schneiden Sie etwa 10 bis 15 cm lange Triebe von einem gesunden Strauch ab. Verwenden Sie möglichst junge, unverholzte Triebe für Sommerstecklinge und gut ausgereifte, leicht verholzte Triebe für die Herbstvermehrung.

  2. Entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie die Triebe in einen mit sandig-humoser Erde gefüllten Topf oder direkt ins Gartenbeet.

  3. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln, und die jungen Pflanzen können an ihren endgültigen Standort gesetzt werden.

Am besten kombinieren Sie den Schnitt um Juni mit der Vermehrung Ihrer Sträucher.

Krankheiten und Schädlinge

Die Blut-Johannisbeere ist eine widerstandsfähige Pflanze, die nur selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Dennoch gibt es einige Probleme, die auftreten können:

Häufige Krankheiten

  • Echter Mehltau: Dieser Pilz zeigt sich als weißer, mehliger Belag auf den Blättern und Trieben. Er tritt vor allem bei warmem, trockenem Wetter auf. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt werden. Vorbeugend hilft ein luftiger Standort mit genügend Abstand zwischen den Pflanzen.

  • Blattfleckenkrankheit: Sie äußert sich durch braune oder schwarze Flecken auf den Blättern, die mit der Zeit abfallen. Entfernen Sie betroffene Blätter und achten Sie auf eine ausgewogene Düngung, um die Pflanze zu stärken.

Typische Schädlinge

  • Blattläuse: Besonders im Frühjahr können sich Blattläuse an jungen Trieben und Blättern ansiedeln. Ein Befall zeigt sich durch eingerollte Blätter und klebrigen Honigtau. Natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer oder ein Sud aus Brennnesseln helfen gegen die Plage.

  • Johannisbeer-Gallmilbe: Diese Milben verursachen geschwollene Knospen, die sich im Frühjahr nicht richtig öffnen. Befallene Triebe sollten im Winter entfernt und entsorgt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.

  • Frostspanner: Die Raupen dieses Schmetterlings fressen an den Blättern und können den Strauch schwächen. Ein Leimring am Stamm im Herbst verhindert, dass die Weibchen ihre Eier ablegen.

Vorbeugung und Behandlung

Ein gesunder, kräftiger Strauch ist weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Achten Sie daher auf einen geeigneten Standort, regelmäßige Pflege und eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Entfernen Sie kranke Pflanzenteile rechtzeitig und setzen Sie auf natürliche Mittel, bevor chemische Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen.

Das könnte Sie auch interessieren ...

Mäusegift - Foto: iStock/ Andrew_Howe
Nagerbefall kontrollieren
Mäusegift im Vergleich – Effektive Methoden und schonende Alternativen

Mäuse oder Ratten im Haus? Wir haben die besten Köder zur Bekämpfung sowie harmlose Gift-Alternativen für Nager.

Amaryllisgewächse - Foto: istock / wanchanta
Alles über Amaryllisgewächse: Amaryllis, Ritterstern & Co.

Amaryllisgewächse bezaubern Garten- und Blumenliebhaber mit ihren spektakulären und farbenfrohen Blüten. Ob im Garten oder als Zimmerpflanze, Amaryllis und Ritterstern sorgen immer für einen beeindruckenden Blickfang. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Vielfalt, Pflege und Besonderheiten der Amaryllidaceae.

Amaryllis als Schnittblume - Foto: adobestock./ misu
Amaryllis als Schnittblume: So bleiben Ritterstern-Blüten in der Vase lange frisch

Die Amaryllis, auch bekannt als Ritterstern, verleiht winterlichen Blumenarrangements eine elegante Note – als Schnittblume überrascht sie mit prächtigen Blütenkelchen in leuchtenden Farben. Unsere Tipps sorgen für langanhaltende Blütenfreude Ihrer Amaryllis als Schnittblume.

Amaryllis in Wachs und Glas - Foto: adobestock / modestthings
Amaryllis in Wachs und Glas: Der ultimative Pflege-Ratgeber

Egal ob in Wachs oder im Glas – Amaryllis bringen Farbe in die kalte Jahreszeit und schmücken Ihre Wohnung. Erfahren Sie in unserem ultimativen Ratgeber, wie Sie mit minimalem Aufwand das Beste aus Ihrer gewachsten Amaryllis herausholen.

Ritterstern-Zwiebel im Topf - Foto: sidm / BW
Amaryllis richtig pflegen – gießen, düngen und überwintern wie ein Profi

Damit die Amaryllis pünktlich zu Weihnachten blüht, benötigt sie verglichen mit anderen Gewächsen relativ penible Pflege. Werfen Sie die Zwiebel nach dem ersten Blühen aber noch nicht weg. Mit der richtigen Pflege können Sie die satten Farben des Rittersterns noch einmal erleben.

5 lila Gladiolenzwiebeln liegen vor zwei aprikosenarbenen, abgeschnittenen, blühenden Gladiolen.  - Foto: iStock / User10095428_393
Gladiolen überwintern: So gelingt es

Die Knollen der schönen Blumen mit den großen Blüten sind nicht frosthart und müssen im Herbst ausgegraben werden, um an einem frostfreien Ort überwintert zu werden. Vom richtigen Zeitpunkt bis zur besten Überwinterungs-Methode: Wir zeigen Ihnen wie es gelingt.