Amaryllis richtig pflegen – gießen, düngen und überwintern wie ein Profi

Damit die Amaryllis pünktlich zu Weihnachten blüht, benötigt sie verglichen mit anderen Gewächsen relativ penible Pflege. Werfen Sie die Zwiebel nach dem ersten Blühen aber noch nicht weg. Mit der richtigen Pflege können Sie die satten Farben des Rittersterns noch einmal erleben.

die richtige Amaryllis-Pflege
Dank vieler Sorten ist die Farbauswahl bei Rittersternen groß: Weiße Blüten mit einer zarten, rosafarbenen Zeichnung auf den Kelchblättern besitzen die Züchtungen 'Amore', 'Apple Blossom' und 'Blossom Grandise' (im Bild) oder 'Time to Shine' mit einer eher gefüllten Blüte. Foto: adobestock / oksanaschmidt
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In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie alle wesentlichen Tipps, um Ihre Amaryllis optimal zu pflegen und Jahr für Jahr prachtvolle Blüten zu genießen.

Die Amaryllis ist für ihre großen, trichterförmigen Blüten bekannt, die besonders in den Wintermonaten blühen und in Farben wie Rot, Weiß und Rosa leuchten. Sie begeistert Pflanzenliebhaber mit ihren eindrucksvollen, farbenfrohen Blüten, die in den dunklen Wintermonaten für lebendige Akzente sorgen. Doch um das volle Potenzial der Amaryllisgewächse auszuschöpfen, bedarf es der richtigen Pflege.

Übrigens: Was wir "Amaryllis" nennen, ist in der Regel ein Ritterstern (Hippeastrum). Bei der Unterscheidung helfen u. a. diese Kriterien weiter:

  • Die Echte Amaryllis bildet deutlich mehr Kelchblüten aus (bis zu 12, während Hippeastrum es nur auf knapp 4 schafft)

  • Der Stängel des Rittersterns ist hohl, der der Amaryllis Belladonna ist markgefüllt

  • Der Ritterstern blüht zu Weihnachten, die Amaryllis in ihrer Heimat im März (daher der Trivialname March-Lily), bei uns bereits bzw. erst im August oder September

Im Handel und umgangssprachlich werden meist beide Arten als Amaryllis bezeichnet, aufgrund der viel größeren Sortenvielfalt werden bei uns aber fast ausnahmslos Rittersterne als Amaryllis verkauft!

Echte Amaryllis – Belladonnalilie
Eine Echte Amaryllis erkennt man am einfachsten daran, dass sie mehr Blüten zeigt als ein Ritterstern. Dafür bildet sie keine Nebenkronen und besitzt zur Blütezeit kein bzw. kaum Blattgrün (daher der Beiname Naked-Lady-Lily). Foto: Adobestock / luckyriga

Die besten Tricks für die Amaryllis-Pflege

Damit das Hippeastrum auch bei uns lange schön blüht, sind bei der Pflege der Amaryllis ein paar Dinge zu beachten. Hier erfahren Sie, wie Sie die Amaryllis gießen, düngen und pflegen sollten:

Pflanzenporträt Ritterstern
Foto: iStock / Stacy Moeller

Der einfachste Teil der Amaryllis-Pflege ist die Wahl des richtigen Standorts: Amaryllisgewächse mögen es gleichmäßig warm, hell aber ohne direkte Sonneneinstrahlung und hassen Zugluft! Es wird daher empfohlen, die Pflanze während der Blüte an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort zu platzieren, um die Blüten zu schonen. Eine Raumtemperatur zwischen 16 und 20 Grad verlängert die Blütezeit, da kühle Temperaturen die Blüten haltbarer machen.

Typische Standort-Fehler, die die Amaryllis nicht verzeiht:
  • Platz am zugigen Fenster

  • auf der Fensterbank über aufsteigender (warmer) Heizungsluft

  • in der prallen (Mittags-)Sonne

  • in zu engen Vasen (Gefahr von Kondenswasserbildung und Schimmel wegen unzureichender Luftzirkulation!)

  • draußen, da der Ritterstern sehr frostempfindlich ist!

Gut zu wissen: Gelbe Blätter, ausbleibendes Blühen und Schädlingsbefall sind häufige Symptome, deren Ursachen oft falsches Gießen oder schlechte Lichtverhältnisse sind. Im folgenden Video erfahren Sie, wie Sie mit der richtigen Pflege typische Probleme beim Ritterstern ganz leicht vermeiden:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Vorsicht: Alle Pflanzenteile der Amaryllis sind giftig! Die enthaltenen Alkaloide können unter Umständen Erbrechen oder Schwindel auslösen, Kinder und Haustiere sollten nach Möglichkeit von Amaryllisgewächsen ferngehalten werden. Da auch der Hautkontakt mit dem Pflanzensaft des Rittersterns zu Symptomen wie Hausreizungen führen kann, sollten bei der Pflanzenpflege geeignete Handschuhe getragen werden. Mehr Infos zur Giftigkeit der Amaryllisgewächse haben wir hier für Sie zusammengetragen >>

Mit diesen Pflege-Tricks wird Ihre Zwiebel zur Königin der Blumen

Vom Gießen bis zur Blüte: In unseren FAQs erhalten Sie die Antwort auf die Frage "Wie pflege ich meine Amaryllis-Knolle?" und erfahren, wie Sie die häufigsten Pflegefehler bei der Amaryllis vermeiden und so die Zwiebelpflanze in einen Blütenstar verwandeln!

Ab November findet man überall im Handel eingetopfte Amaryllis – mit mehr oder weniger ausgebildeten Triebspitzen. Merke: Je höher die Triebe, desto schneller wird der Ritterstern erblühen – je kleiner der Trieb, desto länger dauert’s bis zur Blüte. Vorteil an bereits weiterentwickelten Trieben ist, dass man schon gut die angelegten Knospen erkennen kann. Je dicker die Knospen, desto kürzer die verbleibende Zeit, bis sich die prächtigen Blütenkelche öffnen werden.

Die Pflanze braucht etwa 4-6 Wochen, bis aus dem ersten zarten Trieb ein prächtiger Blütenkelch emporsprießt. Wenn Sie also pünktlich zu Weihnachten eine blühende Amaryllis bestaunen wollen, sollten Sie die Zwiebel Mitte / Ende Oktober einpflanzen und durch Gießen aus der Ruhephase aufwecken.

Kappen Sie die Blütentriebe knapp oberhalb der Zwiebel, sobald die Blütenkelche verwelkt sind.

Amaryllisgewächse sind extrem kälteempfindlich und sollten rechtzeitig ins Haus geholt werden, bevor die Temperaturen in den einstelligen Bereich rutschen. Lediglich zwischen Mai und September kann die Amaryllis auch draußen im Garten stehen. Ein windgeschützter, heller Standort ist dann der beste Platz für den Ritterstern im Pflanztopf.

Oft wird falsches Gießen oder ein ungeeigneter Standort als Ursache für das Ausbleiben der Blüten genannt. Diese Faktoren lassen sich dank dieses Pflege-Guides aber recht zuverlässig ausschließen. Wahrscheinlicher ist, dass der Ritterstern falsch gedüngt wurde: Wenn die Blüten im Frühjahr verwelkt sind, sollten Sie mit der Düngung beginnen. Bis in den Juli hinein versorgt ein phosphor-betonter Blütendünger die Pflanze mit den richtigen Nährstoffen, die die Amaryllis in dieser Zeit in der Zwiebel fürs nächste Jahr speichert. Stickstoffdünger hingegen lässt vor allem das Blattgrün sprießen! Nächstmöglich Ursache: Die Ruhephase war zu kurz. Wenn die Zwiebel zwischen September und Oktober nicht mindestens sechs Wochen an einem dunklen Ort in trockener Erde bei kühlen Temperaturen von ca. 16 Grad Celsius verbracht hat, kann die Blütenbildung ausbleiben. Letzter Grund für akuten Blüten-Mangel bei Ihrer Amaryllis: Sie können im Handel eine blühfaule Sorte erwischt haben – bei diesen (billigen) Hybrid-Züchtungen führt auch gute Pflege nicht zu mehr Blüten.

Manchmal passiert es, dass der Ritterstern während der Wachstumsphase (also beim „übersommern“) ein zweites Mal blüht. Das ist nicht schlimm, vielmehr ein Anzeichen guter Pflege! Lassen Sie sich von dieser Zwischen-Blüte nicht verunsichern und folgen Sie einfach weiter unserem Quick-Guide zum Überwintern der Amaryllis, damit die Pflanze alle ihre Vegetationsphasen durchläuft, die sie braucht, um im nächsten Winter wieder wie gewohnt ihre prächtigen Blütenkelche zu bilden.

Wenn im Anschluss an die Ruhephase (September / Oktober) wieder gegossen wird, zeigen sich kurze Zeit später die ersten Triebe an der Zwiebel-Oberseite. Da die Amaryllis aus Südamerika stammt, wo im Herbst die Regenzeit beginnt, treibt der Ritterstern auch bei uns zu dieser Zeit für gewöhnlich aus.

Wie wird eine Amaryllis richtig gegossen?

Die Amaryllis ist eine Zwiebelpflanze, die Wasser in ihrer Zwiebel speichert (ein sogenannter Geophyt, also eine mehrjährige krautige Pflanze, deren Erneuerungsknopsen sich unter der Erde befinden) und dadurch sehr effizient mit Feuchtigkeit umgehen kann. Ihr Wasserbedarf variiert je nach Wachstumsphase, und es ist wichtig, dies zu beachten, um Staunässe zu vermeiden.

Amaryllis gießen
Gießen Sie Ihre Amaryllis regelmäßig, aber sparsam: Staunässe lässt die Zwiebel faulen und gefährdet die Blüte. Tipp: Kokosfasern halten das Pflanzsubstrat durchlässig! Foto: sidm / BW

Die verschiedenen Phasen der Amaryllis und ihr Wasserbedarf

Die dicke Zwiebel des Rittersterns, die etwa drei bis vier Blütenstiele hervorbringt, verspricht meist eine wochenlange Farbenpracht im kalten Winter. Damit die Blütenpracht zum Vorschein kommt, benötigt sie allerdings etwas Vorlaufszeit, die in drei Phasen aufgeteilt ist: Die erste Phase ist die Blühphase. Sie beginnt ab Dezember. Kurz zuvor sollte die Blumenzwiebel eingepflanzt werden. Dafür ist die beste Zeit der November, sie kann allerdings bis in den Februar hinein gepflanzt werden.

Gut zu wissen!

Der Grund, warum Amaryllis genau dann blüht, wenn bei uns der Winter einzieht? Ganz einfach: Ihre ursprüngliche Heimat ist das sonnige Südafrika (Ursprungsland der „echten Amaryllis“, der Belladonnalilie) bzw. Südamerika – woher die artenreiche Familie der Rittersterne (botanisch Hippeastrum) stammt.

Weil die Amaryllisgewächse von der Südhalbkugel stammt, scheinen ihre Vegetationsphasen „verschoben“. Erinnert man sich aber ihrer Herkunft, ist es leicht, den richtigen Wasserbedarf zum Gießen der Amaryllis abzuleiten:

  • Wachstumsphase (Herbst bis Winter) Sobald der Blütenstiel zu wachsen beginnt, können Sie mit dem Gießen beginnen. In dieser Vegetationsphase befinden sich praktisch alle Amaryllispflanzen, wenn wir sie kaufen! Erhöhen Sie parallel zum fortschreitenden Wachstum der Amaryllidaceae nach und nach auch die Wassermenge und achten Sie darauf, die Erde leicht feucht zu halten.

  • Blütezeit (Winter) Während der Blüte benötigt die Amaryllis regelmäßiges Gießen und Düngegaben (siehe Abschnitt "Tipps zur richtigen Gießtechnik" weiter unten) – allerdings in moderater Menge. Staunässe sollten Sie unbedingt vermeiden.

blühender Ritterstern
Die kräftige Blütenzeichnung (bei etwa bei den Sorten 'Caramba', 'Fairytale' oder 'Glee') macht den Ritterstern als Zimmerpflanze in de Weihnachtszeit so beliebt. Foto: adobestock / misu
  • Nach der Blüte (Frühjahr und Sommer) Nach der Blütezeit wird normal weiter gegossen. In dieser Phase konzentriert sich die Pflanze darauf, Energie für die nächste Blütephase zu speichern. Meist entwickelt die Pflanze in dieser Phase neue Blätter, die über die Photosynthese Energie produzieren, die die Pflanze in der Zwiebel speichert. Ab September reduzieren Sie die Wassermenge allmählich und stellen dann das Gießen ganz ein.

  • Ruhephase (Herbst) Sobald alles Blattgrün verwelkt ist, hat die Pflanze alle Kraft in die Zwiebel zurückgezogen und bereitet sich auf die neue Wachstumsphase vor. In dieser Zeit darf sie nicht gegossen werden – das würde der Amaryllis das Signal geben, wieder neu auszutreiben! Mit dem Gießen beginnen Sie erst wieder ca. 6-8 Wochen vor dem Wunschzeitpunkt der neuen Blüte.

Welchen Dünger benötigt die Amaryllis und wann sollte man düngen?

Für einen kräftigen Wuchs und leuchtende Blüten ist die richtige Nährstoffversorgung der Amaryllis essenziell:

  • Während der Blüte verwenden Sie vorzugsweise einen Flüssigdünger für Blühpflanzen, der etwa alle zwei Wochen verabreicht wird.

  • Nach der Blüte, wenn nur noch das Blattgrün sprießt, ist ein stickstoffbetonter Universaldünger die richtige Wahl, weil Stickstoff das Blattwachstum unterstützt. Während der Ruhephase (nachdem im Spätsommer alle Triebe vertrocknet sind) sollten Sie das Düngen vollständig einstellen.

  • Sobald sich nach der Ruhephase wieder die ersten Triebe aus der Zwiebel schieben, sollten Sie zu einem ausgewogenen Flüssigdünger mit hohem Kaliumgehalt greifen. Er wird speziell für die Blütenbildung empfohlen!

Die besten Tipps für die richtige Gießtechnik

Beim Gießen des Rittersterns ist Fingerspitzengefühl gefragt: zu viel Wasser schätzt die tropische Pflanze gar nicht, zu wenig Gießwasser gefährdet hingegen die empfindlichen Kelchblüten! Mit diesen Tipps vermeiden Sie häufige Fehler beim Gießen Ihrer Amaryllis:

  • Gießen Sie sparsam und achten Sie auf eine gute Drainage, denn Überwässerung führt oft zu Fäulnis und Schimmel.

  • Gießen Sie die Amaryllis am besten von unten, indem Sie das Wasser in den Untersetzer geben. So kann die Pflanze die benötigte Wassermenge selbst aufnehmen.

  • Steigern Sie die Wassermenge langsam: beim Austrieb im Dezember weniger als in der Wachstumsphase im April!

  • Verwenden Sie zimmerwarmes, abgestandenes Wasser, um plötzliche Temperaturschocks zu vermeiden.

  • Staunässe sollten Sie unbedingt verhindern, da diese die Zwiebel schädigen und Fäulnis fördern kann.

  • Allerdings kann auch Unterwässerung zu Wachstumsstörungen führen. Eine stetig leicht feuchte Erde ist ideal.

  • Stehendes Wasser ist unbedingt zu verhindern (auch den Übertopf regelmäßig kontrollieren und überschüssiges Wasser abgießen)!

Amaryllis im Topf
Kleiner Topf, durchlässige Erde und nur zu knapp zwei Dritteln eingetopft: Der Austrieb zeigt, dass sich der Ritterstern hier wohlfühlt und die Wachstumsphase begonnen hat. In 6-8 Wochen ist – die gute Pflege der Amaryllis vorausgesetzt – mit der ersten Blüte zu rechnen! Foto: pixabay / viktoriyapavlova

Und was macht man mit Amaryllis, wenn sie verblüht sind? Wer die ausgelaugte Zwiebel nicht einfach wegschmeißen will, sondern bereit ist, die Amaryllis zu überwintern, findet in der folgenden Anleitung die passenden Antworten auf die Frage: Wie pflege ich meine Amaryllis im Topf?

Amaryllis in Erde getopft – so erkennen Sie Qualität!

Bei eingetopften Zwiebeln ist deren Qualität beim Kauf nur schwer erkennbar, da zwei Drittel von Erde bedeckt sind. Achten Sie in diesem Fall darauf, dass die Erde im Topf nicht komplett ausgetrocknet ist. Das ist zumindest ein Indiz dafür, dass der Händler die Topfpflanzen bis zum Verkauf gut pflegt und Transportschäden (etwa durch unterlassenes Gießen) eher unwahrscheinlich sind.

Ritterstern einpflanzen: Wann ist der beste Zeitpunkt?

Wer über Weihnachten eine Amaryllis im Glas oder eine gewachste Amarylliszwiebel in der Wohnung bewundern konnte, entwickelt schnell den Wunsch, den Hippeastrum einzupflanzen, um die Amaryllis nach der Blüte zu überwintern. Damit aus der Zwiebel auch im nächsten Jahr ein kräftiger Blütentrieb emporwächst, sind diese Schritte beim Einpflanzen zu befolgen:

  • Anleitung zum Einpflanzen der Amaryllis: Ist die Amaryllis verblüht, sollten Sie die Zwiebel umtopfen (= neuer Topf, frische Erde), damit die Pflanze nach der kräftezehrenden Blühphase ausreichend Nährstoffe aufnehmen kann. Füllen Sie dazu ein ausreichend großes Pflanzgefäß mit einer Drainageschicht aus Blähton oder Kies und fügen Sie nährstoffreiches Pflanzsubstrat hinzu. Verwenden Sie gut durchlässige Erde (oder ein Erde-Sand-Gemisch), die speziell für Zwiebelpflanzen geeignet ist. Die Zwiebel sollte beim Einpflanzen zu einem Drittel aus der Erde hinausragen – zum Topfrand lassen Sie etwa einen Finger breit Platz – mehr nicht! Gießen Sie die Pflanze leicht an; Staunässe mag die Amaryllis aber gar nicht.

Tipp: Das Video zeigt Schritt für Schritt, wie Sie eine verblühte Amaryllis zurückschneiden, um die Pflanze beim Einlagern von Nährstoffen zu unterstützen!

Video Platzhalter
Video: Xcel Produktion
  • Die richtige Erde und Standortwahl: Stellen Sie die Amaryllis an einen hellen Standort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung, und sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur. Da alle Amaryllidaceae sehr kälteempfindlich sind, sollten sie auch nach der Blüte weiterhin im Haus gepflegt werden.

  • Pflege nach dem Einpflanzen: Pflegen Sie die Amaryllis wie gewohnt weiter: Die Pflanze speichert nun bereits die Nährstoffe für das kommende Jahr in der Zwiebel ein und sollte weiterhin gegossen und gedüngt werden. Gießen Sie die Amaryllis moderat und passen Sie die Wassermenge an die Wachstumsphase an – lediglich die Düngergaben können Sie reduzieren (und ggf. von Blühpflanzendünger auf Grünpflanzendünger umstellen).

  • Vorbereiten der nächsten Blüte: Im August-September stellen Sie dann das Gießen ein, um die Ruhephase einzuleiten. Die bestehenden Triebe und Blätter welken und die Pflanze zieht sich in die Zwiebel zurück. Für die Ruhephase müssen Sie eine kühle Trockenzeit simulieren: Stellen Sie die Zwiebel für etwa 6 bis 8 Wochen an einen kühlen Ort mit einer Temperatur von ca. 10–15 °C. Mit dieser gezielten Kältereiz-Anwendung lässt sich der natürliche Lebenszyklus der Pflanze imitieren, den die Amaryllis in ihrer natürlichen Umgebung in Südamerika durchläuft, was die Wahrscheinlichkeit einer Blütenbildung rechtzeitig zur Weihnachtszeit erhöht.

  • Aufwecken der Zwiebel rechtzeitig vor Weihnachten: Damit die Amaryllis rechtzeitig aus der Ruhephase erwacht, sollten Sie die Zwiebel im November erneut in frische Erde umtopfen und einmalig angießen. Lassen Sie die Pflanze nun noch für etwa zwei Wochen lang an einem kühlen (circa 18 Grad Celsius) und dunklen Ort stehen. Erst danach stellen Sie die Pflanze wieder an einen helleren, wärmeren Ort (in der Wohnung) und erhöhen schrittweise die Wassergaben. Mit dem Düngen beginnen Sie erst, wenn sich erste Triebe zeigen.

Amarylliszwiebel im Topf
Die Überwinterung hat geklappt: Aus der Amarylliszwiebel schieben sich erste Blatt- und Blütentriebe hervor! Foto: sidm / BW

Wenn Sie diese Pflegehinweise befolgen, sollte auch die häufigste Frage beantwortet sein: Wie bekomme ich eine Amaryllis nächstes Jahr wieder zum Blühen?

Amaryllis selbst vermehren

Falls Sie ein echter Hippeastrum-Fan mit Zuchterfahrung sind, können Sie das Experiment wagen, Amaryllis selbst zu vermehren. Das Ziehen von Rittersternen aus selbst gewonnenen Samen adulter Pflanzen kann aber sehr frustrierend sein – nur selten lassen sich die bei uns erhältlichen Zucht-Hybriden auf diese Weise vermehren.

Allerdings: Wer seinen Ritterstern nach Weihnachten nicht zurückschneidet, sondern ihn weiter wachsen lässt, regelmäßig gießt und in den Frühlings- und Sommermonaten gut mit Nährstoffen versorgt, kann unter Umständen das Glück haben, dass die Pflanze Zuchtknollen bildet, aus denen – vorsichtig von der Mutterknolle getrennt – neue Tochterpflanzen wachsen.

Überwinterung der Amaryllis-Zwiebel

Das Überwintern der Amaryllis ist bei uns eher ein "Übersommern", weil die Vegetationsphasen des Rittersterns an die Jahreszeiten auf der Südhalbkugel angepasst sind. Das Überwintern einer Amaryllis gelingt in der Regel problemlos, wenn Sie die Zwiebel bereits im Haus in Erde kultiviert haben – gewachste Zwiebeln sind nach der Blüte meist so ausgelaugt, dass man sie nur selten über den Sommer gerettet bekommt. Aber einen Versuch ist es wert! Mit diesen Tipps blüht Ihre Amaryllis Jahr für Jahr:

Anleitung: Amaryllis überwintern
  • Neue Amarylliszwiebeln kauft man in der Regel im Oktober/November

  • Mit unserer Pflegeanleitung für ausdauernde Blüten verlängern Sie die Blühphase (Dezember bis Februar) um viele Tage

  • Nach der Blühphase im März werden die nur Blütenstiele abgeschnitten – nicht die Blätter, die benötigt die Pflanze, um genügend Energie für die nächste Blühperiode zu sammeln – und die Zwiebel in frische Erde umgetopft

  • Während dieser Wachstumsphase muss die Amaryllis weiterhin hell und warm stehen und regelmäßig gegossen und gedüngt werden

  • Ab Mai (nach den Eisheiligen) kann die in Erde getopfte Amaryllis an einem geschützten Ort draußen stehen

  • Pflanze den ganzen Sommer über regelmäßig gießen und düngen

  • Um die Ruhephase einzuleiten, die Amaryllis ab Ende August weniger gießen, das Düngen einstellen und ab September auch das Gießen vollständig beenden

  • Vertrocknete Blätter abschneiden und die Pflanze ins Haus holen

  • Während der Ruhephase (Oktober und November) sollte der Ritterstern an einem kühlen, dunklen Ort stehen

  • Im November können Sie die überwinterte Amaryllis in frische Erde topfen und – etwa sechs Wochen vor dem Wunschzeitpunkt der Blütenöffnung – wieder mit dem Gießen beginnen

  • Damit beginnt der Vegetationszyklus der Amaryllis von vorn

Amaryllis retten? So erwecken Sie Ihre Zwiebel aus dem Schönheitsschlaf! Während der Ruhephase regeneriert die Amaryllis ihre Energiereserven für die nächste Blüte. Die Ruhephase dauert etwa 8–12 Wochen und beginnt, sobald die Blätter vergilben. Stellen Sie die Pflanze an einen kühlen, dunklen Ort und gießen Sie sie nicht. Erst wenn neue Triebe erscheinen, kann sie wieder ins Licht gebracht und langsam gegossen werden.

Mein Fazit: Die Pflege der Amaryllis ist nicht kompliziert, erfordert jedoch Aufmerksamkeit und Geduld. Indem Sie auf die spezifischen Anforderungen der einzelnen Phasen achten und die Pflanze behutsam pflegen, wird sie Ihnen Jahr für Jahr mit prachtvollen Blüten danken. Viel Erfolg und Freude mit Ihrem Hippeastrum!

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