Amaryllis-Pflegeplan: So blüht der Ritterstern öfter und länger

Mit ihren großen und farbkräftigen Blüten bringt die Amaryllis jedes Jahr zu Weihnachten Farbe in die graue Winterlandschaft. Damit die Pflanze pünktlich zu den Feiertagen blüht, benötigt sie relativ viel Pflege.

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Die dicke Zwiebel der Amaryllis, die etwa drei bis vier Blütenstiele hervorbringt, verspricht meist eine wochenlange Farbenpracht im kalten Winter. Werfen Sie die Zimmerpflanze aber nicht nach der ersten Blüte weg! Denn mit der richtigen Pflege können Sie die satten Farben der Amaryllis noch einmal erleben. Damit die Blütenpracht auch nächstes Jahr zum Vorschein kommt, benötigt sie allerdings etwas Vorlaufzeit, die in drei Phasen aufgeteilt ist.

Wie pflegt man eine Amaryllis richtig?

Die Echte Amaryllis (Belladonnalilie) wird auch Ritterstern (Hippeastrum) genannt. Damit man weiß, wie man diese richtig pflegt, muss man zuerst wissen, dass die Zimmerpflanze drei Phasen durchläuft .Es handelt es sich dabei um die Blühphase, die Wachstumsphase und die Ruhephase. In allen drei Zeiten stellt der Ritterstern andere Anforderungen an seine Pflege. Wir zeigen Ihnen, welche das sind.

Der ideale Standort

Die Blühphase findet, anders als bei vielen anderen Pflanzen, bei der Amaryllis im Winter statt.

Amaryllis pflegen
Hier bildet die Amaryllis bereits die ersten neuen Blätter. Foto: Viktoriya Pavlova / pixabay

Etwa ab Dezember kann man die prächtigen großen Blüten bewundern. In dieser Zeit freut sich der Ritterstern über einen hellen und warmen Standort. Bei Temperaturen um die 20 Grad Celsius bevorzugt die Blume einen Platz im Wintergarten oder auf der Fensterbank. Leicht kühlere Temperaturen machen der Zimmerpflanze keine Probleme. Denn: Je niedriger die Temperaturen während der Blüte sind, desto länger hält sie.

Meist kauft man die Pflanze während ihrer Blütezeit. Doch bevor sie diese erreicht, durchläuft der Hippeastrum die Ruhephase. Diese beginnt zwischen August und September. Jetzt braucht die Amaryllis einen dunkleren und kühleren Standort. Temperaturen um die 16 Grad Celsius sind dann ideal. Solange sie nicht Frost ausgesetzt ist, kann die Amaryllis im Keller oder sogar im Garten stehen.

Im Frühjahr und Sommer, während der Wachstumsphase, blüht die Amaryllis nicht. An einem warmen, halbschattigen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung bildet sie zwar Blätter, diese verwelken aber in der Ruhephase, noch bevor die Blütezeit beginnt. Auf dem Balkon oder im Garten freut sich der Hippeastrum über Temperaturen zwischen 24 bis 26 Grad Celsius.

Dieses Substrat ist ideal

Ursprünglich kommt die Amaryllis aus Südamerika. Daher wünscht sie sich eine humusarme Erde mit vielen Mineralien. Wer keine Spezial-Erde kaufen möchte, kann normale Erde für Blumen mit viel Sand oder Tongranulat mischen. Wichtig ist immer, dass keine Staunässe entsteht. Überschüssiges Wasser muss ablaufen können, da sonst die Amaryllis-Zwiebel zu faulen beginnt. Eine Drainage aus Tonscherben oder Blähton sollte daher nie fehlen.

Praxistipp: Die Amaryllis ist eine ideale Hydrokultur. Dabei ist wichtig, dass nur die Wurzeln im Wasser stehen und diese nicht austrocknen.

So viel Wasser ist notwendig

Beim Gießen spielt die Jahreszeit eine wichtige Rolle. In der Wachstumsphase benötigt die Amaryllis mehr Wasser. Denn dann ist Sommer und die Temperaturen sind höher. Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist der Morgen. Denn in der prallen Mittagssonne im Garten würde zu viel Wasser verdunsten.

Am Ende des Sommers können Sie die Wassergaben reduzieren. Denn nach der Wachstumsphase folgt die Ruhephase, in der die Pflanze kein Wasser braucht. Zu diesem Zeitpunkt ist die Amaryllis besonders pflegeleicht.

Wenn dann die Blütezeit naht, können Sie wieder mehr Wasser geben. Die Erde sollte stets gleichmäßig feucht, aber nicht nass sein. Am besten verwenden Sie kalkarmes, nicht zu kaltes Wasser, welches Sie nur auf die Erde neben der Zwiebel gießen. Denn wird die Zwiebel zu nass, kann es zu Fäulnis führen.

Welcher Dünger ist gut?

Die Hippeastrum hat eine nährstoffspeichernde Zwiebel. Das Düngen ist daher nicht immer notwendig. Besonders während der Blüte reicht der Nährstoffspeicher vollkommen aus. In der Ruhephase sollten Sie die Pflanze nicht mit einem Nährstoffüberschuss stressen. Lediglich im Frühjahr und Sommer, während der Wachstumsphase, ist es hilfreich die Pflanze mit Nährstoffen zu versorgen. Zwischen April und August können Sie der Amaryllis etwa alle 14 Tage etwas Dünger verabreichen. Ideal ist ein flüssiger Blumen- und Balkondünger. Diesen geben Sie einfach in das Gießwasser.

Praxistipp: Es gibt auch Düngestäbchen, welche über einen längeren Zeitraum gleichmäßig Dünger abgeben. Diese können Sie nutzen, sollten Sie aber rechtzeitig entfernen.

Der richtige Schnitt

Beim Schneiden der Amaryllis gilt: Der Zeitpunkt ist entscheidend. In der Ruhezeit wird weder gegossen noch gedüngt, aber dennoch geschnitten. Denn in dieser Zeit verändern sich die Blätter und werden welk. Das liegt daran, dass die Zwiebel sich auf die Bildung der Amaryllis-Blüten fokussiert. Meist fallen die welken Blätter ganz von alleine ab. Wenn Sie dennoch etwas nachhelfen möchten, können Sie die Blätter zwischen September und Oktober entfernen. Dabei sollten Sie auf die Schere verzichten und die Blätter nur vorsichtig abziehen. Achten Sie vor allem darauf, dass Sie die Zwiebel der Amaryllis nicht beschädigen.

Während der Blütezeit ist das Schneiden nicht notwendig. Erfreuen Sie sich also lieber an der blühenden Amaryllis. Erst nach der Blüte sollten Sie wieder zur Schere greifen. Denn die verblühte und welke Amaryllis sieht jetzt ja auch nicht mehr schön aus. Entfernen Sie zuerst alle verwelkten Blüten und kappen Sie den Stiel direkt oberhalb der Zwiebel.

Achtung: Wenn sich noch grüne Blätter am Stiel befinden, lassen Sie diese stehen. Das Abschneiden von grünen Blättern ist in jeder Vegetationsphase absolut verboten. Besonders in der Wachstumsphase kann das zum Ausbleiben der Blüte führen.

Ritterstern umtopfen

Der Zeitpunkt des Umtopfens kann darüber entscheiden, wann die Amaryllis blüht. Meist benötigt die Pflanze etwa sechs bis acht Wochen bis zur neuen Blüte.

Rote Amaryllis-Blüten
Die großen Blüten sorgen im Garten und in der Wohnung für weihnachtliche Stimmung. Foto: iStock / wanchanta

Wenn sie also pünktlich zur Weihnachtszeit blühen soll, sollten Sie die Amaryllis etwa im Oktober oder November, gleich nach der Ruhephase, umtopfen. Ein weiterer idealer Zeitpunkt ist sonst nach der Blüte, bevor die Zwiebelpflanze in der Wachstumsphase ist. Egal für welchen Zeitpunkt Sie sich entscheiden, Sie können immer unserer Anleitung folgen:

  1. Holen Sie die Blumenzwiebel aus dem Topf und befreien Sie sie von überschüssiger Erde und vertrockneten Wurzeln. Faulige Wurzeln können Sie ebenfalls abschneiden.
  2. Dann wählen Sie einen Topf, der etwas größer ist als der vorherige und legen eine Tonscherbe oder Blähton auf den Boden.
  3. Nun füllen Sie den Topf etwa bis zur Hälfte mit Erde und setzen die Zwiebel in die Mitte.
  4. Dann wird der Rest des Topfes so aufgefüllt, dass die Knolle noch etwa zur Hälfte aus der Erde schaut.
  5. Jetzt drücken Sie die Erde leicht an und wässern die Zimmerpflanze.

Wichtig: Die Amaryllis ist giftig. Das betrifft alle Pflanzenteile, aber vor allem die Zwiebel. Beim Umtopfen kann es ratsam sein, Handschuhe zu tragen. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Kinder und Haustiere sich nicht in der Nähe der Pflanze aufhalten.

Rund ums Jahr: Eine Pflege-Kurzanleitung

Die Pflege der Amaryllis lässt sich ideal in verschiedene Abschnitte unterteilen und kann so zum Beispiel in den einzelnen Monaten genauer betrachtet werden.

Um zu wissen, was in welchem Monat zu beachten ist, haben wir hier eine kurze Anleitung für die Amaryllis-Pflege über das ganze Jahr.

  • Dezember - Januar: In diesen Monaten beginnt der Ritterstern zu blühen. Erhöhen Sie jetzt die Wassergabe. Am besten gießen Sie die Pflanze über einen Untersetzer. So bleibt die Zwiebel trocken und es entsteht keine Staunässe.
  • Februar: Wenn die Blüten jetzt verwelkt sind, können Sie diese samt Stiel abschneiden. Jetzt wird noch regelmäßig gegossen und Sie können der Zimmerpflanze das erste Mal Dünger geben.
  • März - April: Die Wachstumsphase beginnt. Damit sich die Blätter ideal entwickeln, braucht die Pflanze nun Wärme. Dadurch können Sie die Amaryllis jetzt häufiger gießen. Das Düngen ist jetzt etwa alle zwei bis drei Wochen zu empfehlen.
  • Mai - Juli: Die Pflanze braucht jetzt weiterhin viel Tageslicht und viele Nährstoffe. Geben Sie ihr alle ein bis zwei Wochen Dünger. Nun sind die Temperaturen meist auch schon so hoch, dass Sie die Amaryllis in den Garten stellen können.
  • August: In diesem Monat können Sie das Gießen und Düngen ausschleichen lassen und nach und nach einstellen.
  • September - Oktober: Nun beginnt die Ruhephase. Alle verwelkten Blätter können entfernt werden. Sie können die Pflanze nun dunkel und etwas kühler lagern.
  • November: Im November können Sie die Zwiebel in einen neuen Topf mit Erde pflanzen und sie einmal angießen.
  • Dezember: Stellen Sie jetzt die Amaryllis an einen hellen Standort. Schon bald wird sich der neue Trieb zeigen und die Amaryllis wird Blüten und Blätter bilden.

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