Bambus anpflanzen

Bambus ist nicht nur als Uferbepflanzung am Teich oder im Japangarten beliebt, auch als Kübelpflanze oder als immergrüner Sichtschutz findet sich Bambus in immer mehr Gärten. Wer Bambus anpflanzen will, muss vor allem beim Kauf der Bampuspflanze aufmerksam sein, denn so ähnlich die verschiedenen Arten auch scheinen, im Wuchsverhalten unterschieden sie sich zum Teil deutlich.

Bambus anpflanzen
Foto: sidm / Archiv
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Hier erfahren Sie, wie Sie Bambus anpflanzen und wie man rhizombildende und horstig wachsende Bambuspflanzen voneinander unterscheidet.

Bambus stammt aus Asien und gehört zur Gattung der Gräser. Da es auch in den chinesischen Hochlagen empfindlich kalt werden kann, sind zahlreiche der bekannten 47 Arten frostresistent und winterhart. Unter den insgesamt mehr als 1000 Sorten finden Sie also ausreichend viele Bambuspflanzen, die auch bei uns im Winter draußen bleiben können. Weil Bambus immergrün ist und in den verschiedensten Wuchshöhen – von 30 cm bis zu imposanten 10 m – erhältlich ist, kann kann Bambus im Garten vom Bodendecker bis zum grünenden Sichtschutz vielfältig verwendet werden.

Welchen Bambus anpflanzen?

Vor ein paar Jahren kam es weltweit zu einem großen Bambussterben – andere Bambussorten können Schnell den ganzen Garten zuwuchern, wenn man keine kräftige Wurzelsperre einbaut. Welcher Bambus ist also der richtige? Vor allem zwei Arten Bambus wachsen in deutschen Gärten: der Schirmbambus (Fargesia) und der Flachrohrbambus (Phyllostachys). Die zwei Sorten unterscheiden sich vor allem in der Art der Ausbreitung:

  • Der günstige Flachrohrbambus bildet lange unterirdische Ausläufer (= Rhizome), seine Ausbreitung kann man nur mit einer im Erdreich eingegrabenen Rhizomsperre eindämmen.
  • Der Schirmbambus hingegen wächst bis ins hohe Alter horstig an einem Fleck, seine Wurzelstöcke bleiben stets unterhalb des Schirms, den der Bambus aufspannt (Eselsbrücke!).

Ausläufer-Problem oder Bambus-Sterben

Wer einem Flachrohrbambus nicht von Beginn an harte Grenzen setzt (in Form einer tief ins Erdreich ragenden Rhizomsperre aus besonders dickem HDPE), wird nach wenigen Jahren überall im Garten Ableger dieser Bambusart finden. Die harten Ausläufer des Flachrohrbambus können den Terrassenbelag anheben, Wegpflaster ausbrechen und sind nachträglich nur sehr mühsam wieder aus dem Garten zu entfernen.

Wenn allerdings ein Schirmbambus Blüten bildet, heißt es Abschied zu nehmen: Zwar bildet die Art nur etwa alle 80 Jahre Blüten, aber nach der Samenbildung stirbt die Bambuspflanze ab. Aus den gebildeten Samen entsteht dann für die nächsten 80 Jahre eine neue Generation. Die letzte große Fargesia-Blüte hat um das Jahr 2000 fast alle Schirmbambusse in Europa absterben lassen. Grund dafür war, dass wegen der industriellen Vermehrung der Bambusse fast alle Bambuspflanzen Abkömmlinge einer "gleich alten" Mutterpflanze waren.

Bambus anpflanzen
Reduzierte Eleganz trifft starke Farben: Bambus (Bambusoideae) und Chinaschilf (Miscantus) überzeugen mit ihrem frischen Grün – mehr Informationen auf www.appeltern.nl/de. Foto: Hersteller / Appeltern

Bambus anpflanzen – Schritt für Schritt:

Haben Sie sich nun für die passende Bambuspflanze entschieden, gilt es den Bambus anzupflanzen. Entfernen Sie den Bambus zu Hause aus einer etwaigen Verpackung und wässern Sie den Wurzelballen ausreichend. Wird der Bambus nicht sofort eingepflanzt lagern Sie die Bambuspflanze an einem vor Wind und Sonne geschützten Ort – wässern nicht vergessen!

  1. Vor dem Einpflanzen Bambus wässern: Am besten Wurzelballen unter Wasser tauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
  2. Heben Sie nun ein Pflanzloch aus: Es sollte doppelt so groß sein wie der Rhizom-Durchmesser!
  3. Der Boden sollte wasserdurchlässig sein – Staunässe toleriert Bambus nicht. Lockern Sie den Boden unter dem Pflanzloch oder heben Sie das Loch tiefer füe eine zusätzliche Drainageschicht aus.
  4. Je nach zu pflanzender Sorte kleiden Sie nun das Pflanzloch mit einer Rhizomsperre aus. Wichtig: Der Wurzelschutz muss tiefer reichen als der Ballen im Pflanzloch aufsetzt!
  5. Setzen Sie den Bambus so in das Pflanzloch, dass der Wurzelballen der Bambuspflanze bündig mit der Geländekante abschließt. 
  6. Reichern Sie das Pflanzloch mit reifem Kompost an oder spendieren Sie dem Bambus eine Startdüngung mit stickstoffbasiertem Langzeitdünger.
  7. Nun das Pflanzloch lagenweise mit Erde auffüllen und diese leicht festtreten.
  8. Praxistipp: Durch kräftiges Einschlämmen mit Wasser vermeiden Sie unerwünschte Hohlräume im Wurzelbereich und sorgen für eine ausreichende Start-Bewässerung!

So geht's: Bambus im Kübel anpflanzen

Auch im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse gedeiht Bambus: Das Pflanzgefäß sollte ausreichend Platz für Blumenerde bieten und stabil sein (ideal sind glasfaserverstärkte Pflanztröge).

Praxistipp: Um den Nährstoffbedarf gerade schnell wachsender Bambusarten zu decken ist vor allem bei Kübelpflanzen eine regelmäßige Düngergabe ratsam. Düngen Sie Bambus von April bis August mit stickstoffbetontem Dünger. Zur Pflege von Bambuspflanzen genügt es, einmal im Jahr verholzte Halme herauszulesen. Wie bei allen immergrünen Pflanzen braucht Bambus auch im Winter Wasser –  vor allem nach langen Trockenzeiten und Frost sollten Sie den Bambus daher reichlich gießen.

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