Keil- und Steckverbindungen in Holz
Da Steckverbindungen sehr exakt ausgeführt werden müssen und im industriellen Möbelbau unwirtschaftlich sind, findet man Zapfen nur noch selten. Stabil sind sie dennoch! Wie Sie Keil- und Eckverbindungen selber herstellen könen, zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt in unserer Anleitung.
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Vor der Zeit der maschinellen Fertigung im großen Stil war der Möbelbau dem Handwerk vorbehalten. Doch während heute auch Tischler in der Regel auf Produkte der Beschlagindustrie – sprich Möbel-Verbindungsbeschläge – setzen, mussten Holzverbindungen früher noch von Hand und in der Regel aus Holz hergestellt werden.
Dabei gab es auch damals schon Anforderungen, die den heutigen nicht unähnlich sind: Wenn große, sperrige oder schwere Möbel transportiert und teilweise an schwer zugänglichen Orten aufgestellt werden mussten, wurde auch damals auf die Zerlegbarkeit geachtet. Wo heute in solchen Fällen ganz selbstverständlich zu Schraubdübeln, Exzenterverbindern und Schrauben gegriffen wird, wurden früher Holznägel, gekeilte Zapfen, Gratleisten und ähnliche teilbare Holzverbindungen bzw. Stabilisierungen gegen Verwerfen von Hand hergestellt.
Massive Holz-Zapfen herstellen
Diese sichtbaren Konstruktionsmerkmale waren keinesfalls störend, sondern fügten sich harmonisch in den von hohem handwerklichem Geschick geprägten Möbelstil ein. Skurrilerweise findet man heute sogar industriell gefertigte (verschraubte) Möbel, die als Stilmöbel angeboten werden und mit aufgesteckten Imitationen von verkeilten Fingerzapfen mit Keil vom Prinzip simpel und enorm stabil sind. Wie unsichtbare Holzverbindungen durch Flachdübel-Verbindungen hergestellt werden können, erklären wir im Video:
Ein Vorteil besteht darin, dass das Verbindungselement – hier also der Keil oder auch der Holznagel – das gleiche Schwundverhalten aufweist wie das Möbel selbst.
Praxistipp: Sollte bei starken Schwankungen der Luftfeuchtigkeit die Verbindung Spiel bekommen, kann das Holzmöbel durch ein paar Schläge mit dem Schonhammer wieder stabilisiert werden. Eine Einschränkung gibt es jedoch: Diese Holzverbindungen eignen sich nur für Massivholz.
Keil- und Steckverbindungen herstellen
Verkeilte Fingerzapfen sieht man z. B. bei Querstegen von Tischgestellen. Große Exemplare können nach Ausschlagen des Keils zerlegt und leicht transportiert werden. Holznägel findet man beim traditionell gezimmerten Dachstuhl – seltener jedoch im Möbelbau. Ein Vorteil ist, dass sich nicht geleimte Verbindungen bei Bedarf leicht durch Herausschlagen des Nagels trennen lassen.
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