So fertigen Sie offene und halbverdeckte Schwalbenschwanz-Zinken
Das Verzinken von stumpfen Stößen mittels keilförmiger Schwalbenschwanz-Zinken dient im Holzbau dem kraft- und formschlüssigen Verbinden zweier Bauteile. Durch die Form der Schwalbenschwänze werden die zwei Bauteile fest miteinander verzahnt – eine zusätzliche Leimung ist eigentlich nicht notwendig.
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Besonderer Vorteil der Eckverbindung per Schwalbenschwanz-Zinken: Die (unverleimten) Holzbauteile können ungehindert schwinden und quellen, sich dabei aber nicht "werfen". Weil die Eckverbindung per Schwalbenschwanz auch als besonders schmückend empfunden wird (und deren Herstellung auch vergleichsweise aufwendig ist), sollte man das Anreißen und Ausstemmen der Schwalbenschwanz-Zinken besonders sorgfältig erledigen.
Man unterscheidet prinzipiell zwischen dem "offenen Schwalbenschwanz", bei dem die charakteristische Verzahnung der Zinken auf beiden Bauteilflanken sichtbar ist, und dem "halbverdeckten Schwalbenschwanz". Hierbei sind die Schwalbenschwänze nur auf der Seite des Schwalbenbretts sichtbar, denn das Zinkenbrett ist nicht durchgezinkt und verdeckt so das Stirnholz der Schwalbenschwänze.
Offene Schwalbenschwanzverbindung berechnen
Der offene Schwalbenschwanz ist die einfachere Variante: Die Zinkung erfolgt auf der gesamten Materialstärke, so dass die über die Schwalbenschwanz-Zinken erzeugte kraftschlüssige „Verzahnung“ auf beiden Werkstückflanken sichtbar wird. Durch die schrägen Flanken der einzelnen Zinken erzeugt der Schwalbenschwanz eine hohe Stabilität. Um eine auch optisch ansprechende Schwalbenschwanzverbindung herzustellen, muss die Anzahl der Zinken korrekt berechnet werden. Die Anzahl der Schwalben bemisst sich dabei aus der Breite des Werkstücks geteilt durch die Holzdicke geteilt durch den Faktor 1,5 (Ergebnis auf ganzzahlige Anzahl runden). Damit steht auch die Zahl der Zinken fest: Menge der Schwalben plus eins.
Halbverdeckte Schwalbenschwanzverbindung berechnen
Ein typisches Anwendungsfeld für den halbverdeckten Schwalbenschwanz ist der Schubkasten einer Kommode: In der Front des Möbels will man in der Regel keine Zinkenverbindung sehen, die einheitlich geschlossene Holzoberfläche steht hier im Vordergrund. Durch ihre Keilform verzahnen sich Schwalbenschwanz-Zinken bestens mit der Front der Schublade und in der Hauptbelastungsrichtung für eine unvergleichbar hohe Stabilität und Haltbarkeit der Holzverbindung.
Praxistipp: Beim Berechnen und Anreißen der halbverdeckten Schwalbenschwänze müssen die das "Verdeck" auf der Zinkenseite bedenken! Als Grundlage der Berechnung dient hier nicht mehr die Materialstärke, sondern die geplante Ausstemmtiefe. Das hat auch Auswirkungen auf die Schwalben: Sie geraten dadurch etwa 1/4 bis 1/3 kürzer.
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