Heizkörper, Heizleisten und Co. verlegen
Einen Heizkörper zu verdübeln, ist nicht das Problem. Die Herausforderung der Wärmeübertragung stellt die Rohrverlegung dar. Genauso wie bei einer Fußbodenheizung. Unsere Anleitung gibt Tipps und zeigt die Verlegung.
Steht die Installation von Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung an, denkt man nicht selten: "Das kann ich nicht". Im Prinzip ist die eigentliche Rohrverlegung aber gar nicht so schwer. Kunststoffsysteme zum Stecken erleichtern die Montage. Selbst im Kupferrohrbereich entfällt dank Fittings schon oft das Löten.
Dennoch sind die starren, rotbraunen Rohre nicht die erste Wahl, wenn man selbst für Wärmeübertragung sorgen möchte. Leicht zu biegen und dank vieler Fittings schnell zusammenzustecken sind verschiedene Kunststoffrohrsysteme. Als besonders druckdicht erweisen sich Aluminium-Verbundrohre, also kunststoffummantelte Alurohre. Sie sind allerdings teuer. Biegen lassen sie sich ebenfalls, mitunter benötigt man aber eine Biegefeder. Entsprechende Spezialwerkzeuge kann man oft bei den Systemanbietern ausleihen oder kaufen.
Tipps für die Wärmeübertragung
Eine Warmwasserfußbodenheizung arbeitet mit niedrigen Vorlauftemperaturen und damit sehr sparsam. Auch ein neuer Heizkörper kann mit einer modernen Thermostatregelung zum Energiesparen beitragen. Beides muss jedoch auf die Heizanlage abgestimmt sein. Ohne fachliche Beratung sollte man also nicht einkaufen und die Montage starten, auch wenn das dank der großen Auswahl im Baumarkt theoretisch möglich ist. Mitunter findet sich ein Heizungsfachhandel in der Nähe, wo man auch als Endkunde erwünscht ist, sich beraten lassen kann und dann das richtige zusammengestellt bekommt. Ebenfalls sollte man sich im Onlinehandel umschauen. Im Netz tummeln sich eine Vielzahl von SHK-Händlern (SHK = Sanitär, Heizung, Klima), die eine große Auswahl an Markenprodukten auch für Endkunden anbieten. Und gleichfalls eine gute Beratung.
Heizkörper anschließen
Möchte man selbst für die Wärmeübertragung sorgen und Heizkörper montieren, greift man wie gesagt am besten zu Kunststoffrohrsystemen. Der Heizkörperanschluss mit Verbundrohr ist stabil und nicht schwer: Das Rohr lässt sich einfach mittels Feder biegen, Fittings erleichtern die Anschlüsse auch an bestehende Rohrleitungen aus Kupfer: Adapter aufstecken, Anschlussstück darüber montieren, Überwurfmutter anziehen – fertig. Wichtig: Möchten Sie Heizkörper einzeln anschließen, verlegen Sie Vor- und Rücklaufleitungen vom Verteiler zum jeweiligen Heizkörper, bis 3,5 KW mit 16 mm Rohrdurchmesser. Der Rücklauf ist das äußere Rohr und am Artikel bestenfalls mit einem Richtungspfeil gekennzeichnet.
Werden mehrere Heizkörper hintereinander montiert, spricht man von Strang- und nicht von Einzelanbindung. Für Heizleistungen bis 7 KW verwendet man 20-mm-Rohr, bis 3,5 KW ebenfalls 16-mm-Rohr. Einen Übergang von 20-mm- auf 16-mm-Rohr ist am Kreuzungsfitting möglich. Das Rücklaufrohr befindet sich ebenso außen. Die Montageschritte eines Kunststoffrohrsystems zeigt unsere Bauanleitung. Nach der Montage und vor Inbetriebnahme muss in jedem Fall eine Druckprüfung durch einen Installateur erfolgen, sonst gibt es im Schadensfall Ärger mit der Versicherung!
Heizleisten anbringen
Zwar gibt es Heizleisten für Warmwasserheizsysteme schon lange, aber weit verbreitet und bekannt sind sie nicht. Vielleicht, weil sie auf der Wand verlaufen und man heute alles schön versteckt haben möchte – sowohl die Heizungsrohre als auch die Heizelemente zur Wärmeübertragung werden hier unten an der Wand montiert. Jedoch sprechen der hohe Anteil angenehmer Strahlungswärme und daraus resultierende trockene Wände durchaus für diese Art der Wärmeübertragung.
Der Platzbedarf auf Höhe von Sockelleisten und eventuelle Arbeitsgeräusche der Heizelemente sprechen allerdings dagegen. Auch die nötige Verlegung von Kupfer- oder Stahlrohr will trotz Fittings gelernt sein, wie unsere Bauanleitung zeigt.
Elektrische Heizmatte installieren
Elektrische Fußbodenheizungen sind nicht so leistungsstark wie Warmwassersysteme und bei Leistungsabruf auch recht energieintensiv. Am besten installiert man sie nur unter Fliesen, da hier der Wärmedurchlasswiderstand am geringsten ausfällt, die Wärme also leicht und schnell hindurchgelangt. Unter Parkett, Laminat oder Teppichboden dagegen dürfte eine Elektro-Fußbodenheizung in aller Regel überfordert sein, um für eine ordentliche Wärmeübertragung zu sorgen. Die Montage gelingt dafür selbst Laien: Die Heizmatten werden einfach ausgerollt und fixiert. Nur den elektrischen Anschluss muss ein Elektriker übernehmen.
Warmwasser-Flächenheizung verlegen
Ein hoher Anteil angenehmer Strahlungswärme und ein sparsamer Betrieb zeichnen die Wärmeübertragung einer Warmwasser-Fußbodenheizung aus. Die eigentliche Verlegung lässt sich auch recht gut selbst vornehmen: Kunststoffrohre können einfach in entsprechende Noppenplatten gesteckt oder anderweitig auf Dämmplatten fiixert werden. Wichtig ist nur ein genauer Verlegeplan, den Systemanbieter aber liefern können. Grundsätzlich muss man bei einer Fußbodenheizung Vor- und Rücklaufrohr parallel zueinander von außen nach innen verlegen. Oft kommt dabei 16-mm-Kunststoffrohr zum Einsatz – so wie in unserer Bauanleitung zu sehen. Am Ende der Montage muss dann auch hier der Anschluss und die Abnahme durch einen Fachmann, also einen Heizungsinstallateur erfolgen, und zwar vor Inbetriebnahme bzw. vorm Schließen von Mauerschlitzen, Wand- und Deckendurchbrüchen sowie vorm Aufbringen des Estrichs. Dieser nimmt eine Dichtigkeitsprüfung vor, wozu die Heizungsrohre mit dem 1,3-fachen des Gesamtdrucks der Anlage befüllt werden. Do-it-yourself hat hier also ein Ende.
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