Elektrischen Vorbaurollladen nachrüsten

Gerade im Sommer ist man ohne Außenrollläden mittlerweile ziemlich aufgeschmissen – das liegt vor allem an der zunehmenden Hitze. Vorbaurollläden bieten Hitze-, Sicht- und sogar etwas Schall- und Wärmeschutz. Und sie lassen sich an fast jedem Fenster selbst nachrüsten – besonders die elektrischen Modelle.

Standardrollläden sind zum Wickeln: Ab Werk sind die in der Regel mit einem Aufschraubwickler inklusive 5 m Rollladengurt ausgestattet. Damit benötigt man zwar keinen elektrischen Anschluss und Elektriker, muss allerdings einen Gurt anstatt einer dünnen Leitung von außen durch ein Bohrloch nach innen ziehen, dort den Gurtwickler in Griffhöhe verschrauben und den Gurt so darin befestigen, dass man den Rolladen komplett hochziehen und herunterlassen kann. Das macht mehr Arbeit als bei einem elektrischen Vorbaurollladen, sowohl bei der Betätigung als auch bei der Montage. Um Ihr Fenster mit einem elektrischen Vorbaurollladen nachrüsten zu können, kaufen Sie am besten ein Vorbaurollladen-Komplett-Set. Ansonsten benötigen Sie nut einen Akkubohrschrauber, einen Schraubendrehe und einen Helfer:

1. Markieren Sie an den Führungsschienen zuerst gleichmäßige Bohrpunkte – sie sollten an mindestens zewi Stellen verschraubt werden.
2. Dann die Schienen mit einem 5-mm-Metallbohrer an den Markierungen vorbohren und mit einem 10-mm-Bohrer vergrößern – dabei die Schutzfolie bis nach der Bohrung drauf lassen.
3. Markieren Sie nun die Bohrpunkte für die Leitungsdurchführung am Montageort (bei der mechanischen Variante markieren Sie die Punkte für die Gurtdurchführung) und bohren Sie durch Wand oder Fensterrahmen bis in den Innenraum.
4. Jetzt können Sie die elektrische Anschlussleitung vom Rollladenkasten durch die Wand ziehen.
5. Halten Sie den Rollladenkasten dann an und richten Sie Ihn grob aus. Dann können Sie die Führungsschienen unten beidseitig in die Zapfen vom Kasten stecken.
6. Rolladenkasten bündig anlegen und gerade ausrichten, bevor Sie durch die vorgebohrten Löcher in den Führungsschienen in die Wand oder den Rahmen bohren und befestigen.
7. Die Schraublöcher können Sie mit passenden Abdeckpfropfen verschwinden lassen.
8. Im Anschluss geht's drinnen weiter: Die Leitung müssen Sie ggf. von einem Elektriker anschließen lassen. Dann können Sie sie in einem Kabelkanal verstecken und bis zur nächsten Steckdose legen.
9. Testen Sie die Funktion des Funkhandsenders und fertig ist der Einbau vom elektrischen Vorbaurollladen.

Im Prinzip besteht ein elektrischer Vorbaurollladen aus zwei Komponenten: Einem Rollladenkasten und zwei Führungsschienen. Möchte man bei einem bestehenden Gebäude einen Außenrollladen nachrüsten, ohne gleichzeitig das Fenster zu erneuern, setzt man einen Vorbaurollladen oben vor das Fenster – wie das geht, erklären wir weiter unten oder in der Bildergalerie. Je nach Laibungsmaß und eingebautem Fenster steht der Rollladen mehr oder weniger über – der einzige Nachteil der Vorbaurollläden, denn das sieht nicht immer vorteilhaft aus. Andererseits bietet ein Vorbaurollladen aber genauso großen Hitze-, Schall- und Sichtschutz wie jeder andere Außenrollladen auch. An einer gedämmten Fassade reduziert er sogar am ehesten Wärmebrücken.

Neben dem Vorbaurollladen gibt es auch Aufsatz- und Einbau-Rollläden. Als Aufsatzrollladen bezeichnet man solche, die samt Kasten oberhalb des Fensters liegen bzw. am Fenster montiert sind und auch im selben Zug wie das Fenster eingebaut werden. Die Rohbauöffnung wird dadurch verkleinert. Der Rollladenkasten kann unsichtbar überputzt oder mit einer Fassadenverkleidung überdeckt werden. Gleichfalls kann er als sichtbares Bauteil ausgeführt werden und Teil der Fassadengestaltung sein. Auf Wärme- und Schallschutz hat diese Rollladenart keinen negativen Einfluss, alle nötigen Werte sind erreichbar. Bei Einbaurollläden ist der Name Programm: Sie sind von vornherein oberhalb der Rohbauöffnung fest eingebaut, kommen also nur im Neubau zum Einsatz. Im Massivbau bieten U-Schalen in Mauerwerkstärke den nötigen Platz, und darin sind die Rollläden auch witterungsgeschützt untergebracht. Von außen sind sie nach dem Verputzen oder Verkleiden nicht mehr sichtbar, von innen lassen sich Rollladenkästen öffnen und bieten die Möglichkeiten zur Wartung und Reparatur, ggf. auch zur nachträglichen Dämmung im Gebäudebestand.

Wer das Dachgeschoss als Wohnraum nutzt, ist der Hitze im Sommer besonders ausgesetzt. Auch Dachfenster lassen sich aber problemlos mit elektrischen Vorbaurollläden nachrüsten. Das System ist dasselbe, allerdings wird die Montage in der Höhe (und Schräge) womöglich etwas komplizierter. Nicht nur Arbeiten am Dachgeschoss, alles ab dem 1. Stock aufwärts verlangt stets ein Gerüst. Oftmals braucht man jedoch keine stationäre Konstruktion vom Gerüstbauer, sondern kann sich einfach schmale Aluminium-Fahrgerüste ausleihen. Bei Verleihern sind z.B. rund 4 m hohe und nur 75 x 245 cm große Fahrgerüste ab 20. 20 Euro am Tag erhältlich. Wer ein ausreichend hohes Fahrgerüst kaufen möchte, muss mit 1000 Euro aufwärts rechnen.

Wer im Sommer im Dachgeschoss schwitzt, muss sich nicht direkt für einen Rollladen entscheiden. Gerade bei Mietwohnungen bieten sich andere Lösungen zum Hitzeschutz viel eher an – das Video zeigt, welche das sind:

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