Smart Home Sicherheit

So verbessert Smart Home die Sicherheit Ihres Hauses

Eine Alarmanlage meldet zwar einen Einbruch, verhindern können ihn aber nur stabile Schlösser. Diese jedoch werden immer smarter und damit komfortabler. Einbruchschutz wird mit Smart Home Sicherheit also auch bequem. 

Smart Home Sicherheit
Mit smarten Lösungen schützen Sie Ihr zuhause. Foto: Hersteller / Innogy
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Mit Smart Home Sicherheit muss ein Einbruchschutz nicht unpraktisch sein. So bietet z.B. auch ein Terrassenschloss Sicherheit und Komfort gleichermaßen: Kommt man vom Einkaufen oder Joggen durch den Garten heim, lässt sich die Terrassentür damit von außen auf Knopfdruck öffnen – und schließen. Und gut verschlossen sollte sie auch sein, denn eingebrochen wird oft über leicht erreichbare Fenster und Fenstertüren.

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Und wer glaubt, dass vor allem nachts der Einbruch droht, der liegt falsch. Die meisten Einbrüche erfolgen tagsüber, gerne schon während kurzer Abwesenheiten der Bewohner. Wochenenden sind natürlich auch beliebt. Und so werden weit über ein Drittel aller Wohnungseinbrüche durch sogenannte Tageswohnungseinbrecher begangen (Tatzeit zwischen 6 bis 21 Uhr). 2018 waren das 38 099 Fälle beziehungsweise 39,1 Prozent aller Wohnungseinbrüche. 

Einbruchschutz mit Smart-Home-Lösungen verbessern

Die Erfahrung zeigt auch: Viele Einbrüche können durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden. Das belegen die vielen Einbruchsversuche: So blieben im Jahr 2018 45,4 Prozent der Einbruchsdelikte im Versuchsstadium stecken. Über den Zeitraum der zurückliegenden zehn Jahre ist der Anteil vollendeter Fälle stetig gesunken, wie die steigenden Versuchszahlen zeigen. 

Mit den einfachen Verhaltensregeln aus dem Video machen Sie es Einbrechern schwer:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Doch was hilft gegen Einbruch? In erster Linie sind hier mechanische Sicherungen zu nennen, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen. Komfort und zusätzlichen Schutz bieten elektronische Helfer. Hierzu geben wir ebenfalls interessante Beispiele. 

Mehr Sicherheit durch Smarte Lichtsteuerung

Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren, die Licht auslösen, schrecken Einbrecher ab. Zunehmend wird Technik gebündelt und per Handy gesteuert. 

Zwei in einem bietet der LED-Strahler XLED CAM 1 von Steinel. Dieser ist mit einem 180-Grad- Infrarot-Bewegungsmelder ausgestattet, der einen Bereich von 10 m um den Strahler überwacht. Betritt eine Person den Erfassungsbereich, schaltet sich die 21-Watt-Lampe ein und spendet besonders helles Licht mit 2200 Lumen und 106 Lumen/Watt. Gleichzeitig wird via App die Alarmfunktion ausgelöst und eine Nachricht an das Smartphone des Nutzers weitergegeben. Hierbei werden Bilddaten vom Überwachungsbereich übertragen, die zeitgleich auf der integrierten Micro SD-Karte gespeichert werden.

Ähnlich funktioniert der 180-Grad-Infrarot-Bewegungsmelder L 600 CAM, wobei hier gleichzeitig die Kamera sowie die Gegensprechanlage aktiviert werden. Beide Leuchten gibt es auch ohne Kamera bzw. Gegensprechfunktion, um den Garten einfach nur mittels Bewegungsmelder hell auszuleuchten und Diebe abzuschrecken. Lichtsimulationen im Hausinneren sollten auch nicht fehlen, da sie den Einbrechern Ihre Anwesenheit vorgaukeln – das schreckt ebenfalls ab. 

Montage und Funktion einer Smart Home Alarmanlage

Hier wird es smarter: Alarmanlagen lassen sich übers Mobilphone steuern und runden die mechanische Sicherheit elektronisch ab. 

Einbruchschutz für Fenster

Die Funkalarmanlage Abus Smartvest lässt sich nicht nur einfach installieren, sondern auch einfach bedienen. Sie verfügt über vorkonfigurierte Melder, die sich über die Alarmzentrale und eine kostenlose App steuern lassen. Schlägt ein Melder Alarm, wird dieser an die Zentrale, aufs Smartphone befugter Personen und an die Sirene weitergeleitet. Der Einbruch wird also direkt gemeldet und mit Krach werden auch die Nachbarschaft „informiert“. Optionale Funk-Steckdosen ermöglichen die Schaltung elektronischer Geräte, z. B. Licht, sodass Anwesenheit simuliert wird. Ebenfalls optional sind IP-Kameras, deren Live-Bilder zentral über die Smartvest App abgerufen werden können. 

Woraus besteht eine Alarmanlage?

Einbruchmeldeanlagen bestehen aus mehreren Komponenten. Dazu zählen Schließblech-/Magnetkontakte an Türen und Fenstern, die der alarmauslösenden Zentrale, die an zentraler Stelle im Hausinneren montiert sein sollte, das unerwünschte Öffnen melden. Körperschallmelder, die man an möglichst festen Gegenständen montieren muss (z. B. Tresor), registrieren Schallwellen beim Aufbruchversuch. Bewegungsmelder reagieren auf vorbeihuschende Personen mit einer Alarmmeldung. Das alles geschieht per Draht oder Funk. 

Smart Home Netzwerk aufbauen

Automatisierte und aus der Ferne steuerbare Haustechnik ist bei den Herstellern der große Trend. Die Technik bietet Komfort und Sicherheit. 

Smarte Melder & Sensoren

Alles in Ordnung zu Hause? Diese Frage können zahlreiche Sensoren bis hin zur hochauflösenden Kamera beantworten. Mit vielen Smarthome-Systemen können Sie darüber hinaus auch steuernd eingreifen – etwa in Rolläden- und Markisenantriebe, Heizungsregelungen und Lichtschalter. Die Installation kommt ohne aufwendige Verkabelung aus und nutzt unterschiedliche Funkfrequenzen, für die Kommunikation mit der weltweit nutzbaren zugehörigen App sorgt die Systemzentrale, die in der Cloud auf den Server des Anbieters zugreift. Derzeit ist der Markt recht unübersichtlich, es bestehen aber auch einige Allianzen zwischen Herstellern. 

Smarthome-Funksysteme im Überblick

Zwar kann man einige Smarthome-Systeme auch lokal betreiben, doch in der Regel werden der Komfort einer Steuerung per App und die Beeinflussung aus der Ferne gewünscht. Dies jedoch geht nur über eine Internet-Verbindung – und diese wird über den heimischen Router bereitgestellt. Ob per Netzwerkleitung oder WLAN: Der Kontakt der jeweiligen Systemzentrale zum Router stellt eine Verbindung ins Internet her – und damit zur Cloud des Anbieters. 

WLAN: Einzelkomponenten und Smarthome-Umgebungen ohne eigene Zentrale nutzen das vorhandene WLAN-Netz des Routers. Das in nahezu jedem Haushalt bereits vorhandene WLAN bietet sich für Verbindungen im Smarthome auf den ersten Blick an – Nachteile sind jedoch relativ hoher Stromverbrauch und eine im Vergleich niedrige Reichweite. Viele günstige Smarthome-Lösungen auf dieser Basis weisen zudem Sicherheitsprobleme auf. Anbieter sind z.B. Amazon, Belkin, Hama, InLine, Pearl, Ring oder Teckin.

DECT: Das für Schnurlostelefone typischerweise genutzte Funknetz bietet eine höhere Reichweite als WLAN und benötigt ebenfalls kein Gateway. DECT (DECT ULE ist die besonders energieeffiziente Version dieses Standards) benutzt unterhalb 2,45 GHz andere Frequenzbereiche als WLAN, Bluetooth etc. und stört daher diese Netzwerke bei ausreichender Störfestigkeit nicht. Für Smarthome-Nutzungen ist dieser Funkstandard bisher die Ausnahme. Derzeit nur mit FritzBox-Routern des Anbieters AVM nutzbar. 

Homematic: Funksystem des Anbieters eQ-3 im ISM-Band. Vorteile sind eine hohe Reichweite und dank geschlossenem System hohe Sicherheit. Als Datenübertragung wird der Internet-Standard IPv6 sowie das SRD-Band im Bereich 868-MHz genutzt. Anders als bei vielen anderen Systemen können Anwender weit in die Programmierung der Komponenten eingreifen.

Das verwandte System Homematic IP wendet sich dagegen an Einsteiger und ist einfach per App steuerbar. Neben eQ-3 (und dem Mutterunternehmen ELV) nutzen eine Reihe von Lizenzpartnern das Steuerungssystem. 

Enocean: In der Steuerung von Haus- und Gebäudetechnik genutzter herstellerübergreifender Standard für batterielose Funksensorik. Die Idee der Enocean-Technologie beruht darauf, dass für das Senden von kurzen Funksignalen nur wenig Energie benötigt wird. Die Sender nutzen daher die Piezoelektrizität von Schaltern, die Energie von Solarzellen oder Peltier-Elementen sowie die Bewegungsenergie mittels elektrodynamischer Energiewandler. Anbieter sind z.B. äger Direkt, Digital Concepts, Zumtobel, Omnio, Wieland Electric, Somfy, Wago, Kieback&Peter, Texas Instruments oder ABB.

Z-Wave: Mit mehr als 2100 zertifizierten Produkten ist Z-Wave die weltweit größte Systemplattform kommunizierender funkbasierter Produkte. Genutzt werden Funkfrequenzen zwischen 850 und 950 MHz. Diese liegen entweder im ISM-Band (Industry Science Medicine) oder im SRD-Frequenzband (Short Range Devices). Vorteil ist eine gute Durchdringung von festen Baustoffen. Die große Zahl von Partnerunternehmen führt zu einem großen Angebot kompatibler Systemgeräte. Die Allianz hat rund 700 Mitgliedsunternehmen, unter anderem Abus, Assa Abloy, Bosch, Devolo, Hornbach, LG, Rehau, Schwaiger, Yale. 

ZigBee: Der Funkstandard ZigBee wird für die Gebäude-Automation, für Steuerungsanlagen und für alle Arten von Sensormessungen genutzt. ZigBee baut auf dem Standard IEEE 802.15.4 auf und erweitert dessen Funktionalität insbesondere um die Möglichkeit des Routings und einer sicheren Verschlüsselung. Für die Funkübertragung stehen die ISM-Bänder 868/915 MHz (Europa bzw. USA) und 2,45 GHz (nahezu weltweit) zur Verfügung. Die Allianz hat mehr als 230 Mitgliedsunternehmen, unter anderem Amazon, Somfy, Busch-Jaeger, Danfoss, Ledvance, Osram. 

Praxistipp: Verlässliche Serververbindungen, eine sichere Verschlüsselung und stetige Aktualisierungen der verwendeten Software: Achten Sie bei der Wahl der jeweiligen App auf möglichst hohe (Daten-)Schutzstandards. Bei der Installaton sollte die Einbindung neuer Geräte per Code oder Scan eines QR-Codes erfolgen, damit nicht Unbefugte in das System eindringen. 

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Aus selbst 12/2019