Fußbodenheizung nachträglich auf Smart Home umrüsten
Bei der Heizungsregelung wird der Nutzen von Smarthome am ehesten sichtbar. Geboten wird eine Smart Home Fußbodenheizung mit bequemer Bedienung und Sparpotential.
Fußbodenheizungen arbeiten mit geringer Vorlauftemperatur und erwärmen daher die Räume langsamer als Konvektionsheizungen. Dennoch ist eine Smart Home Fußbodenheizung mit einer temperaturgeführten Steuerung sinnvoll und kann zu erheblichen Energie- und Kosteneinsparungen führen. Liegen die Heizstränge nicht zu tief im Estrich, ist die Reaktionszeit sogar oft schnell genug, um eine Nachtabsenkung zu ermöglichen. Eine Nutzung üblicher Regelthermostate für eine Smart Home Fußbodenheizung ist nicht möglich.
Aufbau einer Fußbodenheizung
Anders als bei üblichen Raumthermostaten sind die Mess- und Regelfunktion bei Fußbodenheizungen getrennt. Grund ist der Aufbau einer Fußbodenheizung: Hier laufen die Heizkreise aus allen Räumen in einem sogenannten Register zusammen – oft zu finden im Bad. Vor- und Rücklauf werden hier auf die verschiedenen Heizkreise zentral verteilt. Damit dennoch eine Temperaturführung nach jeweiliger Raumtemperatur möglich wird, müssen entsprechende Messwerte aus den Räumen zum Register übertragen werden – dies kann auch per Funk geschehen wie bei der hier gezeigten Steuerung, die sich in das Homematic IP-System des Anbieters EQ-3 einbinden lässt. Manchmal muss man das Heizregister umrüsten. Wie das genau geht, zeigt die Bildergalerie >>
In der minimalen technischen Ausstattung dieser Regelung sind außer der am Ventilregister angeordneten Steuerung (sie heißt hier Fußbodenheizungsaktor) pro Raum ein Wandthermostat erforderlich – dieses kann dann direkt mit dem zentralen Aktor per Funk gekoppelt ("angelernt") werden. In dieser Konstellation werden alle Vorwahlen am Raumthermostat vorgenommen. Verfügt das Thermostat über Stellmöglichkeiten, so können auch Tages- und Wochenprogramme mit zeitgesteuerter Temperaturführung hinterlegt werden, die dann vom Aktor ausgeführt werden.
Reaktion auf Temperatur: Smart Home Fußbodenheizung
Bei Fußbodenheizungen werden die Wärmekreise aller Räume über ein zentrales Register gesteuert. Um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, müssen die Ventile stets ganz geöffnet oder geschlossen werden – dies geschieht durch spezielle Stellantriebe, die digital auf Stromzuführung reagieren. Die Steuerung muss dann zur Charakteristik dieser Ventilantriebe passen: Es gibt sowohl stromlos offene als auch stromlos geschlossene Antriebe. Außerdem gibt es Antriebe mit 24 Volt oder 230 Volt Spannung – auch hier muss die Steuerung auf den entsprechenden Bautyp abgestimmt sein. Damit die zu installierende Steuerung die Stellventile entsprechend der individuellen Raumtemperatur öffnen oder schließen kann, melden Raumthermostate die jeweiligen Bedingungen über Funk an die Zentrale. Änderungen können sowohl über die App des Systems als auch an den Raumthermostaten vorgenommen werden.
Im Video zeigen wir, wie Sie ein Raumthermostat montieren und die Temperatur steuern können:
System-Komponenten und ihre Funktion:
- Die Ventilantriebe öffnen den jeweils angesteuerten Wärmekreislauf.
- Über ein Stromkabel sind sie mit der Steuerung ("Aktor") verbunden.
- Die Raumthermostate melden Temperatur und Feuchte, zeigen diese Werte an oder sind sogar regelbar.
Smart Home Fußbodenheizung: Steuerung
Besonders komfortabel ist die Einbindung in das Smarthome-System des Herstellers, wobei es auch hier noch zwei Varianten gibt: Das per App steuerbare Homematic IP nutzt als Gateway den Homematic IP Access Point, der eine weltweite Ansteuerung mittels einer bequem und intuitiv bedienbaren App ermöglicht. Alternativ kann die Heizungsregelung auch in das klassische Homematic-System einbezogen werden, das eine besonders differenzierte Einstellung bis hin zu Programmierungen ermöglicht, dafür aber umständlicher über eine Browser-Oberfläche im Netzwerk gesteuert wird.
Wir haben uns für die Nutzung der App-Steuerung entschieden. In diesem Fall werden alle Komponenten des Systems nicht miteinander, sondern zentral am Gateway "angelernt" und dann von diesem verwaltet. App und Gateway kommunizieren über eine Cloud des Herstellers – daher sind Veränderungen an den Einstellungen auch von unterwegs aus möglich. Dabei ist diese Art der Steuerung besonders anschaulich:
- Beim Start der App werden zunächst die Raumtemperaturen (Soll und Ist) übersichtlich angezeigt.
- Durch Antippen der Räume können dann Veränderungen direkt gewählt und an das System übertragen werden.
- Außer der unmittelbaren Veränderung der Raumtemperaturen erlaubt die App eine Veränderung sämtlicher Parameter – bis hin zum Anlernen oder Löschen von Geräten, bei der Bedienung in den tieferen Auswahlebenen sollte man daher mit Bedacht vorgehen.
- Dennoch bleibt eine Steuerung auch über die Wandthermostate möglich, eine lokale Temperaturwahl bleibt dabei solange aktiv, bis in einem hinterlegten Programm oder per App eine Temperaturänderung vorgenommen wird.
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