Kartoffeln im Kübel pflanzen
Lecker kochen mit frisch geernteten, selbst angebauten Kartoffeln – mit Kartoffeln im Kübel erfüllen Sie sich diesen Wunsch ohne großen Garten, sondern ganz simpel auf Terrasse oder Balkon.
Kein Platz für ein Kartoffelbeet im eigenen Garten? Kein Problem! Kartoffeln anpflanzen kann man auch auf kleinstem Raum – dabei ist egal ob im kleinen Garten, auf der Terrasse oder sogar auf dem Balkon. Einfach pflanzen, nach drei Monaten ernten und sich bis dahin an eindrucksvollen Blüten erfreuen – die meisten Kartoffelsorten wachsen problemlos in großen Pflanzkübeln. Die Kultur von Kartoffeln in Kübeln ist unkompliziert, da sich die Erde schnell erwärmt und lästige Unkräuter im Topf kein großes Problem sind.
Wie kann man Kartoffeln im Kübel anpflanzen?
Für den Kartoffelanbau im Kübel braucht es nicht viel: Besorgen Sie sich einen geeigneten Topf, hochwertige Erde und Saatkartoffeln und schon kann es losgehen.
- Befüllen Sie Ihren Kübel zuerst mit einer Drainageschicht aus Kies oder Blähton. Damit verhindern Sie, dass Ihre Kartoffeln nasse Füße bekommen und zu faulen beginnen.
- Darauf folgt eine etwa 15 cm hohe Schicht lockerer, strukturstabiler Erde.
- Die Saatkartoffeln mit einem Abstand von etwa 15 bis 20 cm zueinander ca. 5 cm tief in die Erde stecken.
- Gut wässern und abwarten.
- Wie im Beet, können Sie die Kartoffeln auch im Kübel anhäufen. Das heißt: Sie füllen immer dann Erde nach, wenn die Pflanzen gut 15 cm gewachsen sind. Das wiederholen Sie so lange, bis der Kübel bis auf einen Gießrand von 2 cm gefüllt ist.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Kartoffeln in Kübel zu pflanzen?
Pflanzen Sie Ihre Saat- oder Speisekartoffeln frühestens Anfang April in den Kübel. Nachts sollte die Temperatur nicht unter 5 °C fallen, auf Frost reagieren die kleinen Knollen empfindlich. Noch bis Mitte Mai haben Sie Zeit, die Kartoffeln in den Boden zu bringen. Praxistipp: Wer früh pflanzt, sollte sich bis Mitte Mai ein Frostschutz-Vlies parat legen.
In welche Erde kann man Kartoffeln im Kübel pflanzen?
Kartoffeln lieben es nährstoffreich und durchlässig. Ideal ist deshalb eine Mischung aus 2/3 Gemüseerde und 1/3 Sand. Als Drainageschicht sollten Sie vorher noch eine Schicht aus Kies oder Blähton in den Kübel füllen. Achtung: Mit Billigerde holen Sie sich schnell Unkraut und Schädlinge in den Topf. Setzen Sie für eine gute Ernte auf hochwertiges Substrat.
Welcher Kübel eignet sich zum Kartoffeln anpflanzen?
Zum Kartoffeln anbauen auf Terrasse oder Balkon brauchen Sie einen möglichst großen Kübel mit breiter Standfläche. Für eine reiche Ernte sollten Sie auf einen Kübel mit mindestens 10 Liter Fassungsvermögen setzen. Doch hier gilt: Mehr ist immer besser. Gemüse-Liebhaber empfehlen außerdem, einen schwarzen Plastikkübel zu verwenden, da dieser die Erde schön warm hält und bei der Ernte nicht so leicht kaputtgeht. Ein Muss ist so oder so ein Abzugsloch, damit die Knollen keine nassen Füße bekommen.
Ein spezieller Topf, der eigens für die Kartoffelzucht im Kübel entwickelt wurde, ist der sogenannte Potato Pot. Dieser besteht aus zwei ineinandergesteckten Töpfen. Der innere Topf lässt sich herausziehen und ist eigentlich nur ein Gerüst, das über große „Fenster“ verfügt, sodass Sie Ihre Kartoffeln während der Wachstumsphase beobachten und einzelne Knollen ernten können. Mit zwei Plastik-Kübeln und einem Teppichmesser können Sie sich auch einfach Ihren eigenen Potato Pot basteln: Einfach an drei Seiten drei große Fenster aus dem Topf rausschneiden und die beiden Kübel ineinanderstecken.
Ähnlich funktionieren auch sogenannte Kartoffel-Pflanzsäcke oder -taschen, die aus PVC-Gewebe, Vliesstoff oder Filz bestehen und mit ihrer Flexibilität punkten:
Welche Kartoffelsorten eignen sich für die Pflanzung im Kübel?
Nicht alle Kartoffelsorten sind zum Pflanzen im Kübel geeignet. Bei der Entscheidung zwischen Früh- und Spätkartoffeln spielt der Topf eine untergeordnete Rolle. Der Unterschied zwischen frühen und späten Sorten ist dieser: Frühe Sorten reifen zwischen 90 und 120 Tagen, während Spätkartoffeln bis zu 160 Tage benötigen.
Die Anfälligkeit, von Schädlingen und Krankheiten heimgesucht zu werden, ist bei den Kartoffeln mit kürzerem Reifungsprozess geringer, dafür ist aber auch die Lagerfähigkeit reduziert. Wer Kartoffeln im Kübel pflanzen möchte, wird im Regelfall keine extrem große Ernte beabsichtigen und kann deshalb auch guten Gewissens auf frühe Kartoffelsorten setzen.
Beim Anbau im Kübel bietet es sich an, auf besondere Kartoffelsorten zu setzen, die man im Supermarkt eher selten zu Gesicht bekommt. Das können alte Kartoffelsorten wie das Bamberger Hörnchen oder neue Sorten wie die Rote Emmalie sein. So oder so – viel entscheidender als die Sorte der Kartoffel, ist die Qualität. Idealerweise verwenden Sie zum Anbau sogenannte Saatkartoffeln. Bei diesen lässt sich eine Vorbehandlung gegen Keimung ausschließen, außerdem sind sie auf Viren, Bakterien und Schädlinge geprüft. Saatkartoffeln kaufen Sie online oder im Gartencenter.
Natürlich können Sie auch Speisekartoffeln zum Kartoffelanbau verwenden, achten Sie dann aber unbedingt darauf, dass die Kartoffeln aus Bio-Anbau kommen – nur so können Sie sicherstellen, dass keine Keimhemmer oder Pestizide zum Einsatz gekommen sind.
Praxistipp: Vorgekeimte Kartoffel beschleunigen das Wachstum und sollen resistenter gegen Krankheiten sein. Dazu die unbehandelten Kartoffeln einfach einige Wochen an einem hellen, etwa 10-15 Grad warmem Ort lagern und die gekeimten Kartoffeln mitsamt Trieben einpflanzen.
Schon gewusst? Violett- und rotfleischige Kartoffeln sind kein hipper Ernährungstrend. Ganz im Gegenteil – viele unserer heimischen alten Sorten sind schon immer echte Hingucker:
Wo ist der perfekte Standort für Kartoffeln im Kübel?
Am wohlsten fühlen sich die Kartoffeln in warmer Erde. Stellen Sie Ihren Kübel deshalb an einen hellen, warmen Platz, aber nicht in die direkte Sonne. Die wenige Erde trocknet sonst zu schnell aus. Schützen Sie Ihre Kartoffelpflanzen gleichzeitig vor Witterung – zum Beispiel nahe einer Hauswand oder unter einem Dachüberstand.
Welche Pflege brauchen Kartoffeln im Kübel?
Am wichtigsten ist, dass die Kartoffeln nicht austrocknen. Schützen Sie Ihre Pflanzen auf dem Südbalkon mit einer Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt vor zusätzlicher Verdunstung. Gegossen werden die Kartoffeln ab Pflanzung mindestens einmal in der Woche – an heißen Sommertagen vertragen viele Kartoffelpflanzen je nach Standort aber auch tägliches Gießen. Nutzen Sie nach Möglichkeit abgestandenes Regenwasser und vermeiden Sie Staunässe, um Fäulnis oder anderen Krankheiten vorzubeugen.
Düngen müssen Sie die Kartoffeln für gewöhnlich nicht. Wenn Sie nach der oben beschriebenen Methode vorgehen, werden die Knollen in der Wachstumsphase regelmäßig mit Nährstoffen über die Pflanzerde versorgt. Ab der Blüte ist so oder so keine Düngung mehr notwendig.
Befallen Kartoffelkäfer auch Kartoffeln im Kübel?
Die Angst vor den Schäden, die der Kartoffelkäfer an Nahrungspflanzen anrichten kann, geht bis mindestens in den zweiten Weltkrieg zurück: Damals wurden die Käfer sogar als biologische Kriegswaffe untersucht. In der Landwirtschaft sind die Schädlinge bis heute ein großes Problem und auch im Privatanbau fürchten sich viele Gärtner vor einem Befall.
Wenn auch seltener als auf dem Feld, können Kartoffelkäfer Ihre Pflanze im Kübel befallen. Sollten Sie die auffällig gestreiften Käfer auf Ihrer Kartoffelpflanze entdecken, ist schnelles Handeln gefragt, um einen Ernteausfall zu verhindern:
Wann kann man Kartoffel im Kübel ernten?
Die Erntezeit der Kartoffeln variiert je nach Sorte stark. Während sehr frühe Sorten schon ab Mitte Juni geerntet werden, brauchen späte Sorten bis in den Oktober. Am einfachsten erkennen Sie die Erntereife am oberirdischen Teil der Kartoffelpflanze – Ist das Kartoffelkraut verwelkt, sind die Knollen aus eigenem Anbau endlich reif. Schneiden Sie das Kraut vollständig ab und kippen Sie den Kübel zur Ernte einfach um. Am besten ist die Erde bei der Ernte möglichst trocken, so bleibt weniger an den Knollen kleben.
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