Kartoffel: Aussaat und Ernte
Wussten Sie, dass die heutigen Herbstferien in den Kriegs- und Nachkriegsjahren Kartoffelferien hießen? Der Grund: Herbstzeit ist Erntezeit. Doch vor der Ernte müssen Sie die Kartoffeln anbauen.
Die Kartoffelernte war früher für die Familien überlebensnotwendig, da musste jeder mit anpacken, um die Knollen rechtzeitig aus dem Boden zu holen. Auch heute noch gehört die Kartoffel, auch Erdapfel genannt, zu den wichtigsten Lebensmitteln und wird von den Deutschen gerne als Beilage zubereitet.
Die Knollen gelten als sehr gesund aufgrund ihrer Nährstoffe, sind kalorienarm und sättigen für längere Zeit. Wie die Tomate zählt auch die Kartoffel zur Familie der Nachtschattengewächse. So ist auch hierzulande das Kartoffel anbauen kein Problem. Zudem eignet sich die Pflanze als Vorkultur für alle Gemüsesorten, denn sie hinterlässt einen optimalen Boden. Was Sie beim Kartoffel anbauen beachten müssen, erfahren Sie hier.
Kartoffeln anbauen: Vorbereitung
Zwei Wochen vor dem Setzen der Kartoffeln ist das Beet vorzubereiten. Lockern Sie dazu den Boden mit einem Spaten oder einer Grabegabel. Danach werden die Beetreihen mit je einem Abstand von mindestens 50 cm in Ost-West-Richtung angelegt. Dieser große Abstand ist nötig, damit die Kartoffeln angehäufelt werden können.
Praxistipp: Kartoffeln sollten nur alle vier Jahre am selben Ort angebaut werden, um das Vermehren von Krankheitserregern wie Pilzen im Boden zu vermeiden.
Kartoffeln anbauen und pflegen
Die verbreitetste Methode, Kartoffeln anzubauen, ist das Legen von sogenannten Saatkartoffeln. Alternativ lassen sich Kartoffeln auch aussäen. Dazu wird der Samen aus den Beeren der Pflanze verwendet. Hierzu muss man jedoch wissen: Die Sämlinge sind nicht identisch mit der Mutterpflanze, wodurch neue Formen und Farben entstehen können. Sie können je nach Sorte rund, oval oder länglich sein.
Übrigens: Kartoffeln anbauen, das gelingt auch im Pflanzkübel auf dem Balkon. Das Video erklärt, was beim Kartoffelanbau im Topf zu beachten ist.
Auch die Farbe des Fruchtfleisches variiert. Das Farbspektrum geht von Weiß über Gelb bis hin zu Blau und Violett. Man kann sie zudem in drei Kochtypen einteilen. Es gibt die festkochenden Kartoffeln, die sich zum Beispiel für Salzkartoffeln oder Gratins eignen, die vorwiegend festkochenden Kartoffelsorten für Pell- und Bratkartoffeln und die mehligkochenden Kartoffelsorten, die bevorzugt für Pürees oder als Folienkartoffel zum Einsatz kommen.
Kartoffeln pflanzen
Für eine reiche Ernte ist es sinnvoll, die Kartoffeln vorzukeimen. Dadurch sind die Knollen auch weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Vorgekeimte Kartoffeln werden je nach Region zwischen Ende März bis Mitte April ausgepflanzt. Wichtig ist, dass die Bodentemperatur etwa neun Grad Celsius beträgt. Sind die Kartoffeln unter der Erde und zeigen sich bereits die ersten Laubblätter, müssen sie mehrmals gehackt und angehäufelt werden, damit der Boden locker und unkrautfrei ist und die Pflanze viele Knollen ausbilden kann.
Kartoffeln pflegen
Wie auch viele andere Gemüsepflanzen schrecken Schädlinge und Krankheiten auch vor der Kartoffel nicht zurück. Ein gar nicht gern gesehener Gast an der Kartoffelpflanze ist der Kartoffelkäfer. Er ist mittlerweile in ganz Europa verbreitet und an seinen schwarz-gelb gestreiften Flügeln zu erkennen. Der Schädling ist meist am Stängel bzw. an der Stelle zu finden, wo der Trieb aus der Erde kommt.
Der Käfer sowie auch seine Larven können das Gewächs innerhalb kürzester Zeit kahl fressen und anschließend auf andere Nachtschattengewächse wie die Tomaten übergehen. Die wirksamste Methode, gegen den Käfer vorzugehen, ist das Absammeln und Töten. Aber auch die Kraut- und Knollenfäule kann der Kartoffel gefährlich werden. Die Pilzkrankheitbreitet sich besonders bei feuchtwarmen Wetterbedingungen aus.
Selbst angebaute Kartoffeln ernten
Kartoffeln sind etwa vier bis fünf Monate nach der Pflanzung erntereif. Zu diesem Zeitpunkt wird das Kraut bereits braun und welk. Überprüfen Sie an einer Pflanze, ob die Knollen reif sind. Ist die Schale der Kartoffeln fest und widerstandsfähig und lassen sich die Knollen leicht von der Pflanze trennen, kann mit dem Abernten begonnen werden. Die Früchte liegen unter dem Haupttrieb in der Erde und lassen sich mit einer Grabegabel oder einem Spaten zu Tage fördern.
Kartoffeln aufbewahren
Kartoffeln lagern Sie am besten in einem kühlen Vorratsraum oder im Keller. Der Kühlschrank eignet sich nicht, da er zu feucht ist. Die ideale Lagertemperatur liegt bei mindestens 4 bis maximal 12 Grad. Bewahren Sie die Knollen immer im Dunkeln auf, denn bei Lichtkontakt können sie keimen bzw. sich grün färben.
Praxistipp: Wie Sie die Kartoffeln auch lagern können, zeigt das Video:
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