So können Sie eine Fußbodenheizung verlegen

Flächenheizungen, die mit niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben werden und überwiegend Strahlungswärme abgeben, sind gesund für Mensch und Umwelt. Der bekannteste Vertreter ist die Fußbodenheizung! Wie Sie eine Fußbodenheizung verlegen, zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt.

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Fußbodenheizung: Bausatz

So können Sie eine Fußbodenheizung verlegen

Der verwendete Bausatz enthält alles, was zur Montage nötig ist. Die Aufbauhöhe inklusive Dämmung und Heizestrich ist auf die beabsichtigte Höhe des (Fertig-) Fußbodens abgestimmt.

Fußbodenheizung: Randdämmstreifen

So können Sie eine Fußbodenheizung verlegen

Beim Verlegen des Randdämmstreifens sorgfältig arbeiten: Estrich und Oberboden dürfen an keiner Stelle Kontakt zur Wand haben (Schallbrücken!).

Fußbodenheizung: Boden dämmen

So können Sie eine Fußbodenheizung verlegen

Nun wird der Boden gedämmt: In den meisten Fällen wird Polystyrol verbaut, in unserem Beispiel verwendet der Bauherr Polyurethanplatten (PUR). Sie sind fester und belastbarer, aber auch etwas teurer.

Fußbodenheizung: Feuchtigkeitssperre

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Als Feuchtigkeitssperre wird im Anschluss auf die Dämmung Bitumenpappe verlegt. Dabei unbedingt auf eine ausreichende Überlappung (ca. 20 cm) der einzelnen Bahnen achten!

Fußbodenheizung: Verlegeplan

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Nun werden nach dem mitgelieferten und auf den Raum abgestimmten Verlegeplan die sogenannten Heizregister eingemessen. Die Verlegeschienen müssen planeben auf der Bitumenpappe aufliegen!

Fußbodenheizung: Verteilerstation

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An der Verteilerstation wird der Vorlauf des ersten Heizkreises angeschlossen. Das Rohr wird mit Spezial-Werkzeugen abgelängt und kalibriert. Anschließend wird ein Fitting aufgesetzt und einfach verschraubt.

Fußbodenheizung: Heizschlaufen auslegen

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Nun erfolgt das Auslegen der Heizschlaufen.

Fußbodenheizung: Heizrohr

So können Sie eine Fußbodenheizung verlegen

Das Heizrohr im Detail:
Das von uns eingesetzte Verbundrohr ist durch sein Kunststoff-Innenrohr gegen Korrosion und Ablagerungen geschützt. Gleichzeitig sorgt der Aluminiumkern für eine absolute Gas-Diffusionsdichtheit. So kann kein Sauerstoff ins Heizwasser gelangen, das zu Korrosionsschäden in der Heizungsanlage führen würde. Ein weiterer Vorteil: Das Rohr wird mit Messing-Schraubfittings verbunden – arbeitsintensive Löt- oder Klebverbindungen sind damit überflüssig.

Fußbodenheizung: Hindernisse

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Auch um Hindernisse wird die Heizschlaufe einfach drum herum gelegt (hier die benötigte Grundfläche für den Sockel einer Wendeltreppe).

Fußbodenheizung: Verteiler

So können Sie eine Fußbodenheizung verlegen

Zum Schluss wird das Heizrohr wieder zurück zum Verteiler geführt und an den Rücklauf angeschlossen.

Fußbodenheizung: Probebetrieb

So können Sie eine Fußbodenheizung verlegen

Nachdem alle Heizkreise am Verteiler angeschlossen sind, muss die Anlage einmal im Probebetrieb angefahren werden. Kontrollieren Sie jeden Raum auf Leckagen oder kalt bleibende Heizkreise. Ist erstmal der Estrich ausgebracht, sind Korrekturen oder Reparaturen nahezu unmöglich!

Während die heute immer noch üblichen heizkörperbasierten Systeme mit hohen Temperaturen hauptsächlich heiße Luft erzeugen, die dabei ständig aufgewirbelt und ausgetrocknet wird, gibt die Fußbodenheizung mit ihren niedrigen Vorlauf- und Oberflächentemperaturen den größten Teil ihrer Energie als Strahlungswärme ab: Die aber erwämt nicht die Raumluft, sondern direkt die im Raum befindlichen (Fest-) Körper wie Wände, Möbel und auch Menschen. Die Raumluft bleibt währenddessen angenehm kühl und feucht. Die Luftzirkulation und damit die Staubaufwirbelung bleibt gering. Und das Beste: Wollen Sie eine Fußbodenheizung verlegen, können Sie das auch ganz einfach selbst erledigen. Wir zeigen, wie Sie eine Fußbodenheizung verlegen.

Fußbodenheizung verlegen: die Vorteile

Ein weiterer Vorteil für Allergiker: Da die Fußbodenheizung für einen permanent trockenen Boden sorgt, finden Hausstaubmilben dort kaum Nahrung. Außerdem werden Fußbodenheizungen eher mit keramischem Belag versehen, auf dem Hausstaubmilben ohnehin seltener vorkommen (im Gegensatz zu Teppich). Neben dem gesundheitlichen Aspekt ist die Fußbodenheizung dank der niedrigen Vorlauftemperaturen aber auch die ideale Ergänzung zu modernen Heizungsanlagen mit Brennwert-, Solar- oder Erdwärmetechnik. Außerdem: Die Wärme wird gleichmäßig im Raum zur Verfügung gestellt und nicht nur am Fenster – wie bei Radiatoren. Die mäanderförmige Verlegung der Rohre ermöglicht eine optimale Anpassung an den tatsächlichen Wärmebedarf der einzelnen Raumzonen (gerade bei offenen Grundrissen sinnvoll). Durch eine entsprechende engere Verlegung im gesamten Raum kann auch die Vorlauftemperatur erheblich reduziert werden (ca. 35 °C gelten mittlerweile als Standard). Eine Absenkung der Vorlauftemperatur um 10 % spart immerhin 6 % Energie!

Fußbodenheizung verlegen: Bausatz

Mittlerweile gibt es viele Bausatz-Systeme zum Selbstverlegen – von klassischen Varianten mit Heizestrich bis zu nachrüstfähigen Elektroheizungen unter (Fertig-) Parkettböden. Der alte Vorwurf, Fußbodenheizungen stellten die Wärme nur extrem zeitverzögert zur Verfügung, kann heute nicht mehr gehalten werden. Damit die Fußbodenheizung trotz geringerer Vorlauftemperaturen schnell und gleichmäßig reagiert, sollte sehr große zu beheizende Fläche in mehrere Heizschleifen unterteilt werden. Jeder Heizkreis misst dabei im Idealfall etwa 10 m².

Fußbodenheizung selber verlegen

Vor dem Verlegen müssen Sie die Ebenheit der Rohdecke überprüfen: Toleranzen von mehr als 15 mm auf 4 m sind nicht erlaubt.

So geht's: Als Orientierung zeichnen Sie mithilfe eines Linienlasers oder einer Schlauchwaage eine durchgängige Höhenlinie an die Wände. Messen Sie dann an mehreren Referenzpunkten den Abstand zur Rohfußboden. Bei größeren Unebenheiten als den erlaubten 15 mm auf 4 m müssen Sie die Fläche vor dem Verlegen der Heizschlaufen mit Ausgleichsmasse nivellieren. Beim Verlegen ist es wichtig, dass jede Heizschlaufe ohne Unterbrechung (beginnend und endend an der Verteilerstation) als Endlosschlaufe direkt von der Rolle verlegt wird. Verbindungsstücke innerhalb eines Heizkreises sind nicht erlaubt! Führen Sie die Schlaufen außerdem nicht zu eng, denn sonst besteht Knickgefahr!

Fotos: sidm / Archiv

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