So können Sie eine Fußbodenheizung verlegen
Flächenheizungen, die mit niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben werden und überwiegend Strahlungswärme abgeben, sind gesund für Mensch und Umwelt. Der bekannteste Vertreter ist die Fußbodenheizung! Wie Sie eine Fußbodenheizung verlegen, zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt.
Während die heute immer noch üblichen heizkörperbasierten Systeme mit hohen Temperaturen hauptsächlich heiße Luft erzeugen, die dabei ständig aufgewirbelt und ausgetrocknet wird, gibt die Fußbodenheizung mit ihren niedrigen Vorlauf- und Oberflächentemperaturen den größten Teil ihrer Energie als Strahlungswärme ab: Die aber erwämt nicht die Raumluft, sondern direkt die im Raum befindlichen (Fest-) Körper wie Wände, Möbel und auch Menschen. Die Raumluft bleibt währenddessen angenehm kühl und feucht. Die Luftzirkulation und damit die Staubaufwirbelung bleibt gering. Und das Beste: Wollen Sie eine Fußbodenheizung verlegen, können Sie das auch ganz einfach selbst erledigen. Wir zeigen, wie Sie eine Fußbodenheizung verlegen.
Fußbodenheizung verlegen: die Vorteile
Ein weiterer Vorteil für Allergiker: Da die Fußbodenheizung für einen permanent trockenen Boden sorgt, finden Hausstaubmilben dort kaum Nahrung. Außerdem werden Fußbodenheizungen eher mit keramischem Belag versehen, auf dem Hausstaubmilben ohnehin seltener vorkommen (im Gegensatz zu Teppich). Neben dem gesundheitlichen Aspekt ist die Fußbodenheizung dank der niedrigen Vorlauftemperaturen aber auch die ideale Ergänzung zu modernen Heizungsanlagen mit Brennwert-, Solar- oder Erdwärmetechnik. Außerdem: Die Wärme wird gleichmäßig im Raum zur Verfügung gestellt und nicht nur am Fenster – wie bei Radiatoren. Die mäanderförmige Verlegung der Rohre ermöglicht eine optimale Anpassung an den tatsächlichen Wärmebedarf der einzelnen Raumzonen (gerade bei offenen Grundrissen sinnvoll). Durch eine entsprechende engere Verlegung im gesamten Raum kann auch die Vorlauftemperatur erheblich reduziert werden (ca. 35 °C gelten mittlerweile als Standard). Eine Absenkung der Vorlauftemperatur um 10 % spart immerhin 6 % Energie!
Fußbodenheizung verlegen: Bausatz
Mittlerweile gibt es viele Bausatz-Systeme zum Selbstverlegen – von klassischen Varianten mit Heizestrich bis zu nachrüstfähigen Elektroheizungen unter (Fertig-) Parkettböden. Der alte Vorwurf, Fußbodenheizungen stellten die Wärme nur extrem zeitverzögert zur Verfügung, kann heute nicht mehr gehalten werden. Damit die Fußbodenheizung trotz geringerer Vorlauftemperaturen schnell und gleichmäßig reagiert, sollte sehr große zu beheizende Fläche in mehrere Heizschleifen unterteilt werden. Jeder Heizkreis misst dabei im Idealfall etwa 10 m².
Fußbodenheizung selber verlegen
Vor dem Verlegen müssen Sie die Ebenheit der Rohdecke überprüfen: Toleranzen von mehr als 15 mm auf 4 m sind nicht erlaubt.
So geht's: Als Orientierung zeichnen Sie mithilfe eines Linienlasers oder einer Schlauchwaage eine durchgängige Höhenlinie an die Wände. Messen Sie dann an mehreren Referenzpunkten den Abstand zur Rohfußboden. Bei größeren Unebenheiten als den erlaubten 15 mm auf 4 m müssen Sie die Fläche vor dem Verlegen der Heizschlaufen mit Ausgleichsmasse nivellieren. Beim Verlegen ist es wichtig, dass jede Heizschlaufe ohne Unterbrechung (beginnend und endend an der Verteilerstation) als Endlosschlaufe direkt von der Rolle verlegt wird. Verbindungsstücke innerhalb eines Heizkreises sind nicht erlaubt! Führen Sie die Schlaufen außerdem nicht zu eng, denn sonst besteht Knickgefahr!
Fotos: sidm / Archiv
Das könnte Sie auch interessieren ...