Holzterrasse bauen: Von Unterkonstruktion bis Beplankung
Eine Bangkirai-Terrasse bietet viel Platz, um gemeinsam mit Freunden zu grillen und ein paar entspannte Stunden zu erleben.
Stein, Holz oder WPC: Die Auswahl an Terrassenbelägen ist riesig. Eine Holzterrasse ist bei vielen beliebt, denn die natürlichen Dielen verbreiten Gemütlichkeit im Garten. Doch Holz ist nicht gleich Holz.
Checkliste Werkzeug
Akku-Bohrschrauber
Cuttermesser
Kappsäge
Pflasterhammer
Wasserwaage
Zu den bekanntesten Belägen zählen die heimischen und tropischen Hölzer. Wir haben uns für eine Bangkirai-Terrasse entschieden. Bei diesem Projekt wurden Dielen vom I. Sindermann Holzvertrieb verwendet. Das tropische Hartholz sollte nur gekauft werden, wenn es mit einem FSC-Zertifikat ausgezeichnet ist. Es hat gegenüber Hölzern wie Kiefer oder Douglasie den Vorteil, dass es extrem langlebig und fäulnisresistent ist. Für die Unterkonstruktion der Bangkirai-Terrasse wurde mit Cumaru ebenfalls ein Hartholz eingesetzt, da bei Weichhölzern unter anderem die Gefahr besteht, dass die Verschraubung aus der Unterkonstruktion reißt.
Generell ist wichtig, dass Sie die Dielen Ihrer Holzterrasse schützen. Denn nur so bleibt sie langfristig schön. Wie Sie die Terrassendielen vor Regen und UV-Strahlen schützen, erfahren Sie im Video:
Beim Bau einer Bangkirai-Terrasse gibt es jedoch einiges zu beachten: Da Holz arbeitet, benötigt es ausreichend Abstand zum Haus sowie zwischen den Dielen. Zudem ist es sinnvoll, ein Gefälle vom Gebäude weg anzulegen, damit bei Starkregen das Wasser nicht zum Haus hin läuft. Auch muss der Untergrund wie bei diesem Projekt vorab entsprechend vorbereitet werden.
Holzterrasse: Unterkonstruktion bauen
Bevor Sie mit dem Bau der Unterkonstruktion beginnen, sollten Sie das Verlegemuster der Dielen bestimmen. Danach muss der Untergrund entsprechend vorbereitet werden. Hier wurde dafür bereits Sand und Schotter aufgeschüttet und mit einer Rüttelplatte verdichtet. Damit die Holz-Unterkonstruktion nicht mit dem Erdboden in Berührung kommt und um Unkrautwuchs zu vermeiden, sollten für den Unterbau ein Wurzelvlies sowie Pflastersteine oder Terrassenfüße verlegt werden. Die genaue Anleitung zum Bauen der Unterkonsturktion gibt es in unserer Bildergalerie >>
Praxistipp: Alternativ zu den Pflastersteinen lassen sich zum Beispiel auch die Stellfüße Lift von Spax verwenden. Diese sind in der Höhe regulierbar, wodurch Niveauunterschiede oder Unebenheiten ganz leicht ausgeglichen werden können. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Unterkonstruktion durch die Träger sehr gut unterlüftet ist. Anfallende Feuchtigkeit kann schnell abtrocknen und die Lebensdauer der Unterkonstruktion verlängert sich deutlich.
Das müssen Sie bei einer Holzterrasse beachten
Bei dem Bau einer Holzterrasse können sich schnell Fehler einschleichen, welche die Lebensdauer erheblich beeinträchtigen. So sollte grundsätzlich die Holz-Unterkonstruktion vor Niederschlag geschützt sein. Dazu kann man beispielsweise das Tape von Spax einsetzen. Das Polyethylenband lässt sich auf liegenden oder stehenden Unterkonstruktionshölzern anbringen. Es steht links und rechts über, wodurch sich eine Tropfkante bildet, die das Wasser vom Holz fernhält. Seine UV-Resistenz schützt das Holz zudem vor weiteren Witterungseinflüssen. Außerdem ist es ungünstig, wenn sich Dielenstöße ein Tragholz teilen. Besser für die Stabilität der Terrasse ist es, bei einem Stoß zwei Unterkonstruktionsbalken nebeneinander zu verlegen, sodass das Ende des ersten Dielenbrettes auf dem ersten Balken liegt und die Verlängerungsdiele auf dem zweiten.
Terrasse mit Bangkirai-Dielen beplanken
Nachdem alle Traghölzer verlegt wurden, sind nun die Dielen an der Reihe. Platzieren Sie diese wie geplant auf der Unterkonstruktion. Bevor Sie die Dielen auf die Traghölzer schrauben, sollten Sie in jedem Fall vorbohren und das entstandene Bohrmehl entfernen. Das Vorbohren ist vor allem bei Harthölzern wichtig, damit das Holz beim Eindrehen nicht reißt. Achten Sie beim Verschrauben darauf, dass die Terrassenschrauben glatt mit der Dielenoberfläche abschließen. Sind sie zu tief eingeschraubt, kann sich Staunässe bilden. Auch das Verlegen der Bangkirai-Dielen wird in der Bildergalerie erklärt >>
Details: Terrassendielen-Montage
Da Holz arbeitet und die Luft unter der Terrasse zirkulieren muss, um Staunässe zu verhindern, dürfen die Dielen keinesfalls unmittelbar aneinanderstoßen. Beim Verlegen ist daher auf einen gleichmäßigen Abstand zwischen den Brettern zu achten. Der Mindestabstand der Beplankungsbretter sollte 5 mm nicht unterschreiten. Um für die richtige Distanz zwischen den Brettern zu sorgen und die Diele von der Unterkonstruktion zu trennen, kann zum Beispiel der Abstandhalter Spax Air verwendet werden. Alternativ lassen sich Distanzhalter für das Fugenmaß aus Restholz selber fertigen.
Holzterrasse: Dielen richten
Holz ist ein natürlicher und nicht homogener Werkstoff. Durch Drehwuchs, Äste, ungünstigen Zuschnitt oder falsche Lagerung kann es passieren, dass es sich verzieht. Um unschöne Zwischenräume zu vermeiden, sollten die Dielen deshalb beim Verlegen zugleich auch gerichtet werden. Sehr einfach funktioniert dies beispielsweise mit dem Kaiman Pro von Spax. Dazu werden zuerst zwischen zwei Dielen mehrere Fugenlehren gesteckt, die für den korrekten Abstand der Bretter sorgen. Es gibt sie für vier Fugenbreiten in 4 mm, 5 mm, 6 mm und 7 mm. Anschließend kommt der Brettrichter zum Einsatz: Durch die Hebelwirkung wird die zuletzt verlegte Diele an die vorherige gepresst. Bei unserem Projekt hebelt der Bauherr die Bretter gegen den Untergrund >>
Praxistipp: Beim Hebeln besteht das Risiko, dass sich die gesamte Holzterrasse verschiebt.
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