Bärlauch: Winterhartes Kraut mit Knoblaucharoma
Bärlauch ist ein winterhartes Kraut, dass in Deutschland in Wäldern wild wächst. Da Bärlauch gerne in der Küche zum Würzen verwendet wird und oft als Alternative zu Knoblauch genommen wird, erfreut sich Bärlauch als Garten-Kraut einer immer größeren Beliebtheit. Wir zeigen, was es im Anbau und bei der Überwinterung zu beachten gilt.
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Bärlauch (Allium ursinum) ist ein beliebtes Wildkraut, das in vielen heimischen Wäldern zu finden ist. Sein milder, knoblauchähnlicher Geschmack macht ihn zu einem geschätzten Küchenkraut.
Doch wie übersteht Bärlauch den Winter? In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Bärlauch erfolgreich durch die kalte Jahreszeit bringen und worauf Sie besonders achten sollten, damit die Pflanze im nächsten Frühling kräftig austreibt.
Bärlauch, botanisch Allium ursinum, gehört zur Familie der Amaryllisgewächse und ist in Europa weit verbreitet. Die Pflanze zeichnet sich durch ihren intensiven Duft und Geschmack aus, der an Knoblauch erinnert, aber milder ist. Bärlauch gilt seit Jahrhunderten als Heilpflanze, da er reich an Vitamin C, Eisen und ätherischen Ölen ist. Die Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, blutreinigend und stärken das Immunsystem.
Der Name „Bärlauch“ leitet sich von der alten Vorstellung ab, dass Bären nach dem Winterschlaf diese Pflanze als erste Nahrung suchen, um neue Kräfte zu sammeln. Dies passt gut zu seiner Eigenschaft, schon früh im Jahr auszutreiben und robust gegenüber kalten Temperaturen zu sein.
Wie winterhart ist Bärlauch?
Bärlauch ist eine winterharte Pflanze, die in gemäßigten Klimazonen ohne Probleme durch den Winter kommt. In Deutschland ist Bärlauch besonders an schattigen und feuchten Standorten in Wäldern heimisch. Die Pflanze zieht sich nach der Blüte im Frühling in ihre Zwiebeln zurück und überdauert so den Winter im Boden, ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen zu benötigen.
Auch für Bärlauch gelten die USDA-Klimazonen, die angeben, welche Temperaturen die Pflanzen überstehen können:
Die für Deutschland relevanten Klimazonen erstrecken sich von 6a bis 8b:
6a: -23,4 bis -20,5 °C
6b: -20,4 bis -17,8 °C
7a: -17,7 bis -15 °C
7b: -14,9 bis -12,3 °C
8a: -12,2 bis -9,5 °C
8b: -9,4 bis -6,7 °C
Wenn Sie wissen wollen, zu welcher Klimazone Ihr Garten gehört, können Sie sich auf Plantmaps eine interaktive Klimazonen-Karte ansehen.
Da Bärlauch im Winter in den Ruhezustand geht, ist er besonders frostresistent. Ein Schutz vor Schnee oder Kälte ist daher in den meisten Regionen nicht notwendig. Selbst in der Zone 6a kann davon ausgegangen werden, dass Bärlauch den Winter ohne Schutz übersteht. In sehr strengen Wintern kann eine Mulchschicht den Boden zusätzlich isolieren, ist aber meist überflüssig.
Standort und Bedingungen
Bärlauch bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte, die feucht und humusreich sind. Typische Plätze sind Waldränder, feuchte Wiesen oder schattige Gartenbereiche. Auch unter Laubbäumen fühlt sich Bärlauch besonders wohl, da die abfallenden Blätter im Herbst für eine natürliche Mulchschicht sorgen.
Bärlauch sollte nicht in zu trockenen Böden gepflanzt werden, da er einen gleichmäßig feuchten Untergrund bevorzugt. Gut durchlässige Böden, die reich an organischen Stoffen sind, fördern das Wachstum der Pflanze.
Pflege im Winter
Bärlauch benötigt im Winter keine besondere Pflege, da die Pflanze sich nach der Blüte im Frühling zurückzieht. Die oberirdischen Teile des Bärlauchs welken ab, und die Zwiebeln bleiben den Winter über im Boden. In dieser Phase braucht die Pflanze weder Wasser noch Nährstoffe. Einmal etabliert, ist Bärlauch sehr pflegeleicht und regeneriert sich jedes Frühjahr aufs Neue.
Für Hobbygärtner, die Bärlauch im Topf oder Balkonkasten kultivieren, ist es wichtig, die Pflanze während des Winters an einem schattigen, geschützten Ort zu lassen. Töpfe sollten idealerweise mit einer Schicht Laub oder Mulch abgedeckt werden, um die Wurzeln vor extremen Temperaturschwankungen zu schützen.
Ernte im Winter
Da Bärlauch sich nach dem Sommer zurückzieht, ist eine Ernte im Winter nicht möglich. Die Erntezeit erstreckt sich von März bis Mai, kurz bevor die Pflanze zu blühen beginnt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Blätter am aromatischsten.
Falls Sie Bärlauch auch im Winter genießen möchten, können Sie während der Erntesaison die Blätter sammeln und entweder einfrieren oder zu Pesto verarbeiten. Auch das Einlegen der Blätter in Öl oder Salz ist eine gute Methode, um das Aroma des Bärlauchs über den Winter zu bewahren.
Krankheiten und Schädlinge
Schnecken können sich an den jungen Blättern von Bärlauch vergreifen. Besonders im Frühjahr, wenn die ersten zarten Triebe erscheinen, sollte der Boden im Auge behalten werden. In naturnahen Gärten können Nützlinge wie Igel und Vögel helfen, die Schneckenpopulation in Schach zu halten. Aber auch Schneckenkragen oder herkömmliche Bekämpfungsmethoden für Schnecken helfen.
Wühlmäuse verspeisen Blumenzwiebeln für ihr Leben gern und machen auch vor Bärlauch-Zwiebeln keinen Halt. Mit Drahtkörben können Sie die Wühlmäuse im Schach halten.
Bärlauch ist eine äußerst robuste Pflanze, die selten von Krankheiten befallen wird. Gelegentlich kann es zu Pilzbefall kommen, besonders wenn der Boden zu feucht ist und es wenig Luftzirkulation gibt. Ein regelmäßiges Lüften der Anbaufläche und das Vermeiden von Staunässe beugen solchen Problemen vor.
Achtung: Verwechslungsgefahr
Beim Sammeln von wildem Bärlauch sollten Sie vorsichtig sein, da er leicht mit den giftigen Blättern der Herbstzeitlosen oder des Maiglöckchens verwechselt werden kann. Ein charakteristischer Knoblauchgeruch beim Zerreiben der Blätter hilft, den Bärlauch eindeutig zu identifizieren.
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