Winterharte Kräuter

Liebstöckel: Winterhartes Kraut mit kräftigem Aroma

Aus der Serie: Die 10 besten winterharten Kräuter: Arten, Pflege und Tipps zur Überwinterung

Liebstöckel ist auch unter dem Namen "Maggiekraut" bekannt. Das winterharte Kraut duftet und schmeckt herb-würzig und wird gerne zum Verfeinern von Suppen und anderen Speisen verwendet. Wir erklären, was es für den Gigant unter den Würzkräutern im Winter zu beachten gilt.

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von oben fotografierte grüne Blätter von Liebstöckel
Liebstöckel ist auch unter dem Namen "Maggiekraut" bekannt, weil es ähnlich wie das beliebte Würzmittel schmeckt. Foto: stock.adobe.com / Julien Rondez
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Liebstöckel (Levisticum officinale), auch bekannt als Maggikraut, ist ein mehrjähriges Gewürzkraut, das wegen seines kräftigen Aromas in der Küche geschätzt wird. Das winterharte Kraut gehört zur Familie der Doldenblütler und stammt ursprünglich vermutlich aus Vorderasien. Die Pflanze ist bekannt für ihr intensives Aroma, das an Sellerie erinnert und häufig in Suppen, Eintöpfen und Saucen verwendet wird – daher auch der volkstümliche Name „Maggikraut“.

Liebstöckel: Spezialdünger verwenden, feucht halten, Staunässe vermeiden, Halbschatten, min. 4 Stunden Sonne, winterfest bis min -20°C, Erntezeit: März bis August, am Ende des Sommers abernten und haltbar machen
Alles Bedürfnisse und Pflegemaßnahmen des Liebstöckels auf einem Blick. Foto: selbst.de / iStock (johannatkaczuk)

Liebstöckel ist jedoch nicht nur ein beliebtes Gewürz, sondern auch eine alte Heilpflanze. Er enthält ätherische Öle, Flavonoide und Cumarine, die verdauungsfördernd, harntreibend und entzündungshemmend wirken. Die Pflanze ist ein wahrer Gigant unter den Kräutern, da sie bis zu 2 Meter hoch werden kann.

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Wie winterhart ist Liebstöckel?

Liebstöckel ist eine äußerst robuste und winterharte Pflanze, die problemlos kalte Temperaturen übersteht. In den meisten Regionen Deutschlands kann der Liebstöckel den Winter ohne zusätzlichen Schutz überstehen. Wie viele Stauden zieht sich die Pflanze im Herbst in ihre Wurzeln zurück, wodurch die oberirdischen Teile absterben. Im Frühjahr treibt der Liebstöckel dann wieder kräftig aus.

Auch für Liebstöckel gelten die USDA-Klimazonen, die angeben, welche Temperaturen die Pflanzen überstehen können:

Klimazonen in Deutschland

Die für Deutschland relevanten Klimazonen erstrecken sich von 6a bis 8b:

  • 6a: -23,4 bis -20,5 °C

  • 6b: -20,4 bis -17,8 °C

  • 7a: -17,7 bis -15 °C

  • 7b: -14,9 bis -12,3 °C

  • 8a: -12,2 bis -9,5 °C

  • 8b: -9,4 bis -6,7 °C

Wenn Sie wissen wollen, zu welcher Klimazone Ihr Garten gehört, können Sie sich auf Plantmaps eine interaktive Klimazonen-Karte ansehen.

Durch seine robuste Wurzelstruktur kann Liebstöckel Temperaturen bis etwa -20°C problemlos überstehen und ist somit der Zone 6b zugeordnet. In besonders kalten Regionen oder bei starkem Frost kann eine schützende Mulchschicht oder etwas Laub helfen, die Wurzeln zusätzlich zu isolieren.

Standort und Bedingungen

Liebstöckel bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit nährstoffreichen, tiefgründigen Böden. Da die Pflanze groß wird, sollte sie genügend Platz haben, um sich auszubreiten. Liebstöckel wächst am besten in feuchten, aber gut durchlässigen Böden. Staunässe sollte vermieden werden, da sie zu Wurzelfäule führen kann.

Die Pflanze liebt humusreiche Böden und profitiert von einer regelmäßigen Düngung. Im Garten eignet sich Liebstöckel als Hintergrundpflanze in Kräuterbeeten oder als Einzelpflanze in größeren Gärten.

Pflege im Winter

Liebstöckel benötigt im Winter kaum Pflege. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben im Herbst ab, und es ist ratsam, diese bis zum Boden zurückzuschneiden. Dies hilft der Pflanze, Energie zu sparen und gesund in die nächste Wachstumsperiode zu starten. Im Winter verbleibt der Liebstöckel als Wurzelstock im Boden und treibt im Frühling neu aus.

In besonders kalten Regionen kann eine Mulchschicht aus Laub oder Stroh den Wurzelbereich vor extremen Frösten schützen. Bei Topfkultur ist es sinnvoll, den Topf an einen geschützten Ort zu stellen oder in Sackleinen oder Noppenfolie einzuwickeln, um die Wurzeln vor Frost zu bewahren.

Ernte im Winter

Da die oberirdischen Pflanzenteile im Herbst absterben, ist eine Ernte im Winter nicht möglich. Die Haupterntezeit von Liebstöckel ist von Frühjahr bis Spätsommer, bevor die Blätter an Aroma verlieren. Um das würzige Kraut auch im Winter verwenden zu können, können Sie im Sommer größere Mengen ernten und diese trocknen oder einfrieren.

Die Blätter und Stängel von Liebstöckel lassen sich hervorragend trocknen, ohne dabei viel an Aroma zu verlieren. Das können Sie auf drei verschiedene Arten machen: An der Luft trocknen, im Backofen trocknen oder in einem Dörrautomaten trocknen lassen. So können Sie vorgehen:

Liebstöckel an der Luft trocknen

  1. Schneiden Sie die Stängel des Liebstöckels an einem trockenen, sonnigen Tag. Ideal ist es, wenn die Blätter morgens geerntet werden, nachdem der Tau getrocknet ist. Entfernen Sie verwelkte oder beschädigte Blätter. Waschen Sie die Stängel, wenn nötig, und tupfen Sie diese anschließend trocken.

  2. Binden Sie die Stängel zu kleinen Sträußen zusammen und hängen Sie diese kopfüber an einem warmen, gut belüfteten Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung auf. Ein dunkler, trockener Raum ist ideal.

  3. Nach etwa 1-2 Wochen, wenn die Blätter raschelig trocken sind, streife Sie diese von den Stängeln. Bewahren Sie die getrockneten Liebstöckel-Blätter in luftdichten Behältern auf, am besten dunkel und kühl.

Liebstöckel im Backofen oder Dörrautomaten trocknen

  1. Ernten Sie den Liebstöckel wie oben beschrieben. Waschen und trocknen Sie das Kraut.

  2. Legen Sie Blätter auf ein mit Backpapier belegtes Backblech oder auf das Gitter Ihres Dörrautomaten. Stellen Sie die Temperatur auf ca. 40-50°C ein. Je nach Dicke der Blätter dauert die Trocknung im Backofen 2-4, im Dörrautomaten 4-6 Stunden.

  3. Füllen Sie die trockenen Maggie-Kraut-Blätter in ein luftdichtes Behältnis und bewahren Sie dieses an einem trockenen, kühlen und eher dunklen Ort auf.

Wenn Sie das Maggiekraut hauptsächlich für Suppen verwenden, können Sie es auch in Eiswürfelbehältern mit Wasser oder Brühe einfrieren.

Liebstöckel einfrieren

Wenn Sie Liebstöckel mit Wasser oder Brühe in Eiswürfelform einfrieren, erhalten Sie die perfekte Portionsgröße zum Verfeinern von Suppen. Die Würfel werden einfach am Ende der Kochzeit zur Suppe hinzugefügt und entfalten das herrlich-herbe Aroma wie frisch geernteter Liebstöckel.

  1. Ernten Sie den Liebstöckel idealerweise am frühen Morgen, bevor die Sonne zu stark wird, da dann das Aroma am intensivsten ist. Waschen Sie die Blätter gründlich unter kaltem Wasser, um Schmutz und Insekten zu entfernen. Schütteln Sie die Blätter leicht ab und tupfen Sie sie vorsichtig mit einem Küchentuch trocken.

  2. Zupfen Sie die Blätter von den Stielen. Die Stängel sind oft zu hart und weniger aromatisch. Hacken Sie den Liebstöckel in kleine Stücke.

  3. Geben Sie die gehackten Blätter in eine Eiswürfelform und füllen Sie diese mit etwas Wasser oder Brühe auf. Stellen Sie die Form anschließend in den Gefrierschrank.

  4. Geben Sie die fertigen Eiswürfel in einen Gefrierbeutel und bewahren Sie die Würfel in der Gefriertruhe auf. Dort halten sie sich mindesten 6 bis 12 Monate.

Mit einer Eiswürfelform mit Deckel brauchen Sie die gefrorenen Würfel nicht umzufüllen. Dank des Deckels halten Sie in der Form frisch und können auch nicht aneinanderklumpen.

Krankheiten und Schädlinge

Liebstöckel ist eine robuste Pflanze, die selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Dennoch können gelegentlich Blattläuse oder die Weiße Fliege auftreten, die vor allem junge Pflanzen schädigen können. In solchen Fällen können natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel wie Brennnesseljauche oder ein starker Wasserstrahl hilfreich sein.

Ein weiterer häufige Krankheit ist der Mehltau, insbesondere in dichten oder schlecht belüfteten Beständen. Um Mehltau zu verhindern, sollte Liebstöckel an einem luftigen Standort mit ausreichend Platz zwischen den Pflanzen stehen. Bei starkem Befall sollten die befallenen Blätter entfernt und entsorgt werden.

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