Werkstattsauger-Test

8 Werkstattsauger im großen Vergleich

Aus selbst 9/2015

Schleifstaub und Sägemehl sind gesundheitsschädlich und sollten in der Holzwerkstatt immer abgesaugt werden. Heimwerker nutzen dafür universelle Werkstattsauger. Acht dieser Sauger haben wir in unserem großen Werkstattsauger-Test mit dem TÜV Rheinland auf die Probe gestellt.

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Im Handel werden die Geräte aus dem Werkstattsauger-Vergleich meist als Nass-Trockensauger bezeichnet, da sie auch Flüssigkeit absaugen können – allerdings muss dazu der Staubbeutel entnommen werden, oft wird ein Vlies als Motorschutz eingesetzt. In unserem Werkstattsauger-Test haben wir acht Geräte genauer unter die Lupe genommen.

Werkstattsauger im Praxistest
Wie schneiden die Werkstattsauger im Test ab?

Diese Marken haben wir getestet:

  • Einhell

  • Kärcher

  • Nilfisk

  • Obi

Die gute Nachricht zuerst: Alle Nass-Trockensauger aus dem Vergleich können Staub, Späne und auch Flüssigkeit aufnehmen – allerdings nicht unbedingt mit dem gleichen Ergebnis. Nach einem ausführlichen Einsatz im Labor- und Praxistest haben die Tester am Ende unter allen Werkstattsaugern der nebenstehenden Hersteller (sowie von Starmix, Aqua Vac und Syntrox) folgende Gesamtnoten verteilt: Ganze zwei Geräte erhielten die Auszeichnung "sehr gut". Das breite Mittelfeld machen insgesamt fünf Werkstattsauger mit der Note "gut" aus. Einsames Schlusslicht ist ein Modell, welches nach einem desaströsen Ergebnis im Sicherheits-Check, nur noch die Note "mangelhaft" erhalten konnte.

Was ist ein Werkstattsauger?

Werkstattsauger werden auch Werkstatt-Staubsauger, Industriestaubsauger oder Nass-Trockensauger genannt. Sie kommen in der Werkstatt zum Einsatz und können dort groben Schmutz oder auch Flüssigkeiten aufnehmen. Besonders in einer Werkstatt, in der viel mit Holz gearbeitet wird, ist ein Industriestaubsauger auch für Ihre Gesundheit wichtig.

Werkstattsauger-Test

Denn die Sägespäne können allergische Reaktionen, Asthma oder sogar Krebs verursachen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Sie bearbeitetes Holz benutzen. Denn hierbei werden auch Partikel von Lacken oder Lasuren in der Werkstatt verteilt. Im Vergleich zu einem normalen Staubsauger ist ein Industriestaubsauger z.B. leistungsstärker und hat ein größeres Volumen.
Praxistipp: Obwohl Industriestaubsauger auch Nass-Trockensauger genannt werden, ist nicht jeder der Sauger auch wirklich ein Nass-Trockensauger.

Welcher ist der beste Werkstattsauger?

Wo gearbeitet wird, da fliegen Späne – Werkstattsauger sind robust genug, auch gröberen Schmutz aufzunehmen. Das macht Sie zu einem nützlichen Gerät in der Werkstatt. Doch sind die Industriestaubsauger wirklich alle gut? Wir haben die besten Industriestaubsauger getestet und konnten vor allem diese Vor- und Nachteile beobachten.

Positiv aufgefallen im Werkstattsauger-Test

  • Alle getesteten Industriestaubsauger können Staub, Späne und auch Flüssigkeiten aufnehmen.
  • Die Montage von Rollen und Stutzen ist schnell erledigt.

Negativ aufgefallen im Werkstattsauger-Test

  • Oft unklar: Wann läuft der Industriestaubsauger mit dem Elektrowerkzeug?
  • Für den Schlauch gibt es meist keine richtige Unterbringung.

Werkstattsauger kaufen: Worauf achten?

Praktisch ist es, wenn der Sauger eine sogenannte Gerätesteckdose aufweist. Dann können Elektrowerkzeuge parallel zum Absaugschlauch auch elektrisch direkt an den Nass-Trockensauger angeschlossen werden.

Alle getesteten Geräte aus dem Industriestaubsauger-Test weisen diesen Anschluss auf. In der Regel läuft der Sauger dann automatisch mit an, sobald das Elektrowerkzeug gestartet wird. Doch worauf muss man beim Kauf noch achten?

  • Saugkraft: Den maximal tatsächlich erzeugten Luftstrom haben wir am Saugrohr und an der Ausblasöffnung mit einem Aerometer gemessen. Außerdem haben wir mit Gewichten ermittelt, wie stark der Saugstutzen durch den Unterdruck an einem groben Sisal-Bodenbelag haftet.
  • Flächensaugen: Hier wurde ein Teppich beim TÜV Rheinland mit einer definierten Menge feinkörnigen Sandes präpariert, der dann aufgesaugt wurde. Die tatsächlich wieder aufgesaugte Sandmenge wurde zur Ermittlung der Arbeitsleistung gewogen.
  • Nass-Saugen: Ähnlich wurde die Saugleistung mit Wasser überprüft: Eine bestimmte Wassermenge wurde in einer Wanne eingebracht und diese ausgesaugt. Die dabei nicht aufgenommene Wassermenge wurde gemessen.
  • Nut-Prüfung: Die Aufnahme aus vertieften Bodenbereichen wurde mit einer definierten Nut überprüft, in die vor dem Saugvorgang Sand eingefüllt wurde.
  • Sicherheits-Check: Den konstruktiven Aufbau und die elektrische Installation der Nass-Trockensauger überprüfte der TÜV Rheinland auf der Grundlage aktueller Normen.

Saugen können sie alle, dennoch kristallisierten sich deutliche Unterschiede in unserem Werkstattsauger-Test heraus. Insbesondere wenn Sie einen sehr leistungsstarken Werkstattsauger suchen, der zudem einfach und intuitiv zu bedienen ist, sollten Sie sich die unten aufgeführten Industriestaubsauger einmal genauer anschauen. Dort finden Sie auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Für eine ausführliche Vergleich-Tabelle laden Sie sich weiter unten unseren Werkstattsauger-Test herunter:

Hersteller & Modell: Einhell TE-VC 1820
Motorleistung (Aufnahmeleistung W)*: 750
Gewicht (ohne Bodendüse) in kg: 6,4
Größe des Fangbehälters*: 20
Nutzbare Länge des Saugschlauchs (ca. m): 2,60
Länge der Netzleitung (ca. m): 4,10
Fazit: Insgesamt guter Industriesauger mit geringem Energieverbrauch, im Vergleich leise

Hersteller & Modell: Kärcher MV 3P
Motorleistung (Aufnahmeleistung W)*: 1000
Gewicht (ohne Bodendüse) in kg: 5,5
Größe des Fangbehälters*: 17
Nutzbare Länge des Saugschlauchs (ca. m): 1,70 (+1,50)
Länge der Netzleitung (ca. m): 4
Fazit: Leistungsfähiger Industriestaubsauger, sehr gut auf Teppich und beim Aufnehmen von Wasser

Hersteller & Modell: Kärcher MV 6 P Premium
Motorleistung (Aufnahmeleistung W)*: 1300
Gewicht (ohne Bodendüse) in kg: 9
Größe des Fangbehälters*: 30
Nutzbare Länge des Saugschlauchs (ca. m): 2
Länge der Netzleitung (ca. m): 5,90
Fazit: Sehr leistungsfähiger, aber auch lauter Sauger, sehr gut auch beim Aufnehmen von Wasser

Hersteller & Modell: Nilfisk Buddy II 18T
Motorleistung (Aufnahmeleistung W)*: 1250
Gewicht (ohne Bodendüse) in kg: 5,7
Größe des Fangbehälters*: 18
Nutzbare Länge des Saugschlauchs (ca. m): 4,10
Länge der Netzleitung (ca. m): 6
Besonderheiten: Staubbeutelmontage am Motor, Wechselvorsatz für Bodendüse
Fazit: Insgesamt guter Sauger, bei Einsatz mit Elektrowerkzeug manuelles Schalten nötig

Hersteller & Modell: Starmix uClean ADL-1432 EHP
Motorleistung (Aufnahmeleistung W)*: 1400
Gewicht (ohne Bodendüse) in kg: 8,2
Größe des Fangbehälters*: 32
Nutzbare Länge des Saugschlauchs (ca. m): 3,10
Länge der Netzleitung (ca. m): 7,70
Besonderheiten: Automatische Filterreinigung, Staubklasse L
Fazit: Sehr leistungsfähiger Sauger, sehr gut auch beim Aufnehmen von Wasser

Hersteller & Modell: Syntrox VC-2000W-20L
Motorleistung (Aufnahmeleistung W)*: 2000
Gewicht (ohne Bodendüse) in kg: 4,8
Größe des Fangbehälters*: 20
Nutzbare Länge des Saugschlauchs (ca. m): 1,45
Länge der Netzleitung (ca. m): 3,45
Besonderheiten: Betrieb ohne Papierbeutel
Fazit: Im Vergleich deutlich schlechtere Saugleistungen, Sicherheitscheck nicht bestanden

* Herstellerangaben

Aktuellen Werkstattsauger-Test herunterladen

Werkstattsauger-Test

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Die Preisspanne der getesteten Werkstattsauger lag zwischen 80 und 300 Euro. Unser Fazit nach dem Industriestaubsauger-Test: Man muss nicht tief in die Tasche greifen, um einen guten Industriesauger zu bekommen. Denn auch günstige Nass-Trockensauger bieten eine gute Saugleistung. Für einen kompletten Überblick aller Industriestaubsauger, den Preis-Leistungs-Sieger und deren Ergebnisse können Sie den kompletten Nass-Trockensauger-Vergleich hier herunterladen >>

Wer braucht einen Werkstattsauger?

Als privater Haushalt benötigt man eher selten einen Industriestaubsauger. Für Heimwerker und Bastler, die viel Schleifen, Sägen und Schneiden, kann er aber durchaus sinnvoll sein. Besonders wenn der Industriesauger an elektrischen Geräten zum Einsatz kommt, minimiert er gesundheitliche Schäden. Auch beim Renovieren ist ein Nass-Trockensauger von Vorteil, da er auch viel groben Schmutz aufnehmen kann. Ein normaler Sauger würde davon schnell kaputt gehen. Wenn Sie also viel Schleifen, Sägen oder gerade Renovieren, sollten Sie über einen Industriesauger nachdenken.

Wie funktioniert ein Werkstattsauger?

Ein Nass-Trocken-Sauger ist im Grunde nicht großartig anders aufgebaut als ein herkömmlicher Sauger. Ein Motor treibt ein Gebläse an, welches einen Unterdruck erzeugt. Durch den dadurch entstehenden Sog kann Schmutz aufgesaugt werden. Dieser wird dann in einen Auffangbehälter geleitet. Dort befindet sich ein Filter, der die eingesaugte Luft filtert und saubere Luft abgibt. In Industriestaubsaugern werden die festen Partikel, die nicht in einem Filter haften, in einem Wasserbehälter gebunden. Bei dieser Art der Industriesauger handelt es sich dann um Nass-Trockensauger, da sie festen und flüssigen Schmutz aufnehmen können. Es gibt aber auch Industriesauger, die einen Beutel besitzen. Das sind dann aber nur Trockensauger.

Nachteile von Werkstattsaugern

Trotz der vielen Vorteile haben Industriestaubsauger im Vergleich mit normalen Saugern auch Nachteile. Dazu gehört z.B. die Größe. Denn ein Nass-Trockensauger ist größer als ein einfacher Sauger und nimmt daher auch beim Verstauen mehr Platz weg. Dadurch brauchen Sie mehr Stauraum. Dadurch dass Industriestaubsauger größer sind, sind Sie meist auch schwerer. Gleichzeitig müssen Sie für den Kauf einen höheren Preis zahlen. Zubehör, welches Sie dann auch noch benötigen, kostet zusätzlich noch mehr Geld.

Werkstattsauger-Kauf: Wo?

Wer sich nun für einen Kauf entschieden hat, fragt sich bestimmt, wo man einen Industriesauger kaufen kann. Für den Kauf gibt es wie so oft mehrere Adressen. So können Sie z.B. einen Sauger in Online-Shops kaufen. Ein Kauf ist aber auch direkt im Einzelhandel möglich. Dazu gehören z.B. Baumärkte oder auch Elektronikmärkte. Hier können Sie den Sauger auch direkt in die Hand nehmen und beraten lassen.
Praxistipp: Wenn es nur ein einfacher Werkstatt-Staubsauger sein soll, können Sie sich auch mal Akku-Staubsauger oder sogar Saug-Wisch-Roboter ansehen. Diese funktionieren ganz ohne Kabel. Und der Roboter hat sogar den Vorteil, dass Sie keinen Finger rühren müssen.

Weitere Werkstattsauger zum Kaufen

Hier finden Sie weitere Werkstattsauger, die wir allerdings nicht getestet haben:

Werkstattsauger reinigen

Industriestaubsauger halten einiges aus, da sie sehr robust sind. Trotzdem ist eine regelmäßige Reinigung durchaus sinnvoll. Dabei ist es besonders wichtig, dass Sie den Flüssigbehälter entleeren und reinigen. Denn andernfalls kann sich dort Schimmel bilden, der sich im ganzen Gerät verteilen kann und sich in den Staubfiltern festsetzt. Außerdem muss man den Beutel entleeren. Denn ein voller Beutel vermindert die Saugkraft und kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Staub wieder aus dem Industriestaubsauger herausgeblasen wird. Wenn der Industriesauger nicht mehr richtig saugt, kann es auch sein, dass sich Staub in der Düse festgesetzt hat. Besonders dann, wenn Sie den Sauger auch für Flüssigkeiten nutzen, setzt sich der Schmutz hier besonders fest. Eine einfache Reinigung reicht dann meist schon aus. Ähnlich sieht es auch beim Saugrohr aus. Staub, Schmutz oder gar Schimmel setzen sich hier schnell fest. Mit kaltem Wasser und Spülmittel können Sie das Rohr reinigen.

Praxistipp: Nutzen Sie nur Spülmittel und keine aggressiven Reiniger. Diese können die Kunststoffteile des Industriestaubsaugern angreifen.

Welchen Filter brauche ich?

Um gesundheitliche Risiken durch Staub zu minimieren, braucht Ihr Industriestaubsauger einen Filter. Welcher Filter der richtige ist, ist vor allem davon abhängig, was Sie mit dem Werkstatt-Staubsauger saugen. Wer viel mit Holz arbeitet und somit viel Schleifstaub oder Sägespäne produziert, sollte sich einen Filter mit der Staubklasse L zulegen. Dieser Filter kann auch kleinste Partikel aufnehmen und eignet sich z.B. auch, um kalte Asche aufzusaugen. Wer nur gelegentlich etwas sägt, kann auch einen Filter mit einer niedrigeren Staubklasse nutzen. Denn immerhin kann sich die Wahl des Filters beim Kauf stark auf den Preis auswirken. Auch mit einem günstigeren Filter können Sie kalte Asche aufsaugen, Doch diese sind eigentlich nicht optimal, da der Filter durch die Partikel schneller verstopfen kann und der Motor dadurch Schaden nimmt.

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