So verdammen Sie hartes Wasser aus den Rohren
Weiches Trinkwasser muss kein Wunschtraum bleiben: Wie Sie dank Wasserenthärtung Ihr Leitungswasser verbessern und Ihre Haushaltsgeräte schützen, erfahren Sie hier.
Hartes Wasser ist nicht identisch mit kalkhaltigem Wasser, aber auch gegen die lästigen weißen Flecken hilft eine fachmännisch durchgeführte Wasserenthärtung. Ab dem Härtegrad III (über 14 °dH deutsche Härte) kann man über die Enthärtung von Leitungswasser nachdenken – der Wasserversorger oder ein Wasserhärtetest (mit Titrierlösung oder Teststreifen) geben Auskunft.
Wasserenthärtung: Lohnt es sich?
Während der Wasserfilter auf der Küchenanrichte nur partiell Calciumionen aus dem Trinkwasser filtert, erfolgt die Wasserenthärtung in einer fest installierten Wasserenthärtungsanlage dauerhaft und gründlich. Diese Anlagen werden (im Keller) an die Hauptleitung angeschlossen und sorgen bei jeder Wasserentnahme im ganzen Haus für angenehm weiches Wasser. Ob sich eine dauerhafte Wasserenthärtung für Sie lohnt, muss vor der teuren Anschaffung sorgsam abgewogen werden. Wir erklären Ihnen daher die Vorteile, aber auch die Nachteile der Wasserenthärtung.
Der Ordnung halber sei erwähnt: Der Einbau von Enthärtungsanlagen sowie wesentliche Veränderungen daran dürfen laut Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches DVGW nur durch ein eingetragenes Installationsunternehmen erfolgen.
Vor- und Nachteile der Wasserenthärtung
Um mal die neutrale Schweiz heranzuziehen: Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches SVGW empfiehlt die Enthärtung von Leitungswasser bei einer Gesamthärte von über 32 °fH, das entspricht auf gut Deutsch über 18 °dH. Der DVGW empfiehlt die Enthärtung ab 14 °dH.
Ist kalkhaltiges Wasser schädlich? Das verrät das Video:
Vorteile der Wasserenthärtung
- Geringere Verkalkung: Waschmaschinen, Geschirrspüler, WC.Spülkästen, Duschbrausen und alles, was sonst noch in Kontakt mit Leitungswasser kommt, verkalkt bei hartem Wasser regelmäßig. Das verringert die Lebensdauer der Haushaltsgeräte immens.
- Geringerer Reinigungs- und Entkalkungsaufwand: Weiße Kalkflecken sind unschön anzusehen und lassen sich nicht so einfach abwischen. Durch eine Wasserenthärtung entfällt das lästige Putzen mit Essig.
- Intensiverer Kaffee- und Teegeschmack: Dieser Punkt ist durchaus umstritten, aber viele Menschen berichten von einer Geschmacksverbesserung ihrer Getränke dank weichem Wasser
Nachteile der Wasserenthärtung
- Ggf. hygienische Beeinträchtigung des Trinkwassers: Insbesondere bei unzureichender Kontrolle und Unterhalt der Enthärtungsanlage kann es zur Keimbildung kommen. Der DVGW empfiehlt bei Enthärtungsanlagen alle zwei Monate eine Inspektion und halbjährig eine routinemäßige Wartung.
- Erhöhung der Natriumkonzentration im Trinkwasser und in den Gewässern: Dies kann vor allem gefährlich werden, wenn kleine Kinder oder Babys in Ihrem Haushalt wohnen.
- Höhere Haushaltskosten: Anschaffung, Betriebs und Unterhalt einer Enthärtungsanlage kosten Geld. Ob sich die Wasserenthärtung rentiert, sollten Sie daher vorher gründlich ausrechnen.
So funktioniert Wasserenthärtung
Wie funktionieren eigentlich die Wasserenthärtung? Hartes Leitungswasser strömt in die Enthärtungsanlage. Im Behälter der Enthärtungsanlage befindet sich ein mit Natriumionen geladenes Harz. Wenn das harte Wasser dort hindurchfließt, bleiben die Calcium- und Magnesiumionen haften und die elektromagnetisch gleich geladenen Natriumionen werden gelöst. Weiches Wasser strömt zum Verbraucher.
Ähnlich wie bei einer Geschirrspülmaschine durch das zugeführte Salz, muss die Enthärtungsanlage regelmäßig mit einer Regenerierlösung gespült werden – unabhängig vom Wasserverbrauch muss nach vier Tagen eine Zwangsregeneration und Desinfektion des Austauscherharzes erfolgen. Danach kann das Harz wieder Kalk aufnehmen und hartes in weiches Wasser umwandeln.
Praxistipp: Die Anlagen sind übrigens so konzipiert, dass sie auf unterschiedliche Wasserhärten eingestellt werden können!
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