Wasseraufbereitung

Wasseraufbereiter für kalkarmes Trinkwasser

Aus selbst 6/2019

Trinkwasser sollte geschmack-, geruch- und farblos sein und vor allem auch frei von Krankheitserregern. Um das zu gewährleisten, ist eine sorgfältige Wasseraufbereitung unverzichtbar.

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Foto: perma-trade / tdx

Wasseraufbereiter für kalkarmes Trinkwasser

Kalk kann sich nicht nur in Geräten, z. B. an Heizstäben ablagern, sondern auch in Rohren. Wir stellen hier verschiedene Wasseraufbereiter für kalkarmes Trinkwasser vor.

Foto: perma-trade / tdx

Feinfilter zur Wasseraufbereitung

Funktion: Ungelöste Partikel wie Sandkörner oder Mikroplastik werden gefiltert. Zusätzlich werden durch Adsorption gelöste Stoffe entfernt. Wertvolle Mineralien wie Calcium und Magnesium verbleiben im Wasser.
Produktbeispiel: perma-trade vital premium, Carbonblockfilter mit Aktivkohle.

Foto: Hersteller / Judo

Dosieranlagen zur Wasseraufbereitung

Funktion: Stabilisierung von Kalk im Wasser durch Zuführung einer speziellen Minerallösung. Diese verbindet sich mit Kalzium- und Magnesiumionen und verhindert den Ausfall des Carbonats, also Kalkablagerungen in Rohren und Geräten.
Produktbeispiel: DVGW-zertifiziertes, vollautomatisches Dosierpumpensystem Judo i-dos.

Foto: perma-trade / tdx

Wasseraufbereiter zur physikalischen Wasserenthärtung

Funktion: Das Wasser durchströmt eine Wirkeinheit mit Mikroelektroden, die durch Spannungsimpulse polarisiert werden. Der Kalk lagert sich an den negativ geladenen Mikroelektroden an und wird durch periodische Umpolung mit Nano-Kristallen wieder abgelöst.
Produktbeispiel: DVGW-zertifiziertes Kalkschutz-System perma-trade permasolvent primus 2.0.

Foto: Hersteller / BWT

Wasseraufbereiter als Ionentauscher

Im Wasser befinden sich gelöste Stoffe, die eine positive (Kationen) oder negative (Anionen) elektrische Ladung aufweisen. Bei hartem Wasser wird ein Kationentauscher eingesetzt, der mittels Kunstharz dem Wasser
Kalzium- und Magnesiumionen entzieht und dafür Natriumionen abgibt.
Produktbeispiel: DVGW-zertifizierte Enthärtungsanlage mit integriertem Dosiergerät BWT AQA smart Plus.

„Wasser ist der Ursprung von allem“, sagte einst bereits der antike griechische Philosoph und Mathematiker Thales von Milet. Ohne Nahrung kann der Mensch gegebenenfalls mehrere Wochen bis Monate aushalten, ohne Wasser hingegen sterben wir innerhalb weniger Tage. Doch was, wenn das Wasser selbst uns schadet?

Die korrekte Wasseraufbereitung ist wichtig, um Krankheiten zu vermeiden und Langzeitfolgen durch die Aufnahme schädlicher Substanzen zu verhindern. In Deutschland geschieht das bereits in den Wasserwerken. Das heißt jedoch nicht, dass das Trinkwasser aus dem Hahn nicht noch weiter optimiert werden kann.

Wie wird das Wasser aufbereitet?

In Deutschland erfolgt die Wasseraufbereitung bereits in den Kläranlagen der Wasserwerke. Dort wird durch chemische und physikalische Verfahren das Wasser aufbereitet und trinkfertig gemacht. Welche Verfahren der Wasseraufbereitung genau eingesetzt werden, hängt vom Ursprung des Wassers ab. Über 60 % des Trinkwassers in Deutschland stammt aus Grundwasser, der Rest aus Seen, Flüssen, Talsperren und natürlichen Quellen.

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So wird das Wasser beispielsweise durch die Zugabe von Chlor desinfiziert, es wird filtriert und gesiebt, um Schwebstoffe zu entfernen und oxidiert, um Eisen und Mangan zu entfernen. Das Resultat der Wasseraufbereitung ist eine sehr gute Trinkwasserqualität in ganz Deutschland. Diese Qualität können die Wasserwerke jedoch nur bis zu den Häusern der Verbraucher selbst gewährleisten.

Was bringt Wasseraufbereitung?

Dass die Wasseraufbereitung der Wasserwerke sinnvoll und notwendig ist, steht außer Frage. Doch ist eine Verbesserung der Trinkwasserqualität darüber hinaus überhaupt nötig? Ja und nein. Nötig ist eine zusätzliche Wasseraufbereitung nur, wenn Sie in einem Haus leben, in dem Bleirohre verbaut sind. Das war noch sehr häufig bis 1973 der Fall. Das Blei kann sich nämlich lösen und ins Trinkwasser gelangen, was auf lange Sicht vor allem bei Kindern zu Entwicklungsverzögerungen führen kann. Sinnvoll, aber aufwendig, ist es in diesem Fall, die Rohre auszutauschen. Günstiger ist eine Anlage zur Umkehrosmose. Diese können über 99 % des Bleis im Trinkwasser entfernen.

Nicht zwingend nötig ist die Wasseraufbereitung hingegen, wenn Sie kalkhaltiges Wasser haben. Der Kalk entsteht im Wesentlichen durch Calcium und Magnesium und ist nicht schädlich. Er kann jedoch zu unschönen Kalkflecken führen und die Lebensdauer Ihrer Haushaltsgeräte verringern. In einem solchen Fall hilft es, das Wasser zu entkalken.

Welche Arten der Wasseraufbereitung gibt es?

Die effektivste Art der privaten Wasseraufbereitung ist der Einbau einer Wasseraufbereitungsanlage. Diese funktionieren entweder mit Ionenaustauscher oder Umkehrosmose-Filter. Ionenaustauscher wandeln Blei- oder auch Calcium- und Magnesiumionen in Natriumionen um. Umkehrosmose-Filter lassen lediglich Wassermoleküle passieren und filtern sämtliche anderen Stoffe heraus. Beide Arten der Wasseraufbereitungsanlage haben jedoch Ihre Vor- und Nachteile, die wir in folgendem Artikel näher ausgeführt haben:

Weitere Arten der Wasseraufbereitung haben wir Ihnen weiter oben in der Bildergalerie zusammengestellt.

Was sind Wasseraufbereitungstabletten?

Wasseraufbereitungstabletten haben mit dem gewöhnlichen Trinkwasser in Deutschland nichts zu tun, sollten aber auf keinem Campingausflug fehlen. Die Tabletten setzen Iod frei, mit der schnell viele Keime aus Süßwasserquellen abgetötet werden. Die Methode ist besonders schnell, allerdings nicht zu 100 % effektiv. Gehen Sie campen, sollten Sie jedoch für den Notfall immer ein paar Wasseraufbereitungstabletten bei sich tragen.

Kann man aus Regenwasser Trinkwasser machen?

Regenwasser ist im Grunde destilliertes Wasser und enthält somit keine Mineralstoffe. Gesünder ist es daher allemal, Trinkwasser aus dem Hahn zu trinken. Das Trinken von normalen Mengen destilliertem Wasser ist jedoch auch nicht grundsätzlich schädlich, wenn auch nicht empfohlen. Problematischer sind bei Regenwasser jedoch die Schadstoffe, die das Wasser bei seinem Weg durch die Luft aufnimmt. Diese herauszufiltern ist aufwendig. So müssten Sie erst einmal genau analysieren, welche Schadstoffe enthalten sind, um diese dann ordnungsgemäß entfernen zu können. Der Aufwand lohnt sich daher meist nicht für Privathaushalte. Ein wenig Regenwasser aufzufangen und sofort zu trinken, dürfte jedoch keine großen Probleme bereiten.

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