Schutz vor Überschwemmungen
Regenwasser muss versickern können, damit es nicht ins Haus läuft, sobald die Kanalisation überfordert ist. Wir nennen Ihnen Produkte, die eine Regenwasserversickerung gewährleisten und so vor unerwünschten Wassereintritt schützen.
In den Nachrichten hört man meist gespannt zu, wenn über Starkregen und Überflutungen berichtet wird. Leider weiß man aber oft nicht, ob und was man selbst dagegen tun kann.
Doch man kann: So finden sich schon in Vorgärten graue Steinwüsten, die mit Vlies oder gar Folien unterlegt sind, damit kein Grün hindurchgelangt. Wer hier für mehr Erde und Bepflanzung sorgt, erhöht die Regenwasserversickerung des Bodens. Gleiches gilt für befestigte Flächen: Hier sollte wasserdurchlässiges Pflaster und nicht Beton zum Einsatz kommen.
Rechtlich betrachtet müssen aber selbst Pflasterflächen im vertretbaren Rahmen liegen. Schottergärten sind im Prinzip sogar verboten, so der ARAG-Versicherungsexperte Tobias Klingelhöfer. In allen Länderbauordnungen sei festgesetzt, dass „nicht überbaute Flächen von bebauten Grundstücken“ wasseraufnahmefähig anzulegen und zu begrünen oder zu bepflanzen sind, so Klingelhöfer. Und diese Verpflichtung erfüllt ein Schottergarten nicht.
Regenwasserversickerung: Diese Modelle schützen Sie vor Starkregen
Versickerungsanlagen im Garten führen Regenwasser geradezu geordnet ab und sind eine gute Ergänzung zu versickerungsfähigem Pflaster und viel Grünflächen. Als Versickerungstank sind sie auch in Kombination mit einer Regenwassernutzungsanlage erhältlich. Andernfalls setzt man sogenannte Rigolenkörper unabhängig von etwaigen Tanks in die Erde ein. Unterschiedlich große Versickerungsmodule in Würfelform eignen sich optimal zur Regenwasserversickerung und Rückhaltung von Niederschlägen und können bis zu 5 m tief eingebaut werden. Sickertunnel sind etwas flacher, platzsparender und preiswerter. Daneben gibt es noch ebenfalls preiswerte Sickerschächte.
Ablaufrinnen für Pflasterflächen
Bei Starkregen sollte das Wasser zügig im Boden versickern und nicht über Kanäle abgeleitet werden oder für Überschwemmungen sorgen. Wichtig sind deshalb unversiegelte Außenflächen, wozu auch Pflastersteine mit hoher Regenversickerungsleistung beitragen. Ein aktuelles Beispiel wäre das Trendline-Pflaster von Jasto, wo diese mit mindestens 794 Litern pro Sekunde und Hektar weit über dem gesetzlich geforderten Wert von 270 l/(s*ha) liegt. Vorteilhaft ist auch die auf 8 mm vergrößerte Fugenbreite mit entsprechenden, seitlich angebrachten Abstandshaltern.
Beim Öko-Trendline-Pflaster mit 4-mm-Fugen erfolgt die Regenwasserversickerung sogar durch die Steine selbst, dank vieler Hohlräume im Beton. Auch wichtig: Weisen gepflasterte Flächen ein Gefälle zum Haus oder zur Garage auf, sollte man am tiefsten Punkt eine Entwässerungsrinne einbauen. Da die Rinne vor dem Pflaster gesetzt wird, muss man sie direkt mit einplanen – inkl. Versickerungsschacht oder Anschluss an die Kanalisation.
Regenwasser mit Versickerungsanlagen sammeln
In einer Versickerungsanlage wird das Regenwasser gesammelt und kontrolliert an das Erdreich abgegeben. Die Anlage wird also nicht an das Kanalnetz angeschlossen, was wiederum Kosten spart und dem Grundwasserpegel zugute kommt. Hierfür gibt es würfelförmige Versickerungsmodule mit hohem Speichervolumen, die flexibel kombinierbar und individuell an die örtlichen Gegebenheiten anpassbar sind. Alternativ erhält man komplette Versickerungstanks, vergleichbar mit normalen Flachtanks zur Regenwassernutzung, nur dass in dem Fall das gesammelte Regenwasser eben peu à peu ans Erdreich abgegeben wird. Gleichfalls gibt es Kombitanks, die gleichzeitig die Regenwassernutzung und die Regenwasserversickerung ermöglichen.
Hochwasserschutz im Haus nachrüsten
Im Haus bzw. Keller sorgen Rückstauverschlüsse und Hebeanlagen für mehr Schutz gegen Überflutungen. Auch wasserdichte Türen und Fenster helfen, den Wassereintritt vor allem im Keller zu verhindern. Sehr wichtig im Zweifelsfall: Dokumentieren Sie Überflutungsschäden direkt und melden Sie sie sofort der Versicherung!
Was bringen Rückstauverschlüsse?
Rückstausicherungen verhindern, dass Abwasser aus dem öffentlichen Kanal ins Haus drücken kann. Rückstauverschlüsse werden dazu in die Abwasserstrecke eingebaut, entweder direkt beim Hausbau oder auch nachträglich, was allerdings Stemmarbeiten erfordert. Die Rückstauklappen sind dabei im Normalfall verschlossen, nur bei anfallendem Abwasser öffnen sie sich selbsttätig und das Wasser passiert den Ablauf. Kommt es im Kanal jedoch zu einem Rückstau, werden die Klappen durch den Druck von außen fest verschlossen.
Das Angebot für diesen passiven Rückstauschutz umfasst Produkte für fäkalienfreies und fäkalienhaltiges Abwasser sowie für freiliegende und nicht freiliegende Rohrleitungen in verschiedenen Größen. So gibt es kompakte Kellerabläufe mit integriertem Rückstauverschluss oder in die Rohrleitung eingebaute Verschlüsse. Fazit: Rückstauverschlüsse funktionieren allein durch das fließende Wasser. Jedoch können Klappen schon einmal haken. Ein regelmäßiger Funktionscheck durch einen Fachbetrieb ist also empfehlenswert.
Hebeanlagen gegen Starkregen
Hebeanlagen bestehen aus einem Behälter, in dem eine Pumpe untergebracht ist. Sie verbrauchen also Strom und verursachen Pumpgeräusche. Sie werden in die Abwasserstrecke (im Keller) eingebaut. Bei Rückstau schließt die Klappe der Anlage und erst dann schaltet sie sich ein und pumpt das Abwasser mittels Druckleitung über die Rückstauebene, von wo es dann von oben in das ableitende Fallrohr und weiter in den öffentlichen Kanal fließt.
Fazit: Eine Hebeanlage schützt zuverlässig gegen Rückstau, denn fällt sie aus, wird nur das eigene Abwasser nicht mehr abgepumpt – von außen kann trotzdem nichts hereindrücken. Man muss dann nur darauf achten, bis zum Beheben des Defekts kein Abwasser zu produzieren. Bei der Wahl einer Hebeanlage muss vorher klar sein, ob fäkalienfreies oder fäkalienhaltiges Abwasser gehoben werden soll. Daneben spielen die Förderhöhe und der vorgesehene Einbauort bei der Wahl des Anlagentyps eine Rolle.
Wasser abpumpen
Dringt Wasser ins Haus ein, sollte man Pumpen zur Hand haben. Kärcher bietet zum Beispiel acht Pumpen in drei Kategorien an. Die Wasserfördermenge beträgt je nach Gerät zwischen 9000 und 22 000 Liter pro Stunde für schmutziges Wasser mit größeren Partikeln bis zu 30 mm oder nur leicht verschmutztes Wasser mit bis zu 5 mm großen Partikeln.
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