Heizungsrohre verlegen: Anleitung für eine sichere und langlebige Installation
Kein Löten, Schweißen oder Kleben – mit diesem Rohrsystem können auch Sie Trinkwasser- und Heizungsrohre verlegen. Einfach Adapter aufstecken, passendes Anschlussstück darüber und Überwurfmutter anziehen – fertig.
Der Clou wenn Sie diese Heizungsrohre verlegen ist zum einen das Rohr selbst: Ein kunststoffummanteltes Aluminium-Verbundrohr, das sich mit Hilfe einer eingeführten Biegefeder sogar zu engen Radien biegen lässt. Zum anderen erleichtern Fittings in Form von Schraubverbindern und passenden Adaptern die Verlegung und Anschlüsse an bestehende Rohrleitungen.
Checkliste Werkzeug
Bohrmaschine
Maulschlüssel
Rohrschere
Rohrzange
Schraubendreher
Zum Heizungsrohr verlegen gibt es die Rohre in den gängigen Durchmessern 16, 20 und 26 mm. Wir haben für die Steigleitungen 26 mm Rohr und von dort aus in die Räume 16er Rohr verarbeitet. Alle verwendeten Fittings bestehen im Übrigen aus Messing. Für sämtliche andere Rohrmaterialien gibt es passende Übergangsfittings. Die Bildergalerie zeigt die Verlegung im Detail >>
Heizungsrohre verlegen: Wo?
Vor der Verlegung muss die Planung erfolgen. Wo Sie die Heizungsrohre verlegen, ist von dem Gebäude abhängig. Bei mehrgeschossigeren Häusern wird meist die ringförmige Verlegung genutzt. Hierbei werden die Heizkörper an ein umlaufendes Rohrsystem angebunden. Alle Heizkörper nutzen dann den gleichen Vor- und Rücklauf. Dabei liegen die Rohre meist in Wandschlitzen oder speziellen Sockelleisten. In Einfamilienhäusern oder Wohnungen sieht das anders aus. Hier verwendet man eher die sternförmige Verlegung. Bei dieser Art der Verlegung führen die Rohre bei zentralen Heizungsanlagen direkt zum Heizkörper. Jeder Heizkörper hat dann seinen eigenen Vor- und Rücklauf. Da die Wege von der Heizung zum Heizkörper kürzer sind, liegen in einem Neubau die Rohre meist im Estrich. Bei einem Mehrfamilienhaus nutzt man meistens eine Kombination der beiden Modelle.
Praxistipp: Besonders dann, wenn ein Heizkörper von den anderen weiter entfernt ist, wird auch in Einfamilienhäusern ein Mischsystem verwendet. Die Installation ist dann einfacher.
Heizungsrohre verlegen: Anleitung
In unserem Beispiel haben wir uns für ein Rohrsystem entschieden. Dieses erleichtert die Verlegung. Denn Sie müssen dann nicht Schweißen, Löten oder Kleben. Doch wie kann man die Heizungsrohre verlegen?
- Die neue Heizung muss zwar vom Fachmann installiert werden, doch die Leitungen dafür können Sie selbst verlegen. Dafür müssen Sie aber zuerst die nötigen Öffnungen herstellen.
- Anschließend können Sie an den Absperrventilen T-Anschlüsse anschließen.
- Dann führen Sie die Heizungsleitungen bis zu der Öffnung in der Decke.
Praxistipp: Bringen Sie für mehr Halt Rohschellen an der Decke an. - Sind Sie an der Öffnung angekommen, können Sie die Leitungen mit einer Rohrschere ablängen.
- An den Rohrenden bringen Sie dann einen Winkel dazwischen.
- Am anderen Ende der Leitungen können Sie dann den Heizkörper anschließen und die Leitungen mit diesem verbinden.
Heizungsleitung: Welcher Rohrdurchmesser wofür?
Damit auch später alles gut fließt, müssen Sie Rohre mit dem korrekten Durchmesser verwenden. Dieser hängt von deren Funktion und Verwendung ab. Grundsätzlich sollten Steig- bzw. Hauptleitungen immer einen Durchmesser von 26 mm aufweisen. Rohre, die unmittelbar zu Badewannen, Toiletten, Waschtischen und Heizungen bis 3,5 kW führen, benötigen lediglich 16 mm Durchmesser. Für Heizungen bis 7 kW sowie für Schallduschen und Druckspüler brauchen Sie 20 mm Rohre.
Wann neue Heizungsrohre?
Das Erneuern der Rohre für die Heizung ist sehr aufwändig. Daher tauscht man diese nicht einfach so aus. So lange die Rohre einwandfrei sind, müssen Sie die Rohre nicht austauschen. Da die Rohre aber nach einiger Zeit verschleißen, sollten Sie sie nach 25-30 Jahren von einem Fachmann überprüfen lassen. Die Heizungsrohre werden nur dann erneuert, wenn dabei Rost oder undichte Stellen entdeckt werden.
Praxistipp: Bei einer Kernsanierung sieht das natürlich anders aus. Denn wenn die Wände sowieso aufgebrochen werden, können Sie auch gleich die Heizungsrohre begutachten und evtl. erneuern.
Warum Heizungsrohre isolieren?
Wenn Sie Ihre Heizungsrohre selbst verlegen, werden Sie sicher immer wieder auf das Thema Heizungsrohre isolieren stoßen. Doch warum sollte man seine Heizungsrohre isolieren? Wer seine Leitungen von der Heizung isoliert, kann Energie und somit auch Geld sparen. Denn durch eine Dämmung sinken die Heizkosten und es entstehen keine Wärmeverluste. Die Wärme kommt also da an, wo sie gebraucht wird. Außerdem ist eine Dämmung an Heizleitungen teilweise sogar verpflichtend. Und zwar dann, wenn freiliegende Leitungen durch einen unbeheizten Raum (z.B. Keller) verlaufen.
Rohre isolieren macht also Sinn! Aber wie genau macht man das? Im Video werden Sie sehen, wie einfach es ist:
Womit Heizungsrohre isolieren?
Besonders das Sparen regt zum Dämmen an. Aber welches Material verwendet man da am besten? Hauptsächlich unterscheidet man zwischen Dämmhülsen und Dämmschläuchen und zwischen drei verschiedenen Materialien: Dämmhülsen aus Kunststoff/Polyethylen, Dämmschläuche aus Kautschuk und Dämmhülsen aus Mineral- oder Steinwolle. Während Dämmhülsen starre Schalen bilden, können Sie Dämmschläuche flexibler verwenden und so auch Biegungen gut isolieren. Dafür sind Sie aber auch teurer als Dämmhülsen. Und dass, obwohl sich Dämmhülsen auch gut verarbeiten lassen. Wer die Hülsen über Biegungen stülpen möchte, kann diese entweder mit der Gehrungslade zurecht sägen oder einfach vorgefertigte T-Stücke für Winkel und Bögen kaufen. Da die Hülsen aus Mineral- oder Steinwolle eine gute Brennschutzeigenschaft besitzen, sind sie etwas teurer als die Dämmhülsen aus Polyethylen. Welches das richtige Material für Ihre Leitungen ist, ist also auch von Ihrem Budget abhängig.
Womit Heizungsrohre streichen?
Für die Heizungsanlage werden meistens Messing- oder Kupferrohre verlegt. Wen diese Kupferrohre stören, weil sie Ihnen nicht gefallen oder die alte Farbe bereits abbröckelt, kann man sie einfach streichen. So fallen Sie kaum noch auf. Aber kann man dafür einfach normale Wandfarbe nutzen?
Nein, normale Wandfarbe sollten Sie nicht für Ihre Kupferrohre nehmen. Denn diese ist meist nicht wärme- oder hitzebeständig. Größere Temperaturschwankungen hält sie nicht aus. Daher ist ein spezieller Heizkörperlack auch für die Heizungsrohre besser geeignet.
Wer darf Heizungsrohre verlegen?
Als Heimwerker fragt man sich: Kann man Heizungsrohre selber verlegen? Theoretisch dürfen Sie die Heizungsrohre selber einbauen. Wichtig ist aber, dass Sie etwas Erfahrung haben und dass Sie sich das Verlegen der Heizungsrohre selber zutrauen. Doch nicht alles, was man könnte, sollte man auch selbst durchführen! Wenn Sie sich also die Verlegung nicht zutrauen, sollten Sie unbedingt einen Fachmann engagieren. Denn wenn später Fehler auftreten, kann es zu Problemen mit der Versicherung kommen.
Wer verlegt Heizungsrohre?
Der Fachmann zum Verlegen der Rohre ist der Sanitärinstallateur oder der Heizungsmonteur. Mit etwas Erfahrung muss dieser aber nicht die Heizungsleitungen verlegen. Doch spätestens nach dem Verlegen müssen Sie einen Fachmann engagieren. Denn dieser muss zwingend vor der Inbetriebnahme eine Druckprüfung durchführen. Wenn die Druckprüfung nicht vom Fachmann kontrolliert wird, gibt es im Schadensfall Ärger mit der Versicherung.
Praxistipp: Vom Profi sollte auch die Heizungsanlage und alle nötigen Leitungen vom Hausanschluss bis dorthin verlegt werden.
Was kostet Heizungsrohre verlegen?
Aber warum sollte man die Heizungsrohre selber verlegen? Der Hauptgrund, selber Heizungsrohre zu verlegen, ist meist die Kostenersparnis, die damit einhergeht. In unserem Fall haben wir Aluverbundrohre von DreMa verwendet. Eine 25 Meter Rolle mit 16 mm Durchmesser kostet gut 75 Euro. Für Steigleitungen benötigen Sie jedoch auch noch Rohre mit 26 mm Durchmesser. Der Preis schwankt entsprechend je nachdem wie viel Meter Rohr eines bestimmten Durchmessers verlegt werden und welche zusätzlichen Fittings nötig sind. Im Schnitt sollten Sie mit etwa 150 bis 200 Euro rechnen.
Praxistipp: Wenn Sie einen Profi beauftragen, ist das Material für etwa 50% der Kosten zuständig.
Das könnte Sie auch interessieren ...