Heizungsrohre isolieren
Wenn Sie die Heizungsrohre isolieren, können Sie viel Energie und Kosten sparen: Auch die Rohrisolierung der Wasserleitung kann sinnvoll sein!
Eine alte Faustregel bei Heizungsrohren: Je kürzer die Leitungswege, desto besser. Doch das ist nicht in jedem Haus gewährleistet – im Gegenteil: Bevor das warme Wasser im Heizkörper oder in der Dusche ankommt, muss es in vielen Häusern erst einen weiten Weg durch lange Rohrstrecken zurücklegen. Wenn Sie die Heizungsrohre isolieren, können Sie viel Energie und Kosten sparen. Bei einer zentralen Warmwasserbereitung kann auch eine Rohrisolierung der Wasserleitung sinnvoll sein, um z. B. laute Strömungsgeräusche zu dämpfen.
Wo wird Gedämmt? Sowohl Wärme-(rot) als auchKältedämmung (blau) sollte an allen erreichbaren Rohren angebracht werden. Foto: Hersteller / Saarpor
Eigentlich logisch: Je mehr Wärme das Wasser auf dem Weg zur Dusche oder zum Heizkörper verliert, desto stärker muss es von der Heizungsanlage erhitzt werden. Wenn Sie Ihre Heizungsrohre isolieren, vermeiden Sie somit einen Wärmeverluste und sparen Energie. Denn Schätzungen zufolge verursachen nichtisolierte Rohre pro Jahr bis zu 25 Euro Mehrkosten pro Meter. Doch man kann den Ärger über die hohe Heizkostenrechnung am Ende des Monats vermeiden, indem man den Wärmeverlust so gering wie möglich hält. Das funktioniert am besten durch eine gezielte und fachgerechte Dämmung der Rohre.
Zum Teil ist diese Energiesparmaßnahme bereits gesetzlich geregelt. So müssen alle frei zugänglichen Heizungsrohre, Warm- wasserleitungen und Armaturen in nicht beheizten Räumen bis zum 31.12.2006 gedämmt werden. Das sieht die Energieeinsparverordnung aus dem Jahre 2002 vor. Auch wenn Sie damit später Energie und mithin Geld sparen, verlangt es zunächst eine Investition, die in diesem Fall jedoch ebenso wie der Arbeitsaufwand gering ausfällt. Genau hier sollten Sie aber abwägen: Oft sind die teuren Rohrschalen simpler, sicherer und schneller zu verarbeiten als die preiswerten.
Gründe um Heizungsrohre zu isolieren
Übrigens ist nicht nur der Energieverbrauch ein Grund dafür, Ihre Warm- und Kaltwasserrohre zu dämmen. Die Rohrschalen spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Schallreduzierung. Körperschall entsteht durch Schwingungen in den Rohren, wenn Wasser durch sie fließt, und ist ein häufig vorgebrachter Reklamationspunkt für Bauherren. Entsteht in Ihren Rohren viel Körperschall, müssen Sie unter Umständen auf spezielle Systemdämmschalen aus Faserpolsterlage, Folie und Gittergewebe zurückgreifen. Andernfalls reichen die Rohrschalen, die Sie zur Wärmedämmung einsetzen, bereits aus, um die Geräuschbelastung zu reduzieren.
Wichtige Infos beim Heizungsrohre isolieren
Wichtig bei Ihrer Dämmung ist grundsätzlich, dass die Rohrschalen Stoß an Stoß liegen und möglichst keine Lücken in der Gesamtummantelung entstehen. Achten Sie deshalb darauf, die Übergänge zwischen den Rohrschalen mit Klebe- oder Aluminiumband vernünftig abzudichten. Sollte bei den Schalen keine Klebefläche vorhanden sein – oder wenn Sie Gehrungsschnitte vornehmen –, müssen auch diese Stellen abgedichtet werden. Generell gilt, egal bei welchem Dämmmaterial: Je größer der Rohrdurchmesser und Durchfluss ausfällt, desto dicker sollte die Rohrschale zu Dämmung sein. Unterschiedlich dicke Verschalungen für alle Bedürfnisse sind im Fachhandel erhältlich.
Die durchgängig geschlitzten Schalen, die einfach über die Rohre gestülpt werden, brauchen in diesem Fall nicht mit separatem Klebeband abgedichtet zu werden.
Heizungsrohre isolieren: Rohrschalen mit Selbstklebelaschen
Haben Sie ein Haus, in dessen Keller noch ungedämmte Heizungs- und Trinkwasserrohre auf Putz verlegt sind, können Sie diese problemlos mit Rohrschalen selbst dämmen. Eine große Arbeitserleichterung stellen z. B. Rohrschalen mit Selbstklebelaschen dar. Die durchgängig geschlitzten Schalen, die einfach über die Rohre gestülpt werden, brauchen in diesem Fall nicht mit separatem Klebeband abgedichtet zu werden. Sie müssen nur ein Papier abziehen und die integrierte Klebefolie über den Schlitz andrücken. Auch wenn man auf Gehrungsschnitte verzichten kann, spart man viel Zeit. Nur Geld spart man damit nicht: Diese Ausstattungsmerkmale lassen sich die Hersteller mit einem höheren Preis bezahlen. Praxistipp: Für Zuschnitte im 45- und 30-Grad-Winkel sollten Sie eine Gehrungslade verwenden. Eventuell kann man diese auch beim Baustoffhändler, wo man die Rohrschalen kauft, ausleihen.
Das Video zeigt Schritt für Schritt, worauf Sie beim Isolieren von Heizungs- oder Leitungsrohren achten sollten:
Kunststoff, Mineralwolle oder Kautschuk zum Heizungsrohre dämmen?
Checkliste Werkzeug
Filzstift
Gehrungslade
Maßband
Messer
Im Baumarkt und Baustoffhandel finden sich sogenannte Rohrschalen aus unterschiedlichen Materialien und für verschiedene Rohrdurchmesser. Diese werden einfach über die Rohre gestülpt, was nur einige Zuschnitte erfordert. Anschlüsse und Schnittkanten klebt man mit Dichtband ab. Verlaufen Rohre im beheizten Wohnbereich über Putz, kann man sich das Dämmen aber sparen, denn hier trägt die abstrahlende Wärme ja zur Raumerwärmung bei. Es gibt Rohrschalen aus unterschiedlichen Materialien. Preiswert, aber weniger feuerfest sind dabei Kunststoffrohrschalen aus PE (Polyethylen, Brandklasse B2, je nach Durchmesser 70 Cent bis ca. 2 Euro/lfd. Meter). Höheren Brandschutz (Klasse A1/A2) bieten Rohrschalen aus Mineralwolle, die um die 2 Euro/lfd. Meter kosten. Etwas mehr kosten Kautschuk-Rohrschalen (3 bis 4 Euro/lfd. Meter), die aber immerhin „schwer entflammbar“ sind (Brandklasse B1) und sich dank ihrer Flexibilität leicht verarbeiten lassen. Hinsichtlich der Dämmwirkung müssen Sie auf die Wärmeleitfähigkeit W/(mK) achten (je niedriger, desto besser).
Praxistipp: Je größer der Rohrdurchmesser und Durchfluss ausfällt, umso besser und dicker sollte die Dämmung sein!
Heizungsrohre isolieren: Kautschuk-System
Mit Kautschuk-Rohren können Sie im Nu Ihre Heizungsrohre isoliere. Kautschuk-Rohrschalen sind realtiv teuer, doch man spart sich aufgrund der Flexibilität des Materials nicht nur die Zuschnitt-Arbeit, der Kautschuk ist zudem noch deutlich feuerfester als das leichter entflammbare Polyethylen. Bei besonders hohen Brandschutzanforderungen hat man alternativ die Möglichkeit, auf Rohrschalen aus Mineralwolle zurückzugreifen.
- Die Kautschuk-Rohrisolierung stülpen Sie wie gehabt über das Rohr.
- Sie können diese Isolierung auch ohne Gehrungsschnitt im Winkel an einem Stück verlegen – das spart Arbeit.>
- Einfach zugleich drehen und schieben.
- Der Schlitz in der Rohrschale kann anschließend dank der Selbstklebelaschen direkt verklebt werden – Sie brauchen kein separates Gewebeklebeband und auch keine Verschlussklammern.
Heizungsrohre isolieren mit Polyethylen-Rohrschalen
Rohrschalen aus Polyethylen bekommen Sie ganz einfach im Baumarkt oder beim Fachhändler. Die Do-it-yourself-Variante bei der Rohrisolierung funktioniert natürlich nur bei freiliegenden Rohren. Gerade in Altbauten oder in Kellern ist ein Großteil der Heizungsrohre offen zugänglich und kann mit Rohrschalen isoliert werden. Die Schalen werden mit wenigen Handgriffen über das Rohr gestülpt und mit Klebeband abgedichtet. In Kurven oder an T-Stück-Verbindungen müssen die Elemente unter Umständen zugeschnitten werden, was mit dem Polyethylen-Material sehr einfach geht. Wie Sie Heizungsrohre mit Polyethylen-Rohrschalen isolieren, zeigt die Bildergalerie oben.
Fotos: sidm / Archiv, Hersteller
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