Wasser sparen

Fast 120 Liter Leitungswasser verbraucht jeder Deutsche am Tag: Zwar ist Trinkwasser (noch vergleichsweise) günstig, aber der sinnvolle Verbrauch ist ratsam: Wir geben Tipps, wie Sie Wasser sparen – ohne Komforteinbußen!

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Auch wenn wir es hier in Deutschland noch vergleichsweise gut haben mit den Wassermengen und Trinkwasser noch nicht teuer ist, ist ein langfristiges Umdenken sinnvoll. Von unserer Tagesmenge verwenden wir nur drei Liter zum Kochen. Warmes Nutzwasser zum Beispiel ist mit ca. 12-14 Prozent der zweitgrößte Energieverbraucher im Haushalt.
Im regenreichen Deutschland ist nicht der reine Wasserverbrauch das eigentliche Problem, sondern der damit verbundene Energieverbrauch: „Je weniger Wasser für Duschen und Baden erhitzt werden muss, desto weniger Energie wird verbraucht“, sagt Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA). Hier finden Sie einfache Tricks, wie Sie im Alltag Wasser sparen und zugleich Ihre Energiekosten spürbar senken. Für Warm­wasserbereitung verbrauchen wir gut zehn Mal so viel Energie wie für die Beleuchtung: Hier rauscht ein großes Einsparpotenzial in den Ausguss – Wassersparen lohnt sich also.

Um Wasser zu sparen, sollten alle Entnahmestellen im Haus mit Durchflussbegrenzern ausgestattet werden: Luftsprudler oder Perlstrahler sorgen trotz reduzierter Wassermenge für einen vollen satten Strahl aus dem Hahn:

Achtung: Perlatoren sind für Durchlauferhitzer und drucklose Warmwasserboiler nicht geeignet!

Auch Wasserspar-Duschköpfe senken den Wasserverbrauch, indem sie dem Leitungswasser Luft beimengen, sodass der Wasserstrahl weiterhin voll und weich erscheint. Sparsame Duschköpfe sind bereits ab 20 Euro erhältlich und können bis zu 50 Prozent Wasser einsparen.

Tipps zum Wasser sparen

Noch mehr Wassersparen ist möglich, wenn Sie Ihr Nutzungsverhalten ändern: Kleine Veränderungen addieren sich so schnell auf mehrere Hundert Euro Wasser- und Energiekosten (pro Jahr und Haushalt) auf!

  • Lieber kurz duschen als baden: der Wasser- und Energieverbrauch sinkt um zwei Drittel!
  • Wasserhahn zwischendurch schließen: beim Einseifen der Hände, beim Rasieren, beim Zähneputzen, beim Haarewaschen ...
  • Toilettenspülung mit Spartaste einbauen.
  • Wassersparende Programme an Wasch- und Spülmaschine bevorzugen.
  • Maschinen immer voll beladen und Geschirr nicht vorher abspülen.
  • Obst und Gemüse in einer Schüssel waschen statt unter fließendem Wasser.
  • auf elektronische Durchlauferhitzer und Einhebelmischbatterien umrüsten: So kann die Wunschtemperatur schneller (d. h. mit wenigere Wasserverust) eingestellt werden.
  • Tropfende Wasserhähne reparieren.

Wasser sparen im Garten

Trinkwasser ist zu kostbar, um es die Toilette hinunterzuspülen: Wer in großem Stil Regenwasser sammelt (z. B. in einer Zisterne, einer Regenwassernutzungsanlage, o. ä.) kann den kostenlosen Niederschlag dafür nutzen und spart auch noch Abwassergebühren!
Praxistipp: Möchten Sie damit einen größeren Garten wässern, ist die Anschaffung einer Zisterne mit höherem Volumen sinnvoll.

Wasser sparen
Foto: JESCHOOTScom / pixabay

Auch zur Gartenbewässerung eignet sich Regenwasser besser als Trinkwasser: Es ist in der Regel kalkärmer, enthält es keine Mineralien und beeinflusst dadurch den pH-Wert und den Nährstoffgehalt des Bodens so gut wie gar nicht.

Was viele beim Thema Wasser sparen im Garten vergessen: Wer seinen Rasen seltener mäht, muss ihn auch weniger sprengen. Weil er höher und dichter wächst, verdunstet nicht so viel Wasser aus dem Erdreich!

Kein Kavaliersdelikt: Das Autowaschen auf der Straße ist verboten! Nutzen Sie für die Autowäsche Waschanlagen – sie recyclen das Waschwasser maximal.

Wassersparen nicht übertreiben

Immer wieder hört man, dass Wasser sparen zu höheren Wasserpreisen bei den Stadtwerken führen würde: Stimmt das?

Es klingt paradox: Wenn viel Wasser gespart wird, steigt der Wasserpreis tatsächlich an! Denn das Gros der Wasserkosten (knapp zwei Drittel) sind Fixkosten (für die Wasseraufbereitung, Unterhaltungskosten für die Infrastruktur und Personalkosten). Wird nun weniger Wasser verbraucht, legen die Wasserwerke die Kosten auf die weniger nachgefragte Menge Trinkwasser um! Außerdem braucht unsere sogenannte Schwemm-Kanalisation einen gewissen Wasserdurchfluss, damit die Abwässer aus unseren Häusern auch zügig zum nächsten Klärwerk fortgespült wird. Sonst droht vor allem in warmen Sommern übler Gestank aus den austrocknenden Gullis aufzusteigen!

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