Zisterne

Das Wort Zisterne stammt aus dem Lateinischen (lat. cisterna) und bedeutet „unterirdischer Wasserspeicher“: Die Zisterne speichert Niederschlag zur Gartenbewässerung oder als Grauwasser für den Haushalt.

Regenwasserzisterne
In einer Zisterne kann Regenwasser unterirdisch gesammelt werden.
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Historische Zisternen dienten vor allem der Trinkwasserversorgung im regenarmen Mittelmeerraum. Heute bezeichnet die Regenwasserzisterne unterirdische Sammelbehälter aus Kunststoff oder Beton, in denen Niederschlagswasser zur Gartenbewässerung oder zur Einspeisung in das Grauwassernetz des Wohnhauses bevorratet wird.

Der Einbau einer unteridischen Zisterne ist aufwendig (und daher vergleichsweise teuer), spart aber viel Geld für das Bewässern des Gartens und kann auch als Brauchwasser (für WC-Spülung, Waschmaschine, ...) im Haus dienen.

So funktioniert eine Zisterne

Das Prinzip einer Zisterne ist simpel: Von der Dachfläche wird das Regenwasser über ein Fallrohr in einen Filter geleitet, hier von Grobschmutz gereinigt und im Speicher gesammelt. Die Zisterne befindet sich frostsicher im Erdreich. Dort ist es dunkel und kalt. Bakterien und Algen können unter diesen Bedingungen nicht wachsen. Feine Schmutzpartikel sinken auf den Grund. Leichte bleiben an der Oberfläche und werden per Überlauf in die Kanalisation oder zur Versickerung in einer Kiesummantelung weitergeleitet. Neben dem Filter sorgen der strömungsberuhigte Zulauf und der Überlaufsiphon für die gute Wasserqualität in der Zisterne.

Mittels einer Pumpe (Tauch- oder Saugpumpe) entnehmen Sie das Zisternenwasser etwa 15 cm unter dem Wasserspiegel  – hier befindet sich das klarste Wasser – und speisen über die angeschlossene Brauchwasserleitung die Verbrauchsgeräte im Haus (Waschmaschine, WC) oder wässern Ihren Garten günstig und ökologisch.
Praxistipp: Achten Sie auf einen Rückstauverschluss nach dem Überlauf. Bei einem überlasteten Kanal könnte sonst Schmutzwasser in die Zisterne zurückfließen!

Für wen eignet sich eine Zisterne?

Entscheiden Sie sich für eine Regenwassernutzungsanlage, ergeben sich automatisch einige Fragen: Ist mein Dach geeignet? Welche Tankgröße ist sinnvoll? Muss ich einen Antrag stellen? Gibt es Fördermittel vom Staat?

Besonders wichtig ist der erste Punkt: Die Beschaffenheit des Daches. Denn nur Dacheindeckungen aus Ton, Schiefer oder Beton eignen sich als Sammelfläche für Regenwasser, das auch fürs Haus genutzt werden soll. Das Speichervolumen des Tanks wird vom Hersteller berechnet. Grundlage bildet die Niederschlagsmenge in Ihrer Region, die Dachfläche sowie die Personengröße des jeweiligen Haushalts. Beim Wasserversorger müssen Sie eine formlose Teilbefreiung für die Trinkwasserversorgung beantragen. Diese darf nicht verweigert werden. Des Weiteren muss die Anlage vor Inbetriebnahme beim örtlichen Gesundheitsamt angemeldet (aber nicht genehmigt) werden. Einige Gemeinden fördern Regenwassernutzungsanlagen mit Zuschüssen. Es lohnt sich also, vor Baubeginn bei der Gemeinde nachzufragen.
Grundsätzlich kann auch eine Zisterne nachträglich eingebaut werden. Beim Neubau ist die Montage allerdings einfacher. Denn für das Regenwasser muss eine eigene Versorgungsleitung vorhanden sein. Bei einem Altbau können eventuell Lehrrohre als Leitung genutzt werden. Dazu sollten Sie einen Fachmann befragen. Sonst rechnet sich die Anlage nur bei ohnehin anstehenden, weit reichenden Sanierungsmaßnahmen.

Wie wirtschaftlich ist eine Zisterne?

Interview mit Dietmar Sperfeld, Fachreferent der fbr (Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V.)

Lohnt sich der nachträgliche Einbau einer Regenwasserzisterne?
Ja, im Prinzip schon. Die notwendigen Leitungen können durch die vorhandenen Versorgungsschächte in der Regel problemlos verlegt werden. Geflieste Wände im Bad sind auch kein Hinderungsgrund, das WC an die Regenwassernutzungsanlage anzuschließen. Dezent verlegte Anschlussleitungen in ansprechender Optik können vor den Fliesen zum Spülkasten verlegt werden. Der Bauherr spart Trinkwasser und erzeugt weniger Abwasser von seinem Grundstück. In Abhängigkeit von der örtliche Satzung können hier sowohl Gebühren beim Trinkwasserbezug als auch auf der Abwasserseite eingespart werden.

Welche Speichergröße ist sinnvoll?
Das Speichervolumen richtet sich nach der Niederschlagshöhe, Dachfläche und Anzahl der Nutzer im Haus. Als Faustformel entsprechen 25 qm Dachfläche einem Speichervolumen von ca. 1.000 l. Das heißt, bei einer Dachfläche von 100 qm ist ein Speicher mit mindestens 4.000 l Nutzvolumen einzuplanen. Aufgrund sich verändernder Klimaverhältnisse besteht die Tendenz zu etwas größeren Speichern, um längere Trockenperioden abzufangen. Berechnungsprogramme der Hersteller geben hierzu genauere Informationen.

Wie lange kann die Anlage genutzt werden?
Die Anlagen haben in der Regel eine lange Standzeit. Für die Behälter gelten zum Beispiel Abschreibungszeiten von mehr als 50 Jahren. Einige Hersteller geben heute bereits lange Garantiezeiten von bis zu 30 Jahren auf ihren Speicher. Generell sind die Herstellerangaben für den Betrieb zu beachten. Die Anlagen sollten darüber hinaus regelmäßig auf ihre Funktion geprüft werden.

Fotos: sidm, Mall, Graf

Zisterne einbauen

Mit einem Regenwasser-Flachtank aus Kunststoff – nahezu unsichtbar versteckt unter der Grasnarbe im Garten – können Sie viel kostbares Regenwasser sammeln, das aus der unterirdischen Zisterne direkt Ihre Waschmaschine und Toilettenspülung versorgt oder an heißen Tagen beim Blumen gießen und Rasen sprengen hift. Den Einbau des Flachtank Platin mit 1.500 Litern Volumen schaffen Sie zu zweit an einem Tag und ohne Baumaschinen, verspricht der Hersteller Graf (www.graf.info).

Regenwasser-Flachtank einbauen

Der Wasserspeicher ist ca. 210 x 125 x 70 cm groß, 80 kg schwer und kostet etwa 700 Euro. Wer sich nicht mit den einzelnen Komponenten beschäftigen will, bestellt ein Komplettpaket für die Gartenbewässerung (inkl. befahrbarer Tankabdeckung, Filter, Pumpe etc.) ab ca. 1.325 Euro. An die Wasseranschlussboxen kann der Gartenschlauch einfach mit handelsüblichen Kupplungen angedockt werden!

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