Perlator entkalken
Spritzt das Wasser aus dem Wasserhahn zu allen Seiten, ist meist Kalk im Spiel. Häufig reicht es dann, wenn Sie den Perlator entkalken. Wie das geht, zeigt diese Anleitung Schritt für Schritt.
Verkalkungen an Wasserhähnen sind keine Seltenheit. Sowohl in der Küche als auch im Bad vergisst man häufig den Perlator. Doch gerade dieser Teil des Wasserhahns sorgt dafür, dass das Wasser in einem gleichmäßigen Strahl sprudelt. Ist das nicht der Fall, muss man den Perlator entkalken. Doch wie genau macht man das? Und wie oft muss man den Perlator entkalken?
Was ist ein Perlator am Wasserhahn?
Der richtige Name für einen Perlator ist eigentlich Mischdüse oder Luftsprudler. Perlator ist ein Markenname für den Strahlregler von Neoperl – ähnlich wie bei Tempo für Papiertaschentuch! Und was macht eine Mischdüse? Sie verändert den Wasserstrahl. Das durchfließende Wasser aus dem Wasserhahn wird reduziert und mit Luft gemischt. So wird der Wasserstrahl breiter und gleichmäßiger. So spart man übrigens auch Wasser und Strom.
Wie ist ein Perlator aufgebaut?
Ein Perlator besteht aus einem Mundstück und einer Dichtung. Dabei können sie aus Metall oder Kunststoff sein. Während ein Perlator aus Kunststoff nicht so schnell verkalkt, sind die Strahlregler aus Metall oft robuster und langlebiger. Die Mischdüsen können ein Innengewinde oder ein Außengewinde haben. Ein Perlator mit Innengewinde wird aufgeschraubt und ein Strahlregler mit Außengewinde wird eingeschraubt.
Wie funktioniert ein Perlator?
Perlatoren besitzen entweder einen seitlichen Luftschlitz oder einen ringförmigen Spalt an der Mischdüse. Dieser sorgt dafür, dass die Luft mit dem Wasser gemischt werden kann. Kommt das Wasser dann mit einer hohen Geschwindigkeit aus dem Wasserhahn, entsteht ein Unterdruck. Dieser saugt die umgebende Luft an. Für uns ist der Wasserstrahl dann weicher und voller. Zusätzlich wird das Spritzen so verhindert.
Wie entkalke ich einen Perlator?
Damit Sie den Perlator entkalken können, müssen Sie den Strahlregler am Ende des Wasserhahns abschrauben. Der eigentliche Luftsprudler wird von einer Überwurfmutter an der Armatur festgehalten. Sie können diese einfach mit einer Zange lösen. Damit keine Kratzer durch die Backen der Zange entstehen, sollten Sie den Perlator mit einem Tuch schützen oder die Zangenbacken mit Malerkrepp "polstern". Dann können Sie den Strahlregler abschrauben und den Perlator entkalken.
Praxistipp: Manchmal ist der Perlator so verkalkt, dass Sie ihn nicht lösen können. Dann hilft es, ein mit Essig getränktes Tuch um den Perlator zu wickeln. Nach einer Einwirkzeit von 1-2 Stunden sollte das Abschrauben funktionieren.
- Nach dem Abschrauben füllen Sie eine Schüssel mit einem Essig-Wasser-Gemisch (oder mit Zitronensäure) und legen das Sieb des Perlators rein. Der Dichtungsring sollte allerdings nicht in die Essig-Wasser-Mischung. Er wird durch die Säure porös.
- Nun bleibt der Perlator mehrere Stunden darin. Den Dichtungsring können Sie in der Zeit mit warmen Wasser abspülen.
- Anschließend können Sie den Perlator mit fließendem Wasser säubern. Die aufgeweichten Kalkreste lassen sich meist mühelos mit einer alten Zahnbürste entfernen.
- Zum Schluss setzen Sie den Perlator wieder zusammen und schrauben ihn wieder fest.
Perlator entkalken ohne abschrauben
Wer den Perlator gar nicht abgeschraubt bekommt oder einfach nicht abschrauben möchte, kann den Perlator trotzdem entkalken. Das Video zeigt, wie Sie Ihren Wasserhahn schonend von außen entkalken – ohne den Luftsprudler ausbauen zu müssen:
Für die folgende Variante benötigen Sie nur etwas Essigessenz und einen Luftballon oder eine kleine Plastiktüte:
- Zuerst füllen Sie den Ballon mit Essigessenz (oder Zitronensäure).
- Dann stülpen Sie ihn über den Wasserhahn und füllen ihn mit Wasser auf.
Praxistipp: Wer eine Tüte benutzt, sollte diese mit einem Gummiband fixieren. - Nun muss das ganze mehrere Stunden einweichen.
- Im Anschluss können Sie die Kalkreste mit einer Zahnbürste entfernen.
- Danach können Sie dann auch das Sieb reinigen. Hierfür rühren Sie eine Paste aus Essig und Backpulver an und tragen diese mit einer alten Zahnbürste auf.
Unser Tipp: Die erste Variante zum Entkalken ist sinnvoller, da dabei auch der Kalk und Schmutz im Inneren des Siebs besser entfernt werden kann!
Wie oft Perlator entkalken?
Damit der Wasserstrahl weiterhin gleichmäßig aus dem Wasserhahn kommt, sollten Sie den Perlator regelmäßig entkalken. Bei nur leicht kalkigem Wasser reicht einmal im Jahr aus. Wer härteres Wasser hat sollte es ggf. mehrmals im Jahr machen. Denn Kalk bildet sich dann deutlich schneller als man denkt.
Unser Tipp: Achten Sie auf den Wasserstrahl. Spritzt er mehr, sollten Sie sich den Perlator näher ansehen und evtl. reinigen.
Wenn der Wasserhahn trotz Entkalken des Perlators tropft, ist wahrscheinlich die Kartusche in der Waschtisch-Armatur kaputt – das Video zeigt, wie Sie die Kartusche austauschen:
Kalkablagerungen am Perlator vermeiden
Wer keine Lust hat den Perlator regelmäßig zu reinigen, fragt sich sicher: Wie kann ich Verkalkungen am Perlator verhindern? Damit der Perlator nicht regelmäßig verkalkt gibt es Filter. Dabei werden Filterkartuschen direkt unter der Spüle angebracht. Also noch bevor das Wasser überhaupt in den Wasserhahn gelangt. So müssen Sie den Perlator nicht regelmäßig reinigen und haben stets frisches und kalkfreies Wasser.
Praxistipp: Das ist auch für Wasserkocher und Kaffeemaschine praktisch. So brauchen Sie keinen weiteren Wasserfilter und können direkt das Wasser aus dem Wasserhahn nutzen.
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