Sockel abdichten
Kelleraußenwände und Sockelbereiche müssen vor Feuchtigkeit geschützt werden. Unsere Anleitung zeigt eine beispielhafte Sockelabdichtung.
Eine neue Sockelabdichtung besteht immer aus mehreren Schichten. Da schützende Anstriche und Spachtelmassen einen halbwegs ebenen Untergrund erfordern, besteht die erste Schicht meist aus einem Zementputz, denn altes Mauerwerk ist selten glatt. Hier können Sie zum Beispiel einen Reparaturmörtel einsetzen, um Ausbrüche zu füllen sowie Flächen zu verputzen und somit zu glätten. Auch notwendige Hohlkehlen am Fundamentsockel kann man mit Mörtel ausbilden.
Checkliste Werkzeug
Besen
Bohrmaschine mit Rührquirl
Bürste
Glättkelle
Maurerkelle
Quast
Um sehr kleine Fehlstellen und Poren zu schließen, setzt man anschließend am besten eine Dichtungsschlämme wie in unserem Beispiel ein. Hierbei handelt es sich auch um einen Zementmörtel, der aber einen hohen Anteil an Kunststoffzusätzen und Dichtungsmitteln enthält und so schon für eine erste gute Sockelabdichtung sorgt.
Gebäudesockel von außen abdichten
Erst nach dem Verputzen folgt die äußere Sockelabdichtung mit Bitumen. In diesem Fall kam eine flexible Streichabdichtung zum Einsatz, die man zwei- bis dreimal aufträgt. Nach Durchtrocknung folgt dann ein mechanischer Schutz. Das können Perimeterdämmplatten oder eine Noppenfolie sein. Denn die Sockelabdichtungen sind mechanisch nicht belastbar, sowohl eingefülltes Erdreich als auch anliegende Pflastersteine würden sie also beschädigen und zu Undichtigkeiten führen.
Unser Beispiel zeigt Arbeiten an einem nicht unterkellerten Gebäude. Entsprechend musste hier kein Kellermauerwerk freigelegt werden. Die Abdichtarbeiten sind aber vergleichbar, wobei erdberührtes Mauerwerk je nach Wassereinwirkung meist eine dickere Bitumenbeschichtung erfordert. Hier muss man die Herstellerhinweise im Einzelfall beachten. Bei unserem Haus folgte oberhalb der neuen Sockelabdichtung eine Außendämmung und Holzverkleidung mit Vollholzprofilen.
Dämmplatten zur Abdichtung
Als preiswerteste Möglichkeit einer Perimeterdämmung (= die Dämmung erdberührter Bauteile) bietet sich EPS-Hartschaum an (expandierter Polystyrolschaum, Markenname z. B. Styropor). 100-mm-Platten erhält man schon für rund 12 Euro/qm. Achten Sie aber darauf, dass sich die Platten für außen und als Perimeterdämmung eignen. Oft haben sie dann für einen gewissen Aufpreis eine geriffelte oder genoppte Außenseite, um Wasser abzuleiten, und ein aufkaschiertes Vlies als mechanischen Schutz; denn EPS-Schaum ist nicht ganz so druckfest und stabil wie die beiden nächsten Dämmstoffe. So hat XPS-Schaum (extrudierter Polystyrolschaum, Markenname z. B. Styrodur) eine sehr hohe Druckfestigkeit und eine geringe Wasseraufnahme, weshalb dieser Hartschaum vor allem als Perimeterdämmung eingesetzt wird. Der Aufpreis zu EPS-Hartschaum ist verhältnismäßig gering: Ab ca. 20 Euro/qm erhält man 100-mm-Platten. Die Verarbeitung ist ähnlich: Die mit Stufenfalz ausgestatteten Platten werden mittels Bitumenmasse am Mauerwerk verklebt. Eine zusätzliche Schutzschicht ist bei XPS-Schaum aber nicht zwingend erforderlich; Erdreich kann direkt angefüllt werden.
Schaumglas schließlich zeichnet sich durch eine hohe Beständigkeit gegenüber Wasser und Verrottung aus sowie durch eine hohe Druckfestigkeit. Ein Markenname für diesen Dämmstoff wäre z. B. Foamglas. Der hohe Preis von rund 70 Euro/qm für 100 mm starke Platten ergibt sich aus der energieintensiven Herstellung mit natürlichen Rohstoffen. So besteht Schaumglas im Gegensatz zu Hartschäumen nicht aus Erdöl (Styrol wird aus Erdöl hergestellt), sondern aus Sand, Dolomit und Kalk. Praktische Vorteile gegenüber Hartschaum: Die Platten sind dampfdicht und nicht brennbar. So oder so kann eine Sockelabdichtung oder auch eine komplette Kellerwandabdichtung mit diesen Dämmplatten geschützt werden. Darüber hinaus sorgt man hiermit für mehr Wärmeschutz.
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