Schweißplatz selber bauen
Auf Basis eines klappbaren Werktisches bauen Sie sich einen kompakten Schweißtisch, den Sie gut mitnehmen und wegräumen können.
Kleine Schweißarbeiten sind mit modernen Invertern oder Schutzgas-Geräten auch für Laien kein Problem mehr – schließlich braucht man für Dekorationen im Garten oder kleine Reparaturen keine ganz perfekten Schweißnähte. Doch neben der geeigneten Ausstattung benötigt man auch einen feuerfesten und stabilen Arbeitsplatz, die Holzwerkstatt ist also ungeeignet.
Praxistipp: Sie sind noch Schweiß-Anfänger? Kein Problem! In diesem Video lernen Sie die wichtigsten Dinge über das Schweißen:
Die Lösung sind entweder Provisorien – etwa eine auf Paletten gelegte Metallplatte als Unterlage – oder unsere Idee eines klappbaren Schweißtisch auf der Grundlage eines üblichen Spanntisches. Nicht nur, dass dieser Schweißtisch aufgrund der Klappmechanik und herausnehmbarer Gitterroste schnell verstaut und gut transportabel ist, er bietet zudem auch die bekannten Klemm-Möglichkeiten der an Spindeln geführten Tischelemente, denn diese Mechanik können Sie mit den zwei in Metallrahmen getrennt gelagerten Gitterrosten übernehmen. Wer will, kann sich außerdem aus Vierkantrohr passende Spannpratzen bauen, um auch größere Werkstücke auf dem Tisch verspannen zu können, außerdem können natürlich auch magnetische Spannhilfen eingesetzt werden.
Material: Was brauche ich für einen Schweißtisch?
Als Tischauflage haben wir zwei unterschiedlich große Gitterroste gewählt, wie sie zum Beispiel als Kellerschacht-Abdeckungen angeboten werden.
Das vorn auf der Kurbelseite des Tisches eingebaute Rost ist dabei schmaler, damit der vordere, bewegliche Tischbereich nicht die Kurbeln behindert und dahinter die Montage eines zweiten Halterahmens möglich bleibt. Auch wenn die eigentliche Befestigungsfläche der geschweißten Metallrahmen auf den vom Originaltisch übernommenen Kunststoffklötzen eher klein ist, erreicht der Tisch eine beachtliche Stabilität und ist auch nahezu plan. Allerdings sollten Sie zum Abrichten frisch verschweißter Teile nicht die Arbeitsfläche, sondern zum Beispiel einen ebenen Bodenbereich nutzen. Neben dem Material brauchen Sie noch folgendes Werkzeug: Ständer-Bohrmaschine, Feile, Hammer, Japansäge, Metallsäge, Schweißgerät, Winkelschleifer, Reißnadel, Dorn und Körner.
Anleitung: Schweißtisch bauen
Während der Bau der gezeigten Rahmen für die Gitterroste und die Montage von Befestigungstraversen recht einfach ist, gestaltete sich die Montage des vorderen Rahmens an der Spannmechanik bei dem von uns genutzten Tisch aufwendiger als erwartet.
- Da die an den beiden Metallspindeln geführten Verstellschlitten mit einem nicht-metrischen Gewinde unter den Auflageklötzen an den Längsholmen des Tisches befestigt waren, haben wir die Befestigung geändert und mit einer durchgesteckten Verschraubung realisiert.
Praxistipp: Am besten sollten dafür die mit Splinten fixierten Kurbeln demontiert werden, dazu können die Splinte mit einem Dorn per Hammer ausgetrieben werden – sie sind später wiederverwendbar. - Weitere Splinte sichern die Spindeln in der Tischführung – diese ebenfalls heraustreiben, dann können die Spindeln ganz entnommen werden.
- Nun den Tisch kopfüber auf die in Position gelegten neu gebauten Rahmen legen und die Spindelführungen an den zuvor montierten Auflageklötzen mit Maschinenschrauben und Muttern montieren.
Praxistipp: Stellen Sie sicher, dass die Spindeln später am Verstellschlitten genügend Freiraum über den Verschraubungen erhalten. - Danach können die Spindeln wieder von vorn eingedreht werden. Splinte erneut mit dem Hammer einschlagen und schließlich die Kurbeln wieder montieren.
Praxistipp: Wer diesen Aufwand scheut, kann die Rahmen der beiden Gitterroste natürlich auch ohne Nutzung des Verstellsystems am Tischgestell verschrauben. Die Masseklemme des Schweißgeräts können Sie einfach an einem der Gitterstreben fixieren – so ist ein optimaler Stromfluss auf das Werkstück sichergestellt.
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