Richtig schweißen lernen
Bauteile aus Metall werden beim Elektroschweißen mit starker Hitze unlösbar miteinander verbunden. Der Rohstoff ist vergleichsweise günstig zu haben. Wir zeigen Ihnen, wie Sie richtig schweißen lernen.
Keine Angst vorm Schweißen! Eisen und Stahl sind preiswerte Werkstoffe, die man – in kleineren Materialstärken – recht gut sägen, biegen und verbinden kann. Ja, auch Heimwerker können und sollten sich Schweißarbeiten zutrauen! Die richtige Kleidung sowie das richtige Werkzeug sind dafür jedoch eine Grundvoraussetzung.
Schweißen lernen erfordert viel Übung, die richtige Sicherheits-Ausstattung und eine gute Anleitung. Das Video listet weitere Aspekte auf, die beim Schweißenlernen unbedingt zu beachten sind:
Elektroschweißen lernen
Natürlich werden Sie nicht gleich zu Beginn perfekte Ergebnisse erzielen. Wir empfehlen daher, zunächst an einigen Flachprofilen zu üben und dann als erstes weniger anspruchsvolle Werkstücke zu verbinden – etwa als Dekoration für Balkon oder Garten. Dabei sind auch die optisch gröberen Schweißnähte haltbar genug. Da Roheisen schnell rostet, sollten Sie das Metall auch im Innenbereich mit einem Schutzanstrich versehen.
Schweißarbeiten sind nichts für die Holzwerkstatt – herumfliegende heiße Metallspritzer könnten Holz anschmoren oder gar entzünden. Schaffen Sie deshalb einen feuerfesten Arbeitsbereich – dafür genügt es, ein ausreichend großes Metallblech auf eine Holzpalette zu legen. Mit Elektroden kann auch bei leichtem Wind gut draußen geschweißt werden, so vermeiden Sie von vornherein das Einschleppen rostender Metallpartikel in die Holzwerkstatt.
Praxistipp: Am gebräuchlichsten sind so genannte Rutil-Elektroden. Sie sind erkennbar am Buchstaben R auf der Packung. Rutil-Elektroden lassen sich leicht zünden, brennen gleichmäßig ab und ermöglichen eine problemlose Entfernung der Schlacke. Die Stromstärke für umhüllte Elektroden bestimmen Sie nach der Faustformel: Elektrodenkerndicke x 40 = Stromstärke in Ampere (A).
Richtig schweißen: Schutzschild oder Schutzhelm?
Beim Schweißen entstehen hohe Temperaturen und extrem helles Licht mit hohem UV-Anteil. Deshalb muss das Gesicht mit einem Schutzschild abgedeckt sein, in das ein spezielles, stark getöntes Sichtglas (Schutzstufe mindestens DIN 9) eingelassen ist. Auf keinen Fall dürfen Sie (und Beobachter des Schweißvorgangs) ohne Augenschutz direkt in den Lichtbogen blicken – auch nicht für kurze Zeit! Bevor die Elektrode an die Schweißstelle geführt wird, müsse Sie ein Schweißschild vor das Gesicht führen – das bindet eine Hand und erfordert einige Übung, kostet aber nur rund 20 Euro. Ein Schweißhelm für rund 60 Euro ermöglicht die bessere Kontrolle: Bei Beginn der Schweißarbeiten dunkelt er das Sichtfeld automatisch ab.
Praxistipp: Eine Schweißbrille genügt übrigens nicht, denn die UV-Belastung der Haut wäre zu groß.
Auch feste, die Haut möglichst vollständig bedeckende Kleidung ist empfehlenswert. Tragen Sie Handschuhe aus Leder, damit Funkenflug und heiße Werkstücke Sie nicht verletzen können. Sinnvoll ist auch eine Lederschürze, die ein Verschmutzen der Kleidung verhindert.
Diese Ausstattung ist für Schweißarbeiten mit einem Lichtbogenschweißgerät empfehlenswert:
- Schweißgerät
- Schweißhelm oder -schild
- Elektrodenhalter und Masseanschluss
- Elektroden
- Schlackehammer und Drahtbürste
- Lederhandschuhe
- Lederschürze
- Anleitungsbuch
Schweißen: Was geschieht dabei?
Das hier gezeigte Elektrodenschweißen basiert auf einem Lichtbogen, der zwischen Elektrode und Werkstück entsteht. Dabei ist eine ruhige Hand gefragt, um die Elektrode gleichmäßig mit geringem Abstand über die geplante Schweißnaht zu führen.
Das könnte Sie auch interessieren ...