Gasschmelzschweißen lernen
Das Autogenschweißen stellt eine recht einfache Alternative zum Elektroschweißen dar. So können auch Anfänger ohne viel Übung gute Schweißverbindungen erzielen.
Beim Autogenschweißen – technisch korrekt Gasschmelzschweißen – werden Werkstücke aus Metall mittels offener Flamme erhitzt und direkt oder mit einem zusätzlichen Schweißdraht miteinander verbunden. Als Energiequelle dienen dabei ein Brenngas (meist Acetylen) und Sauerstoff, gelagert in Flaschen. Besonders für Anfänger emöglicht das Autogenschweißen gute Ergebnisse, da die Materialverbindungen mit dem Gasstrahl formbar sind.
Schweißen ist eine funkensprühende Tätigkeit: Damit Sie mit dem Autogenschweißer sicher und erfolgreich arbeiten können, sind viele Dinge zu beachten – und einige Übungsstunden nötig. Das Video listet die absoluten Basics bei der Metallbearbeitung mit dem Schweißgerät auf:
Wie funktioniert Autogenschweißen?
Wählen Sie vor dem Autogenschweißen zunächst die passende Düsengröße für die zu verarbeitende Materialstärke: Je dicker die Wandstärke, desto größer muss auch die Düse gewählt werden. Danach stellen Sie an den Druckminderern den dazu passenden Gasdruck ein und kontrollieren die Einstellung an den Manometern. Dabei zeigt das linke Instrument jeweils den Flaschendruck und erlaubt eine Aussage über den verbleibenden Gasvorrat, rechts ist der Arbeitsdruck ablesbar. Zum Start des Brenners wird dann zuerst das Sauerstoffventil und dann das Acetylenventil geöffnet. Dann entzündet man das Gasgemisch am Mundstück mit einem speziellen Reibezünder und reguliert die Schweißflamme mit den Ventilen nach. Beim Löschen der Flamme wird zuerst das Acetylenventil geschlossen.
Wichtig: Die Flamme am Brenner muss richtig eingestellt werden. Ein zu langer Flammenkegel bleibt zu kalt, während ein starkes Zischen auf eine zu heiße Flamme hindeutet.
Das Acetylen-Sauerstoffgemisch verbrennt in zwei Stufen. In der ersten Stufe findet an der Brennerspitze eine unvollständige Verbrennung statt. Die dadurch entstehenden Gase Kohlenmonoxid und Wasserstoff brauchen zu ihrer restlosen Verbrennung weiteren Sauerstoff aus der umgebenden Luft. Dadurch bildet sich eine sauerstofffreie Zone etwa 2 bis 5 mm vor dem Flammenkegel. In dieser sogenannten Schweißzone herrscht die höchste Temperatur der Flamme mit etwa 3200° Celsius.
Der Autogen-Schweißbrenner wird beim Gasschmelzschweißen bis kurz vor den blauen Flammenkegel an das Metall herangeführt und schmilzt das Material zügig auf. Mit kleinen schwenkenden oder kreisförmigen Bewegungen kann dieser Vorgang gut kontrolliert werden.
Anleitung: Autogenes Schweißen
Führen Sie erst dann zusätzliches Material zum Schließen der Schweißnaht hinzu, wenn der Grundwerkstoff erkennbar aufschmilzt, um eine gute Verbindung zwischen diesem und Schweißdraht sicherzustellen. Schmelzen Sie jeweils eine geringe Menge des Schweißdrahts ab, indem Sie den Schweißdraht kur in die Schmelze eintauchen. Verteilen Sie das noch flüssige Material dann durch Bewegen der Flamme in der Schweißnaht. Auf diese Weise erhalten Sie schon nach kurzer Übung recht gute Schweißverbindungen, die später kaum verschlichtet werden müssen. Zu beachten ist allerdings, dass auch beim Autogenschweißen etwas Schlacke entsteht, die später abgepickt oder -geschliffen werden sollte.
Praxistipp: Verbinden Sie die Werkstücke zunächst nur an einigen Punkten oder kurzen Nähten und prüfen Sie nach deren Abkühlung die richtige Lage der Teile und einen eventuell durch die Hitze entstandenen Verzug. Abweichungen können Sie durch Biegen oder erneutes Erhitzen korrigieren.
Das könnte Sie auch interessieren ...