Schubladenschienen im Vergleich
Kugel- oder Rollschubführungen machen das Leben ein bisschen einfacher. Denn Schubladenschienen sorgen dafür, dass Schubkästen dauerhaft leichtgängig sind. Welche Montagevarianten und Schubladenauszüge es gibt, erfahren Sie hier.
Holzschubladen wurden früher reibend gelagert: auf Laufleisten aufliegend und durch Streichleisten seitlich geführt. Diese Schubladenschienen bestanden ebenfalls aus Holz und die Kästen mussten je nach Größe und Gewicht mehr oder weniger mühsam herausgezogen und wieder hineingeschoben werden. Dadurch nutzten sich die Bauteile gegeneinander ab. Haben die Schubladen dadurch zu viel Spiel, können sie verkanten. Optimieren ließ sich die Beweglichkeit mit etwas auf Lauf- und Streichflächen geriebenem Kerzenwachs.
Die Industrie bietet als Weiterentwicklung dazu einfache Gleitführungen aus Kunststoff an, die nur noch an der Korpusseite befestigt werden und in entsprechende Nuten in der seitlichen Schubkastenzarge greifen. Dass solche Konstruktionen nicht sonderlich belastbar sind und nur bei sehr preiswerten Möbeln verbaut werden, liegt auf der Hand. Dafür gibt es andere Techniken und Produkte, die weit über reibungsarmes Herausziehen und Hineinschieben hinausgehen.
Schubladenschienen: Auf Rollen oder Kugeln
Moderne Schubladenschienen werden kraftsparend gerollt – sei es auf Rädern oder auf Kugeln. Rollreibung ist bekanntlich wesentlich geringer als Flächenreibung. Manche Auszüge können die Lade ganz aus dem Korpus herausrollen, erheblich höhere Gewichte tragen und sich manchmal sogar unabhängig vom Beladungsgewicht selbst wieder einziehen. Die Unterschiede in der Lagerung bedingen einige Konstruktions- und damit auch Einbauunterschiede.
So werden Rollschubführungen mit ihren meist angenieteten Rädchen geteilt montiert: ein Teil an der Korpuswand, der andere Teil an der Schublade. Kugellagerauszüge hingegen sind dank ihrer in Käfigen fixierten Stahlkugeln oft einteilig und werden komplett an den Seitenwänden montiert. Doch auch hier gibt es Bauformen, bei denen sich die Kugelvollauszüge teilen lassen – dabei sind die Kugeln in Kunststoffelementen fixiert, die sie an Ort und Stelle halten. Die Schubkästen werden dann einfach mit dem geteilten Auszug aufgeschoben und eingerastet. Was bedeutet das für den Hobby-Möbelbauer? Praktisch muss er zunächst folgende Fragen beantworten: Soll der Schubkasten vollständig oder nur teilweise ausgezogen werden können? Wie hoch ist das Maximalgewicht? Dies schränkt die Wahl des Beschlags ggf. ein. Wie lang ist der Schubkasten? Die Schubkastenlänge bedingt die Länge des Auszugs. Wie viel Platz benötigt der Beschlag? Je nach Montageort geht seitlich oder unter dem Schubkasten Raum verloren.
Gedämpfte Schubladenschienen
Auszüge können sich durch verschiedene Funktionen auszeichnen: Selbsteinzug, Dämpfung oder Ausrollsicherung sind in einigen Auszügen bereits integriert. Eine Kindersicherung, die z. B. verhindert, dass Kleinkinder Schubkästen mit gefährlichem Inhalt bedienen können, lässt sich meist ebenfalls einfach nachrüsten.
Mit dem Universal-Dämpfer zum Aufschrauben bietet Hettich ein Produkt an, das bisher ungedämpften Schubkästen Ruhe beibringt. Nach dem Aufschrauben lassen sich die Schubkästen sanft und leise schließen. Der Luftdämpfer ist für alle gängigen Ausführungen mit Holz- oder Stahlzargen geeignet.
Teilbare Schubladenauszüge
Seitlich aufgeschraubte Kugelauszüge verbinden den Schubkasten dauerhaft mit dem Korpus. Bei der seitlichen Nutmontage sichert meist jeweils eine Schraube im Schubkasteninnern den Kasten in seiner Position. Nach deren Lösen kann der Schubkasten gerade herausgezogen werden. Bei den KA-Kugelvollauszügen lässt sich der Auszug per Hebel teilen.
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