Schimmel vorbeugen

Dämmplatten und Putz gegen Schimmel

Sind der Schimmel und eventuelle Feuchtequellen wie Rohrbrüche und fehlende Wandabdichtungen beseitigt, kann man mit geeigneten Platten und Putzen erneutem Schimmel vorbeugen.

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Foto: Hersteller / Auro

Dämmplatten und Putz gegen Schimmel

Schimmel ist gesundheitsschädlich. Mit speziellen Platten und Putzen kann man vorbeugen.

Foto: sidm / Archiv

Schimmel vorbeugen mit Calciumsilikatplatten

Feuchte- und schimmelbefallenen Putz großflächig bis zum Mauerwerk abschlagen, 80 bis 100 cm rund um die Schadenszone.

Foto: sidm / Archiv

Schimmel vorbeugen mit Calciumsilikatplatten

Mürbe Fugen 2 bis 3 cm auskratzen bzw. freistemmen. Lose Putzreste und Staub mit einer Bürste oder einem Besen beseitigen.

Foto: sidm / Archiv

Schimmel vorbeugen mit Calciumsilikatplatten

Mauerwerk vornässen oder grundieren. Größere Unebenheiten mit Kalkputz beispachteln, dann Klebemörtel aufziehen.

Foto: Hersteller / Heck

Schimmel vorbeugen mit Calciumsilikatplatten

Der für Calciumsilikatplatten geeignete Kleber wird mit Zahnspachtel auf der Plattenrückseite, bei Unebenheiten zusätzlich auf ...

Foto: Hersteller / Isotec

Schimmel vorbeugen mit Calciumsilikatplatten

... der Wand aufgezogen. Die Platten im Verband ohne Kleber an den Stoß- und Lagerfugen stumpf aneinanderstoßen.

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Schimmel vorbeugen mit Calciumsilikatplatten

Der im System angebotene Armierungsspachtel wird mit der Glättkelle aufgezogen. Im oberen Drittel ein Gewebe einbetten.

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Schimmel vorbeugen mit Calciumsilikatplatten

Es folgt ein Kalkfeinputz als Oberputz in etwa 2 mm Stärke. Nach kurzem Anziehen die Fläche abreiben/filzen und glätten.

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Mit Perliteplatten Schimmel vorbeugen

Wie bei Calciumsilikatplatten wird der Klebemörtel mit Zahnspachtel auf die Plattenrückseite aufgezogen.

Foto: Hersteller / Knauf

Mit Perliteplatten Schimmel vorbeugen

Eventuelle Zuschnitte erfolgen ganz einfach mit einem Fuchsschwanz.

Foto: Hersteller / Knauf

Mit Perliteplatten Schimmel vorbeugen

Mit einem Plattenversatz von mindestens 20 cm werden die Perliteplatten (hier Knauf TecTem) waagerecht ohne Kleber im ...

Foto: Hersteller / Knauf

Mit Perliteplatten Schimmel vorbeugen

... Fugenbereich verklebt. Abschließend folgt Armierungsspachtel, Gewebe und ein Kalkoberputz. Verbauen Sie nur aufeinander abgestimmte Produkte von ein und demselben Hersteller!

Zum Schimmel vorbeugen nutzen Sie neben einem geeigneten Putz auch eine schimmelresistente Innendämmplatte – vor allem, wenn Sie ohnehin dämmen wollen. Denn von innen erweist sich das meist als problematisch, da die Oberflächentemperatur der Innendämmung um einige Grad höher liegt als die der Mauer außerhalb der Dämmung, wodurch sich hier Feuchtigkeit niederschlagen kann. Bei herkömmlichen Dämmstoffen versucht man das zu vermeiden, indem man darüber luftdicht Dampfbremsfolien verklebt. Sicherer und gerade bei Schimmelproblemen effektiver gelingt es jedoch mit schimmelhemmenden Dämmplatten. Hier kann man auf eine Dampfbremse verzichten, allerdings müssen die Platten mit Gewebe verputzt werden. Der Putz wiederum stellt eine zusätzliche Schicht dar, die Wasser und Luftfeuchtigkeit aufnehmen kann. Auf schimmelhemmende Platten folgen deshalb schimmelhemmende Putze auf Kalk- oder Silikatbasis. Sie sind hochdiffusionsoffen.

Schimmel vorbeugen: Vorteile von Platten & Putz

Sowohl eine Putzschicht als auch die unten aufgeführten Platten – vor allem aus Calciumsilikat – sind immens saugfähig und können viel Feuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. So entsteht auch kein dauerhafter Feuchtefilm auf der Wandoberfläche, der zur sichtbaren Schimmelbildung führen kann. Abgesehen davon können auf den hier aufgeführten Materialien keine Schimmelsporen gedeihen – zu alkalisch, zu hoch der ph-Wert. Entscheidend dabei ist jedoch, dass auch abschließend kein schimmelförderndes Material zum Einsatz kommt, also keine Kunstharzdispersionsfarben, dicke Schichten Tapetenkleister oder gar absperrende Vinyltapeten. Am besten verstreicht man Kalk- oder Silikatfarben auf den entsprechenden Putzen.

Wichtig bei der Verarbeitung: Sie müssen in ein vollflächiges Klebebett gesetzt werden, Hohlräume dahinter sind zu vermeiden, gleichfalls Kleber im Fugenbereich. In jedem Fall sollten Sie stets Produktsysteme ein und desselben Herstellers verbauen und dessen Verarbeitungshinweise genau beachten – kein System gleicht exakt dem anderen! Und noch ein Hinweis zu Sanierputzen, die oft als Mittel gegen Schimmel angepriesen werden. Das sind sie aber nicht, im Gegenteil: Sie sind wasserabweisend, Feuchtigkeit wird nicht aufgenommen und verbleibt auf der Oberfläche, wodurch sich Schimmel bilden kann. Die Stärke von Sanierputzen ist die Einlagerung von Mauerwerkssalzen, aber nicht die Schimmelbekämpfung.
Einziger Nachteil: Gerade die schimmelhemmenden Platten sind leider ziemlich teuer. Man sollte sie deshalb nur dort einsetzen, wo auch ein Schimmelproblem besteht.

Schimmelhemmende Dämmplatten

Um Schimmel vorzubeugen benötigen Sie schlechte Schimmelwachsbedingungen und eine hohe Wasseraufnahme. Das schaffen Sie mit Dämmplatten. Wir stellen Ihnen drei geeignete Dämmplatten vor und nennen Vor- und Nachteile.

Mineralschaumplatten

Mineraldämm- bzw. Mineralschaumplatten werden aus Sand, Kalk, Zement und Wasser hergestellt und mit Porenbildnern aufgeschäumt, ähnlich wie Porenbeton, nur mit einem nochmals höheren Luftporenanteil von bis zu 98 Prozent. So können sie gut Wasser und Luftfeuchtigkeit aufnehmen. Ihre Wärmeleitfähigkeit liegt bei etwa 0,042 W/mK (je niedriger, desto besser).

  • hohe Wasseraufnahmefähigkeit
  • schimmelhemmend
  • durchschnittliche Wärmedämmung

Calciumsilikatplatten

Calciumsilikatplatten werden aus Kalk, Quarzsand und kleinen Mengen Wasserglas und Zellulose hergestellt. Im Gegensatz zu normalen Mineraldämmplatten enthalten sie keinen Zement, können nochmals mehr Wasser aufnehmen und sind dank sehr hohem ph-Wert (z. T. über 12) resistent gegen Schimmel. Ihre Wärmeleitfähigkeit liegt allerdings bei nur etwa 0,06 W/mK.

  • sehr hohe Wasseraufnahmefähigkeit
  • schimmelresistent
  • bescheidene Wärmedämmung

Perlitedämmplatten

Perliteplatten werden aus Perlite (Vulkangestein), mineralischem Kleber (Natrium- und Kaliumsilikate) und einem Verdickungsmittel (Stärke) hergestellt. Das Perlite wird dabei gemahlen und gebrannt, wobei es sich um das Zehn- bis Zwanzigfache aufbläht. Dank relativ hohem ph-Wert von rund 10 sind die Platten schimmelresistent. Ihre Wärmeleitfähigkeit liegt bei etwa 0,045 W/mK.

  • hohe Wasseraufnahmefähigkeit
  • schimmelresistent
  • durchschnittliche Wärmedämmung

Schimmelhemmende Putze

Es gibt auch Putz, der Schimmel vorbeugen kann. Hier stellen wir Ihnen Kalkputz und Silikatputz vor und nennen deren Eigenschaften.

Kalkputz

Kalkputz besteht aus gebranntem Kalkstein. Wurde dieser ohne Wasserüberschuss gelöscht, entsteht Weißkalkhydrat. Wird er mit Wasserüberschuss gelöscht, entsteht Calciumhydroxid (Löschkalk/Sumpfkalk). Dabei bilden sich mehr Poren und der Kalkputz kann nochmals mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Kalkputz ist nicht so abriebfest, haftungsfördernde Zusatzstoffe verschlechtern aber die Schimmelhemmung.

  • schimmelhemmend (ph-Wert bis zu 12)
  • hohe Wasseraufnahmefähigkeit
  • feuchtigkeitsregulierend

Silikatputz

Silikatputz besteht aus Kaliwasserglas, dem man meist organische Bindemittel beimischt (max. 5 Prozent Polymer-oder Kunstharzdispersion), damit er haftfähiger und elastischer wird (beachten Sie stets Herstellerangaben zur Untergrundvorbehandlung). Durch Verkieselung mit mineralischen Untergründen ist er sehr abriebfest, und das alkalische Salz verbleibt dauerhaft auf der Wandoberfläche.

  • schimmelhemmend (ph-Wert >7)
  • hohe Wasseraufnahmefähigkeit
  • feuchtigkeitsregulierend

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Aus selbst 6/2020