Orchideen düngen

Fehler beim Orchideen düngen sind keine Seltenheit – ein Grund, auf die regelmäßige Düngung zu verzichten? Auf gar keinen Fall!

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Eine kräftig wachsende und prächtig blühende Orchidee – was will man mehr? Damit Ihre Phalaenopsis, aber auch jede andere Orchidee jedes Jahr aufs Neue starke Blütentriebe ausbilden und gesund weiterwachsen kann, gehört zur richtigen Pflege eine regelmäßige Orchideen-Düngung!

Wie alle anderen Zimmerpflanzen, können Orchideen nur begrenzt wichtige Nährstoffe aus ihrer Umgebung aufnehmen – neben dem Umtopfen ist eine regelmäßige Nährstoff-Zufuhr also das A&O für Wachstum und Blüte Ihrer Orchidee.

Orchideen düngen – das Wichtigste auf einen Blick

Die meisten Fehler beim Orchideen düngen passieren, weil Besitzer denken, sie könnten jeden handelsüblichen Zimmerpflanzen-Dünger verwenden – das kann für eine Phalaenopsis oder Vanda schnell tödlich enden. Für fehlerfreies Düngen hier die wichtigsten Infos auf einen Blick: 

  • Orchideen sind Schwachzehrer – das heißt sie benötigen vergleichsweise wenige Nährstoffe für ein gesundes Wachstum. Verwenden Sie deshalb nur speziellen Orchideendünger und nie handelsüblichen Blumen- oder Zimmerpflanzen-Dünger.
  • Achten Sie zudem unbedingt auf die Dosierungsangaben des Herstellers – eine Überdüngung ist bei Orchideen keine Seltenheit und kann zu schweren Verbrennungen der Luftwurzeln, schlimmstenfalls sogar zum Tod Ihrer Pflanze führen.
  • Düngen Sie von Frühling bis Herbst etwa alle 2 bis 4 Wochen – je nach Orchideenart – und gönnen Sie Ihren Pflanzen sowohl im Winter als auch nach dem Umtopfen eine Düngepause. 
  • Unsere Empfehlung: Verwenden Sie anorganischen Flüssigdünger für Orchideen. Da die Pflanzen Nährstoffe über die Wurzeln aufnehmen, können Sie den flüssigen Orchideendünger am besten in das Gießwasser geben und die Pflanze darin tauchen.

Wie düngt man Orchideen richtig?

Nicht nur dass Sie Ihre Orchidee düngen, sondern auch wie Sie sie düngen hat einen großen Einfluss auf die Blütenbildung und das Wachstum Ihrer Pflanze. Ein Tauchbad ist wohl die beste Methode, da Sie sichergehen können, dass alle Teile Ihrer Pflanze mit Dünger versorgt werden und auch wurzelnackt kultivierten Arten – wie zum Beispiel einer Vanda-Orchidee – auf diese Art problemlos Nährstoffe zugeführt werden können. Wer keine Fehler machen möchte, folgt Schritt für Schritt dieser Anleitung: 

  1. Stellen Sie vor der Düngung sicher, dass das Substrat Ihrer Zimmerpflanze nicht komplett trocken ist. Andernfalls gießen Sie Ihre Orchidee zuerst.
  2. Geben Sie den Dünger nach Herstellerangaben in kalkarmes, lauwarmes Wasser und rühren Sie dieses um. Tipp: Dosieren Sie das Düngemittel lieber etwas zu niedrig als zu hoch!
  3. Tauchen Sie Ihre Pflanze samt Pflanztopf in das mit Flüssigdünger versehene Wasser bis sich die Wurzeln vollgesogen haben – 5 Minuten sollten reichen. 
  4. Lassen Sie die Orchidee etwa 15 Minuten abtropfen, bevor Sie sie zurück in ihren Übertopf stellen.
  5. Stellen Sie den Topf anschließend wieder in den Übertopf und kontrollieren Sie ihn nach einer Stunde am besten auf überschüssiges Wasser. Dieses sollten Sie unbedingt entfernen.

Achtung: Besonders wurzelnackt kultivierte Orchideen sollten Sie nach der Düngung vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Die pralle Sonne erhöht die Gefahr, dass Luftwurzeln verbrennen.

Wann und wie oft sollten Orchideen gedüngt werden?

Der Großteil der als Zimmerpflanzen kultivierten Orchideenarten blüht im Zeitraum vom Frühjahr bis in den Herbst. In diesem Zeitraum – also in der Wachstumsphase – freut sich Ihre Pflanze über eine Nährstoffzufuhr. Der perfekte Zeitpunkt für den Düngestart ist gekommen, wenn erste neue Blätter und Triebe ausgebildet werden. Düngen Sie Ihre Orchidee alle zwei bis vier Wochen, aber tauchen Sie sie zwischenzeitlich auch mal mit düngerlosem Wasser, um Salzablagerungen von den Luftwurzeln zu entfernen. Im Winter gehen die meisten Orchideenarten in die Ruhephase – dann können Sie Ihrer Pflanze eine Düngepause gönnen, denn die im Substrat abgespeicherten Nährstoffe reichen in dieser Zeit vollkommen aus. Wer einfach weiterdüngt, riskiert eine Überdüngung mit starken Verbrennungsschäden. Gleiches gilt für frisch umgetopfte Pflanzen – warten Sie hier am besten 4-6 Wochen!

Welcher Orchideen-Dünger ist der beste?

Bei der Wahl des idealen Orchideen-Düngers gibt es einiges zu beachten. In Sachen Konsistenz raten wir Ihnen zu einem flüssigen Dünger, da sich Düngefehler und Verletzungen der Pflanzen damit am ehesten vermeiden lassen. Düngestäbchen sind aufgrund ihrer einfachen Handhabung bei Zimmerpflanzen mit fester, feiner Erde zwar sehr beliebt, für Orchideen in losem Substrat jedoch vollkommen ungeeignet. Denn eine gleichmäßige Nährstoffzufuhr kann nicht gewährleistet werden – es besteht die Gefahr, dass einige Wurzelabschnitte eine Überdüngung erleiden, während andere kaum oder gar nicht mit Nährstoffen versorgt werden.

Orchidee düngen

Apropos Nährstoffe – was enthält ein idealer Orchideendünger eigentlich?

  1. Stickstoff (N): Stickstoff ist von besonders großer Bedeutung für das Wachstum, da er für die Bildung von Amino- und Nucleinsäuren sowie anderen elementaren Bausteinen einer Pflanze benötigt wird. Einen Mangel erkennen Sie meist an blass werdenden Blättern und gehemmtem Wachstum.
  2. Phosphor (P): Auch Phosphor ist an vielen Herstellungsprozessen in der Pflanze beteiligt. Es sorgt zudem für ein gesundes Wurzelwachstum. 
  3. Kalium (K): Der dritte wichtige Baustein eines Orchideendüngers ist Kalium. Es sorgt für den reibungslosen Ablauf vieler Stoffwechselprozessen und für eine rundum gesunde und widerstandsfähige Orchidee. 

Neben den 3 wichtigsten Mineralstoffen, sind im sogenannten NPK-Dünger noch weitere Elemente wie beispielsweise Kalzium und Magnesium enthalten. Im Handel ist er sowohl als anorganischer als auch als organischer Dünger erhältlich – wir empfehlen Ihnen die Wahl eines anorganischen Düngers, da die Nährstoffe wasserlöslich und somit umgehend verfügbar sind. Um die Mineralstoffe aus organischem Dünger verwerten zu können, sind Pflanzen auf die Zersetzung durch Mikroorganismen angewiesen, deren Konzentration im Orchideen-Substrat zu gering ist. Auch von Hausmitteln zum Düngen Ihrer Orchidee raten wir eher ab. 

Orchidee überdüngt – Was ist zu tun?

Haben Sie Ihre Orchidee mal überdüngt, ist frühe Erkenntnis und schnelles Handeln gefragt. Anzeichen für eine Überdüngung sind starke Salzablagerungen an den Wurzeln sowie schwarze oder faulige Wurzeln – zumindest, wenn Sie ein falsches Gießverhalten ausschließen können. Entnehmen Sie Ihre Orchidee dann umgehend, befreien Sie ihre Wurzeln gründlich von den Ablagerungen, entfernen SIe abgestorbene oder faulige Wurzelteile und topfen Sie die Zimmerpflanze in frisches Substrat. Anschließend pausieren Sie die Düngung für etwa 1-2 Monate. 

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