Orchideen gießen

Gießfehler verzeihen die empfindlichen Zimmerpflanzen nur selten – aber keine Sorge: Orchideen gießen ist kein Hexenwerk! 

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Wer Fehler beim Gießen vermeiden will, sollte zunächst einmal einen Blick auf die natürliche Umgebung der beliebten Zimmerpflanzen werfen: In deutschen Wohnzimmern sind besonders häufig epiphytische – also als Aufsitzerpflanzen wachsende – Orchideenarten aus tropischen Regenwäldern anzutreffen. Gewässert werden sie dort von heftigen Regenfällen. Hohe Temperaturen und eine gute Belüftung der Wurzeln in Kombination mit einer konstant hohen Luftfeuchtigkeit sorgen für ein gutes Abtrocknen, nie aber ein komplettes Austrocknen der Pflanzen.

Für die Pflege Ihrer Orchidee lässt sich also ableiten: Wenn Sie Ihre Orchidee gießen, dann gießen Sie sie durchdringend und schaffen Sie anschließend gute Bedingungen zum Abtrocknen der Pflanze! 

Orchideen gießen – Das Wichtigste auf einen Blick

Die meisten Fehler beim Orchideen wässern lassen sich mit etwas Grundlagenwissen ganz einfach vermeiden – das Video oben liefert schnelle Antworten auf die wichtigsten Fragen!

Orchideen gießen
Mit diesen Tipps machen Sie beim Orchideen gießen nichts verkehrt. Foto: iStock/Kim_white

  • Wie oft muss gegossen werden? Das ist abhängig von der Gattung, Größe und vom Standort Ihrer Orchidee. Kontrollieren Sie den Wasserhaushalt 2x pro Woche am Gewicht des Topfes oder der Farbe der Wurzeln. Dass die Orchidee Wasser benötigt, erkennen Sie an silbrig-weißen Wurzeln.
  • Wann ist der richtige Zeitpunkt? Orchideen-Liebhaber schwören darauf, Ihre Orchideen morgens zu wässern, damit das Substrat zu den kühleren Abend- und Nachtstunden nicht mehr nass ist.
  • Welches Wasser sollte verwendet werden? Verwenden Sie lauwarmes, kalkarmes Wasser – ideal ist Regenwasser!
  • Wie wird gewässert? Sie können Ihre Orchidee entweder durchdringend (also bis das Wasser aus den Löchern austritt) gießen oder für 5-20 Minuten in Wasser tauchen. 
  • Was ist sonst noch wichtig? Lassen Sie überschüssiges Wasser gut ablaufen, bevor Sie die Pflanze in den Übertopf stellen. Idealerweise kontrollieren Sie nach einer Stunde auf Staunässe. Achten Sie außerdem darauf, kein Wasser in Blattachsen und Herzblätter gelangen zu lassen. 

Wie wässert man Orchideen richtig?

Damit sich die Königin der Blumen so richtig wohlfühlt, prächtig wächst und blüht, kommt es nicht nur auf das richtige Gießwasser und den idealen Zeitpunkt an. Besonders wichtig ist, dass Sie die Pflanzen gleichmäßig und durchdringend gießen – die Regel mit einem Schnapsglas pro Woche vergessen Sie also besser ganz schnell wieder! Tipp: Wer die Pflanze regelmäßig mit kalkarmem Wasser besprüht und so für eine höhere Luftfeuchtigkeit sorgt, kann die Gießabstände verlängern!

  1. Nehmen Sie den Orchideentopf aus dem Übertopf und gießen Sie das Substrat mit kalkarmem, lauwarmem Wasser.
  2. Gießen Sie die Pflanze durchdringend – also so lange, bis das Wasser aus den Löchern des Topfes austritt.
  3. Lassen Sie die Orchidee anschließend etwa 10  bis 20 Minuten in einem Gefäß mit Blähton oder einer Abtropfvorrichtung abtropfen.
  4. Dann können Sie Ihre Pflanze wieder in den Übertopf stellen.
  5. Kontrollieren Sie den Topf nach etwa einer Stunde auf überschüssiges Wasser.

Achtung: Falls Wasser in die Blattachsen gelangt ist, sollten Sie diese vorsichtig mit etwas Küchenpapier abtrocknen.

Orchideen tauchen – Schritt für Schritt

Das Tauchen von Orchideen ist eine beliebte Alternative zum Gießen, da so sichergestellt werden kann, dass der Zimmerpflanze ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Als Tauchbad können Sie Ihr Waschbecken, einen Eimer oder einfach den Übertopf Ihrer Pflanze verwenden. Achtung: Der Name dieser Bewässerungsmethode mag etwas irreführend sein, denn es soll auf keinen Fall die gesamte Pflanze unter Wasser getaucht werden! Stellen Sie sicher, dass Blattachsen und Herzblätter vom Wasser möglichst unberührt bleiben!

Orchideen gießen
Ihre Orchidee sollte so lange im Tauchbad verweilen, bis sich alle Wurzeln mit Wasser vollgesogen haben und wieder in leuchtendem Grün erstrahlen. Foto: iStock/Emilija Randjelovic

  1. Befüllen Sie den Übertopf Ihrer Pflanze zu etwa 2/3 mit kalkarmem, lauwarmem Wasser.
  2. Tauchen Sie dann die Pflanze – je nach Kultivierung mit oder ohne Pflanztopf – bis unterhalb des Wurzelhalses in das Gefäß voll Wasser.
  3. Sollte das Substrat ausschwemmen, können Sie entweder von oben Wasser aufgießen oder es leicht andrücken.
  4. Wie lange muss eine Orchidee im Wasser stehen? Ihre Pflanze sollte etwa 5 bis 20 Minuten, mindestens aber bis keine Luftblasen mehr an die Oberfläche treten, im Wasser verbleiben. 
  5. Entnehmen Sie Ihre Zimmerpflanze anschließend und lassen Sie sie für 10 bis 30 Minuten abtropfen. Dazu eignet sich entweder ein Gefäß mit Blähton oder eine spezielle Abtropfhilfe. 
  6. Stellen Sie Ihre Blume dann wieder in den Übertopf und kontrollieren Sie diesen nach einer Stunde auf Staunässe.

Wichtig: In den ersten Wochen nach dem Umtopfen einer Orchidee sollten Sie auf Tauchbäder verzichten und ausschließlich von oben gießen. Tauchen können Sie Ihre Orchidee, sobald Sie fest im Substrat verwurzelt ist.

Wann und wie oft sollte man Orchideen gießen?

Die Faustregel in puncto Orchideen gießen besagt: Grundsätzlich sollten Sie Ihre Orchideen 1x pro Woche gießen. In der Wachstumsphase erhöhen Sie die Wassergaben auf 2x in der Woche, in der Ruhephase im Winter wässern Sie nur noch 14-tägig. 

Orchideen gießen
Foto: iStock/joste_dj

Aber: Ganz so einfach ist es leider nicht. Der ideale Gießrhythmus hängt nicht nur von der jeweiligen Gattung, sondern auch vom Standort Ihrer Orchidee sowie dem verwendeten Substrat ab. Vanda-Orchideen müssen aufgrund ihrer meist wurzelnackten Kultur zum Beispiel sehr viel häufiger gewässert werden als eine Cattleya, die mit ihren Bulben über große Speicherorgane verfügt. Ebenso werden Sie bemerken, dass Sie Ihre Pflanze auf der sonnigen Fensterbank im Wohnzimmer häufiger gießen müssen als die Orchidee im eher lichtarmen Badezimmer, wo eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. 
Am besten kontrollieren Sie den Wasserhaushalt Ihrer Orchideen etwa 2x pro Woche. Ein Indiz dafür, dass Ihre Zimmerpflanze gegossen werden möchte, kann zum Beispiel das Gewicht des Pflanzgefäßes sein – ist der Topf vergleichsweise leicht, ist es Zeit für die Bewässerung. Sehr viel einfacher ist es jedoch, den Wasserbedarf Ihrer Pflanze an ihren Wurzeln abzulesen. Das geht allerdings nur dann, wenn sie in einem transparenten Topf gehalten wird.

Sind die Wurzeln leuchtend grün und prall, steht Ihrer Orchidee noch ausreichend Wasser zu Verfügung. Erscheinen die Wurzeln hingegen eher silbrig-weiß, sollten Sie sie wässern. 

Tipp: Der richtige Gießzeitpunkt für Orchideen ist laut Liebhabern morgens, da das Substrat bis zu den kühleren Abendstunden leicht antrocknen kann.

Mit welchem Wasser sollten Orchideen gegossen werden?

Das perfekte Gießwasser für Orchideen ist lau- oder zimmerwarm und kalkarm. Am liebsten mögen Orchideen Regenwasser, Sie können aber auch weiches Wasser aus der Leitung zum Gießen verwenden. Ein wenig destilliertes Wasser kann helfen, den pH-Wert von hartem Wasser zu senken – das ideale Verhältnis ist 1:2.

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