Der perfekten Standort für Ihre Orchidee
So kompliziert die perfekte Platzwahl auf den ersten Blick scheint – wer diese 3 Faktoren beachtet, kann beim Orchideen-Standort nichts falsch machen!
Die verschiedenen Orchideen-Arten und -Gattungen stellen unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort. Es gilt also, sich am besten schon vor dem Kauf einer neuen Zimmerpflanze über ihre Vorlieben zu informieren und einen geeigneten Platz im Haus zu schaffen. Häufig lassen sich in unseren vier Wänden keine idealen Voraussetzungen für die exotischen Schönheiten vorfinden – mit der richtigen Orchideen-Pflege können Sie das aber teilweise wieder wettmachen!
Der ideale Orchideen-Standort – das Wichtigste auf einen Blick
- Orchideen lieben helle Standorte, direkte Sonne sollten Sie bei der Standortwahl Ihrer Orchidee aber vermeiden – ideal ist zum Beispiel ein Platz auf der Fensterbank am West- oder Ostfenster!
- Steht Ihnen nur einen Platz mit direktem Sonnenlicht zu Verfügung, sollten Sie Ihre Pflanze schattieren.
- Haben Sie nur in dunklen Ecken Platz für eine Orchidee, können spezielle Pflanzenlampen Abhilfe leisten.
- Die meisten Orchideen mögen ähnliche Temperaturen wie wir – etwas zwischen 18 und 25 °C ist oft ideal.
- Im Winter dürfen viele Pflanzen etwas kühler stehen – dann aber unbedingt die Wassergaben reduzieren!
- Orchideen wachsen und blühen am besten bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 % – liegt der Wert in Ihrem Zimmer darunter, helfen Luftbefeuchter.
- Beim idealen Orchideen-Standort hängen alle drei Faktoren – Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit – unweigerlich zusammen und müssen aneinander angepasst werden. Steht Ihre Orchidee beispielsweise kühler, braucht sie weniger Luftfeuchtigkeit.
Orchideen-Standort: Wo fühlen sich Orchideen am wohlsten?
Bei der Wahl des idealen Standortes für Ihre Orchidee sollten Sie auf 3 Umweltfaktoren achten: Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Unter den richtigen Bedingungen trägt jeder dieser Aspekte zu einer gesunden, kräftig wachsenden und blühfreudigen Orchidee bei. Sind einer oder mehrere Faktoren ungünstig gewählt, hat dies auf Dauer negative Auswirkungen auf Ihre Zimmerpflanze und macht sie zu einem einfachen Ziel für Erreger und Schädlinge.
Praxistipp: Gesunde Orchideen sind auch toleranter gegenüber ungünstigen Standortbedingungen. Eine optimale Düngung macht Ihre Orchideen stark gegenüber Orchideen-Krankheiten, Lichtmangel und bedingt gegen Zugluft. Wie die Orchideen-Düngung aussieht, erfahren Sie im Video:
Faktor 1: Das Licht
Pflanzen brauchen Licht zum Überleben und zum Wachsen – das wissen wir seit der Photosynthese-Stunde in der Grundschule. Genau wie ein Lichtmangel kann aber auch ein Zuviel an Licht das Wachstum der Orchidee hemmen. Deshalb ist es wichtig, sich über die ideale Lichtintensität Ihrer Orchideenart zu informieren.
Allgemein gehören die meisten als Zimmerpflanze kultivierten Orchideen zu den lichthungrigen Pflanzen und lieben dementsprechend helle, sonnige Standorte. Aber Achtung: Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, sonst leidet Ihre Pflanze schnell unter Sonnenbrand!
Ideal ist ein Orchideen-Standort auf der Fensterbank am Ost- oder Westfenster. Am nördlich ausgerichteten Fenster ist es Orchideen häufig zu dunkel und an das Südfenster sollten Sie Ihre Pflanze besonders im Sommer nur mit zusätzlichem Schutz – zum Beispiel einem Vorhang – positionieren. Tipp: Im Hochsommer kann es auch an Ost- und Westfenstern sinnvoll sein, Ihre Zimmerpflanze zu schattieren und die zarten Blütenblätter vor der Mittagssonne zu schützen.
Wer einfach keinen idealen in den eigenen vier Wänden findet, weil das Licht fehlt, kann auf sogenannte Pflanzenleuchten zurückgreifen. Diese imitieren das Sonnenlicht und lassen Zimmerpflanzen an Standorten gedeihen, die eigentlich viel zu dunkel für sie sind. Auch im Winter, wenn nur wenig Licht durch die Fenster gelangt, können Sie Ihre Orchidee mit Pflanzenlampen unterstützen.
Faktor 2: Die Temperatur
Neben der Menge an Licht spielt auch die Temperatur im Pflanzenwachstum eine bedeutende Rolle. Zu kühle Temperaturen führen ebenso wie zu hohe Temperaturen zu Schäden an Ihrer Orchidee. Verschiedene Orchideen-Gattungen bevorzugen unterschiedliche Temperaturen – so bevorzugt die Dendrobium kühlere Temperaturen, während Vanda-Orchideen ganzjährig hohe Temperaturen bis zu 30 °C mögen. Die beliebte Phalaenopsis-Orchidee ist als Zimmerpflanze einfach zu kultivieren, da sie ähnliche Temperaturansprüche wie wir hat – zwischen 18 und 25 °C fühlt sie sich pudelwohl!
Wenn es Richtung Herbst geht, starten Orchideen wie viele andere Pflanzen in ihre Ruhephase. Einige Arten – zum Beispiel die Gattungen Cambria und Cymbidium – profitieren dann von einer Senkung der Temperaturen um etwa 5 bis 10 °C. Aber auch die Phalaenopsis darf im Winter ruhig ein paar Grad kühler stehen – mit der Temperatur sollten Sie dann aber auch das Gießen reduzieren!
Faktor 3: Die Luftfeuchtigkeit
Während sich Licht und Temperatur meist recht einfach bestimmen und an die jeweilige Zimmerpflanze anpassen lassen, bereitet die Luftfeuchtigkeit Pflanzenliebhabern regelmäßig Kopfzerbrechen. Viele der beliebtesten Zimmerpflanzen genießen dank der Regenfälle im tropischen Regenwald durchgehend hohe Luftfeuchtigkeit – die Bedingungen einer solchen natürlichen Umgebung lassen sich bei uns im Wohnzimmer einfach nicht nachbilden. Die meisten Orchideenarten bevorzugen glücklicherweise eine Luftfeuchtigkeit von zwischen etwa 50 und 60 % – das sollte in jeder Wohnung realisierbar sein.
Bei einer Temperatur von etwa 20 °C liegt die gesunde relative Luftfeuchtigkeit in Räumen wie Schlaf-, Wohn- und Arbeitszimmer bei etwa 50%. In Küche und Badezimmer ist sie meist etwas höher.
Wie uns Menschen macht eine zu geringe Luftfeuchtigkeit Pflanzen auf Dauer krank – das Wachstum wird gestoppt, die Blüte fällt aus und Pflanzenteile beginnen zu vertrocknen. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann dagegen zum Nährboden für Pilze, Viren und Bakterien führen. Es gilt das ideale Gleichgewicht zu finden – dazu kann ein Hygrometer hilfreich sein.
Besonders in der Heizperiode kann die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen drastisch sinken – nicht nur den Pflanzen, auch Ihnen und Ihrer Familie zuliebe sollten Sie dies zum Beispiel mit einem Luftbefeuchter ausgleichen – messen Sie die Luftfeuchtigkeit aber weiterhin, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Ihre Orchidee können Sie auch durch das Besprühen mit lauwarmem, kalkarmem Wasser zufriedenstellen. Alternativ sorgt ein mit Kieselsteinen und Wasser befülltes Tablett unter Ihrem Orchideentopf für eine höhere Luftfeuchtigkeit im Bereich Ihrer Pflanze. Aber Achtung: Die Wurzeln Ihrer Pflanze müssen unbedingt trockenstehen!
Wo genau sollte die Orchidee stehen?
Der beste Standort für Ihre Orchidee hängt natürlich von den individuellen Gegebenheiten Ihrer vier Wände ab, dennoch gibt es Orte, die in fast jedem Haus besser oder auch schlechter für eine Orchidee geeignet sind.
Welcher Raum ist ideal? Am wenigsten zusätzlichen Aufwand haben Sie, wenn Sie Ihre Orchidee im Badezimmer platzieren, denn dort ist die Luftfeuchtigkeit natürlicherweise auf einem recht hohen Niveau. Verfügt Ihr Badezimmer jedoch über kein Fenster oder ist nach Norden hin ausgerichtet, sollten Sie darauf verzichten, Ihre Orchidee dort zu kultivieren.
Wie nah am Fenster sollte die Orchidee stehen? Diese Frage lässt sich nicht verallgemeinernd beantworten. Orchideen können sich bis zu einem gewissen Grad an Umweltfaktoren anpassen, jedoch bedeutet für die Pflanze schon ein Meter Entfernung zum Fenster einen extremen Lichtverlust. Schaffen Sie also wenn möglich einen Platz auf der Fensterbank oder sorgen Sie mittels Leuchten für zusätzliches Licht.
Darf die Orchidee über der Heizung stehen? Ein Standort über der Heizung ist für Orchideen eher suboptimal – da sich die meisten Heizkörper jedoch unter der Fensterbank befinden, lässt sich dies meist gar nicht vermeiden. Beliebte Orchideenpflanzen wie die Gattung Phalaenopsis können Sie guten Gewissens über der Heizung platzieren, solange Sie im Winter für zusätzliche Luftfeuchtigkeit sorgen!
Kann die Orchidee im Flur stehen? Flure und Treppenhäuser sind häufig ungeeignet für die Kultivierung von Orchideen. Das liegt daran, dass sie meist recht kühl sind und häufig gar keine oder nur wenige Fenster aufweisen. Auch Zugluft kann hier zum Problem werden – die mögen Orchideen nämlich überhaupt nicht!
Was gilt für hängende Orchideen? Möchten Sie Ihre Orchidee in der Blumenampel kultivieren, gelten die gleichen Standort-Regeln wie für die Pflanzen im Topf.
Kann eine Orchidee im Sommer nach draußen? Viele Orchideenarten können den Sommer auch draußen im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon verbringen. Stellen Sie Ihre Zimmerpflanze aber erst nach den Eisheiligen im Mai raus und schützen Sie sie vor direktem Sonnenlicht und Regen. Achten Sie zudem darauf, dass sie keinen unmittelbaren Kontakt zum Boden hat – besser eignen sich Pflanzregale oder eine Blumenampel.
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