11 Multischleifer im Test: Schleifgeräte im Vergleich
Leistungsarm und schadstoffstark: Viele Multischleifer erzielen wenig Abtrag, belasten den Anwender dafür aber trotz Auffangeinrichtung mit reichlich ungesundem Schleifstaub – dieses überraschend traurige Ergebnis ergab unser aktueller Multischleifer-Test mit dem TÜV Rheinland.
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Diese Marken haben wir getestet:
Batavia
Black & Decker
Bosch
Einhell
Güde
Makita
Ryobi
Geschliffen wird mit dem Multischleifern im Test am besten draußen und mit Absaugung – so lautet unsere Empfehlung bei der Nutzung von Multischleifern. Zwar werden fast alle Schleifgeräte mit einem Staubabsaugung-System geliefert, das den Schleifstaub ohne behindernden Staubsaugerschlauch einsammeln soll – doch das klappt nicht.
Wir haben 11 Multischleifer der links genannten Hersteller (zusätzlich noch ein Parkside-Modell vom Discounter) im Test miteinander verglichen: Beim TÜV Rheinland im Labor und unter Praxisbedingungen in unserer Werkstatt haben wir die Multischleifer mit typischen Arbeiten auf die Probe gestellt. Am Ende überzeugte keines der Geräte so sehr, dass es die Bestnote geben konnte. Immerhin errangen drei Multischleifer im Vergleich die Gesamtnote "gut". Fünfmal vergaben die Tester die Note "befriedigend" und drei Multischleifer errangen noch ein "ausreichend".
Was ist ein Multischleifer?
Ein Multischleifer vereint die Einsatzmöglichkeiten von Delta- und Schwingschleifern und ist so vielseitig einsetzbar. Multischleifer haben eine dreieckige Grundform, welche dem Deltaschleifer ähnelt. Durch einen rechteckigen Aufsatz kann man den Multischleifer zu einem Schwingschleifer umfunktionieren. Multischleifer sind mit ihrer vorn spitz zulaufenden Schleiffläche vor allem für kleine und schmale Flächen, Kanten, Ecken und schwer zugängliche Stellen ausgelegt. Sie sind somit gut geeignet für z.B. Fensterrahmen und Lamellentüren. Trotz des Schwingschleifer-Aufsatzes ist man beim Anschliff größerer Flächen mit einem Exzenterschleifer besser bedient.
Welcher ist der beste Multischleifer?
Natürlich möchte man einen Multischleifer der gut ist. Doch alle von uns getesteten Schleifgeräte weisen Vorteile und Nachteile auf. Wie der Test ablief, zeigt das Video ganz oben. Welche Vor- und Nachteile wir häufig beobachten konnten und wie die Leistung der getesteten Modelle war, sehen Sie in der folgenden Aufzählung.
Positiv aufgefallen im Multischleifer-Test
- Der Abtransport mit angeschlossenem Staubsauger funktionierte stets gut.
- Kleine Bauform: Einige Multischleifer sind fast so kompakt wie eine Computermaus.
Negativ aufgefallen im Multischleifer-Test
- Leider haben sich die Hersteller nicht auf einheitliche Formate und Lochungen beim Schleifpapier geeinigt.
- Oft ist die Schleifleistung der Multischleifer ernüchternd – bei recht starker Staubbelästigung.
Multischleifer kaufen: Worauf achten?
Im Baumarkt hat man eine große Auswahl an Multischleifern. Aber woher soll man wissen, welchen man kaufen soll? Wir haben besonders auf die folgenden Punkte geachtet.
- Ergonomie: Das Gerät sollte mit einer Hand, aber auch beidhändig geführt werden können. Ideal ist eine Bedienung des Schalters ohne Absetzen der bedienenden Hand.
- Schleifen: Beim Schleifen von Weichholz haben wir überprüft, ob mit den Geräten eine rillenfreie Oberfläche erzielbar ist. Außerdem haben wir die Abtragleistung mit einem Gewichtsvergleich vor/nach dem Schleifvorgang bewertet. Hinzu kamen Bewertungen der Schleifleistung auf Profilen und an Kanten sowie auf stark verrostetem Eisen.
- Vibration: Da die Geräte wie Schwingschleifer mit dem Arbeitsprinzip der Unwucht arbeiten, sind Vibrationen unvermeidbar – doch diese werden unterschiedlich stark auf die Hand des Anwenders übertragen.
- Absaugung: Die Staubemissionen wurden mit montierter Fangbox und mit Absaugung beurteilt.
- Sicherheit: Der TÜV Rheinland nahm einen Check der Gerätesicherheit vor.
11 Multischleifer haben wir mit dem TÜV Rheinland getestet. Welcher unser Testsieger ist, erfahren Sie in unserer ausführlichen Test-Tabelle (Download weiter unten). Einige der Multischleifer aus dem Test, stellen wir Ihnen jetzt kurz vor:
Name: Black&Decker KA 2000
Gewicht (kg): 0,9
Aufnahmeleistung (Watt): 120
Fazit: Gute Schleifleistungen, besonders gut am Rand, Staubsammlung schwach
Name: Bosch Multischleifer PSM 200 AES
Gewicht (kg): 1,3
Aufnahmeleistung (Watt): 200
Fazit: Gute Schleifleistungen, deutliche Vibrationen, Staubsammlung schwach
Name: Einhell TE-OS 1320
Gewicht (kg): 1,1
Aufnahmeleistung (Watt): 130
Fazit: Mittlere Schleifleistungen, schwach am Rand, Sammelt Staub kaum
Name: Güde DS 160-2
Gewicht (kg): 1,0
Aufnahmeleistung (Watt): 160
Fazit: Mittlere Schleifleistungen, schwach am Rand, sammelt Staub kaum
Aktuellen Multischleifer-Test herunterladen
11 Multischleifer im Test: Schleifgeräte im Vergleich
Umfang: 6 Seiten - kostenlos!
PDF herunterladen >> (9.36 MB)Welche sind die besten Multischleifer? Die detaillierten Einzel-Ergebnisse aller in unserem Werkzeugtest 01/2019 getesteten Multischleifer haben wir in unserer übersichtlichen Test-Tabelle für Sie zum direkten Vergleich der Produkte zusammengefasst. Dort erfahren Sie auch, wie das Preis-Leistungs-Verhältnis aussieht und den daraus resultierenden Preis-Sieger aus dem Multischleifer Vergleich >>
Multischleifer Schleifpapier und Aufsätze
Sie haben noch nie einen Multischleifer benutzt? Unser folgender kurzer Multischleifer Ratgeber gibt Ihnen etwas Hilfe.
- Schleifpapier: Achten Sie beim Kauf eines Geräts auch auf die spätere Versorgung mit Schleifmitteln. Zwar wird das Schleifpapier bei allen Multischleifern im Vergleich per Klett befestigt, doch Größe, Form und Lochung des Verbrauchsmaterials unterscheidet sich – sie sind daher nicht universell nutzbar. Ohne passende Lochung funktioniert die Staubsammlung gar nicht.
- Aufsätze: Für Multischleifer gibt es verschiedene Aufsätze. Neben den erwähnten Delta- und Schwingschleifer-Aufsätzen gibt es oftmals auch noch Schleifffinger, welche das Schleifen an engen, schmalen und scheer zugänglichen Stellen noch einfacher machen.
Für welche Materialien und Werkstücke eignet sich ein Multischleifer?
Multischleifer könne für viele verschiedene Materialien verwendet werden. Entscheidend ist vor allem das richtige Stück Schleifpapier. Dann ist es egal ob Sie Holz, Metall oder Lackflächen bearbeiten. Werkstücke die relativ klein sind und nicht mit einem großen Gerät geschliffen werden können, schleifen viele mit einem Schleifblock. Diese Aufgaben können Sie dann auch mit einem Multischleifer erledigen.
Kann man mit einem Multischleifer auch polieren?
Ja, mit einem Multischleifer kann man auch Gegenstände polieren. Dafür gibt es spezielle Reinigungs- und Polierscheiben, die man anbringen kann. Bevor Sie aber einen Gegenstand mit dem Multischleifer polieren sollten Sie die Polierscheibe an einer unauffälligen Stelle testen. So vermeiden Sie ärgerliche Kratzer.
Gibt es Akku-Multischleifer?
Es gibt auch Akku-Multischleifer mit denen die Arbeit noch schneller von der Hand geht. Viele dieser Multischleifer mit Akku können so die Arbeit enorm erleichtern. Gerade größere Oberflächen können so mit weniger Aufwand und Druck geschliffen werden. Ein komfortables Arbeiten mit einer starken Leistung wird so jedem Hobby-Heimwerker ermöglicht.
Praxistipp: Die Akkus funktionieren meistens mit Lithium-Ionen. Was hinter Akkus mit Li-Ionen steckt, erfahren Sie hier:
Multischleifer mieten
Die Multischleifer in unserem Test kosteten zwischen 20 und 173 Euro. Wenn Sie den Multischleifer nur selten nutzen, reicht ein günstigeres Gerät natürlich aus. Sollten Sie das Schleifgerät nur für eine einmalige Nutzung brauchen, können Sie sich einen Multischleifer ausleihen. Dies ist bei vielen Baumärkten möglich.
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