Holz drechseln
Jetzt geht's rund: Wir zeigen, wie aus eckigen Rohlingen runde Sachen werden. Holz drechseln ist eine handwerkliche Fertigkeit, die auf vielfältigen Überlieferungen und individuellen Erfahrungen beruht.
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Darin liegt nicht zuletzt das kreative Potenzial beim Holz drechseln begründet. Aber das heißt auch: Jeder machts anders. Das springt ins Auge, sieht man den Stapel Fachbücher unserer Bibliothek durch, die sich – egal auf welchem Niveau – mit dem Holz drechseln befassen.
Bevor Sie mit dem Holz drechseln anfangen, beachten Sie folgende Punkte:
- Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen zeigen das Drechseln für Rechtshänder. Linkshänder drehen mit der rechten Hand an der Klinge und der linken am Heft.
- Dann sollten Sie den Rohling nie in der Drechselbank ankörnen, sondern auf der Werkbank, und dazu stets einen Kunststoffhammer benutzen.
- Beim Runddrehen arbeiten Sie mit der Schruppröhre. Weist der Rohling jedoch Äste oder gesplitterte Kanten auf, setzen Sie den Abstechstahl ein.
- Stellen Sie die Werkzeugauflage so weit nach, wie Sie Material abgetragen haben. Ihr Abstand sollte 1 bis 2 mm zum rotierenden Rohling betragen. Die Einstellung ist besonders beim Schlichten wichtig, das übrigens bei höherer bis höchster Drehzahl erfolgt.
Anleitung: Holz drechseln
Markiert werden beim Drechseln in der Regel der höchste und tiefste Punkt einer Form. Folgen mehrere Drechselformen aufeinander, bereiten Sie eine Schablone vor, deren höchste und tiefste Stellen Sie auf den Rohling übertragen. 10 mm sollten an den Enden mindestens stehen bleiben, um nicht mit den Mitnehmerspitzen zu kollidieren.
Benutzen Sie beim Anzeichnen der Hohlkehle den Stechzirkel. Vorteil: nachdem der Tiefstpunkt angestochen ist, lässt sich mit der Zirkeleinstellung links und rechts der gleiche Abstand markieren. Beim Rundstab entfernen Sie nach den Abstufungen zu seiner Begrenzung links und rechts das Material mit der Schruppröhre, bevor Sie den so entstehenden Ring mit der Formröhre zum Stab runden und diesen mit dem Drehmeißel schlichten. Arbeiten Sie sich bei der Kerbe zunächst mit dem Drehmeißel mit kleineren Kerben von den Seiten her zur Mitte vor, bevor Sie die eigentliche Kerbe mit dem Drehmeißel von der Mitte nach außen drechseln. Die Kerbe ist übrigens die einzige Form, bei der auch bergauf gedrechselt wird, also von unten nach oben.
Die Spitze ist knifflig. Beim Anschrägen des Rings kommt es darauf an, dass die Schenkel gleich lang und gerade sind. Dekorative Halbsäulen stellen Sie am besten mittels Papierverleimung des Rohlings aus zwei Hälften her. Dabei sollten Sie den Rohling an beiden Enden sicherheitshalber mit einer Platte verschrauben. Beim Drechseln unbedingt die Länge der Schrauben berücksichtigen! Bedenken Sie auch, dass Sie beim Trennen der Hälften mit dem Holzhammer auf einen Mindestdurchmesser angewiesen sind, wenn die Form dabei nicht brechen soll.
Produkte zum Holz drechseln
Zentrierwinkel selbst herstellen
Um den Mittelpunkt eines Rundholzes exakt bestimmen zu können, braucht man als Hobbydrechsler einen Zentrierwinkel. Dieses aus Stahl gefertigte Hilfsmittel erhalten Sie im Fachhandel, es ist jedoch nicht ganz billig. Wer dieses Geld sparen möchte, kann sich aus drei Leisten auch selbst einen Zentrierwinkel bauen.
Bau eines Zentrierwinkels:
- Man setzt zwei Leisten (ca. 40 x 20 x 220 mm) rechtwinklig auf Stoß gegeneinander und verschraubt sie.
- Die Diagonalleiste wird auf 45° angeschrägt und etwa mittig auf eine der senkrechten Leisten gesetzt.
- Nun die Diagonalleiste noch zweimal von hinten durch die senkrechte Leiste in die Schnittkante hinein verschrauben.
Benutzung eines Zentrierwinkels:
- Zum Ermitteln der Mittelachse eines Rundholzes setzen Sie das Holzstück an,
- pressen es fest zwischen die rechtwinkligen Schenkel und an die Diagonalleiste heran.
- Drehen Sie das Holzstück im Zentrierwinkel und
- zeichnen Sie mehrfach mit dem Bleistift eine Linie entlang der Diagonalleiste auf das Stirnholz.
- Der Schnittpunkt aller Linien ist der Mittelpunkt des Rundholzes.
- Ebenso verfahren Sie am anderen Ende des Werkstücks.
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