Stecheisen
Beitel und Stecheisen werden durch den Einsatz an Hartholz schnell stumpf: Die Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie Sie Stecheisen schärfen!
Für Zinken- und Schwalbenschwanzverbindungen sind scharfe Stecheisen unerlässlich: Dank des Stecheisens (auch Beitel oder Stemmeisen genannt) können Sie senkrecht zur Holzmaserung arbeiten und saubere Zinken, Nuten, Falzen und Kanten am Holz-Werkstück ausarbeiten. Nur mit einem scharfen Stecheisen kann man auch Unebenheiten in der Holzoberfläche oder Leimüberstände plan bearbeiten. Daher ist der akkurate Schliff des Stecheisens so wichtig für einwandfreie Arbeitsergebnisse. Doch, das Stecheisen schärfen will geübt werden!
Gerade bei handgeführten Werkzeugen zur Holzbearbeitung fällt es auf: Ist die Klinge stumpf, wird die Arbeit mühsam und die erzielten Ergebnisse fehlerhaft. Eine unsauber geschliffene Schneide am Beitel erlaubt einfach keine glatte Holzoberfläche. Wer mit dem Stecheisen exakt arbeiten will, muss bereits beim Schliff der Schneide hohe Sorgfalt walten lassen. In unserer Bildergalerie oben zeigen wir Schritt für Schritt, wie Sie Stecheisen schärfen.
Stecheisen schärfen
Der Nachteil der simplen aber hochfunktionalen Handwerkzeuge: Beitel und Stecheisen werden durch die Arbeit mit Hartholz schnell stumpf: Ist das Stecheisen stumpf, stark abgenutzt oder zeigt die Klinge bereits Ausrisse und Kratzer, sollten Sie das Stecheisen schärfen. Vor jedem Einsatz genügt es in der Regel, das (intakte) Stecheisen abzuziehen (um es optimal für den Einsatz vorzubereiten). Bei sichtbaren mechanischen Beschädigungen der Klinge hilft nur noch gründliches Nachschleifen der Schneide an einer Nassschleifmaschine oder einer (Trocken-)Schleifscheibe (Stecheisen unbedingt mit Wasser kühlen).
So schärfen Sie Stecheisen und Co. selbst:
- Auflagevorrichtung an der Schleifscheibe auf einen Keilwinkel von 25° einstellen.
Praxistipp: Arretierung hilft, Fase am Stecheisen gleichmäßig zu schleifen und senkt der Verletzungsrisiko. - Stecheisen nun mit beiden Händen fest umgriffen an die Anschlagvorrichtung halten.
Praxistipp: Das Stecheisen sollte die Schleifscheibe im oberen Viertel berühren, um ein Umschlagen auszuschließen. - Nun Schneide mit der Fase (= geschliffene Klingenspitze) nach unten langsam auf die rotierende Schleifscheibe senken. Fase muss in kompletter Breite auf dem Schleifstein aufliegen, damit gerade Schneide entsteht.
- Beim Schleifen bilden sich feine Grate, diese werden nach dem Schliff durch Abziehen von der Rückseite (= Spiegel) entfernt.
Wichtig: Beim Schleifen an der Maschine darf das Stecheisen nicht überhitzen. Entstehen blaue oder gelbe Verfärbungen auf dem Stahl, läuft die Klinge zu heiß, die Härte des Werkzeugstahls geht verloren. Beim Abziehen des Stecheisens auf Stein (oder Leder) für ausreichend Feuchtigkeit sorgen – Abziehstein regelmäßig mit Wasser befeuchten.
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