Dracaena sanderiana

Glücksbambus - Ideale Pflege und Standort

Glück lässt sich pflanzen! Der unkomplizierte Glücksbambus wird auch "Lucky Bamboo" genannt und zaubert mit seinem attraktiven Wuchs jedem Besitzer und Besucher ein Lächeln ins Gesicht. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die pflegeleichte Zimmerpflanze richtig pflegen, wo sie stehen sollte und wie sie vermehrt wird. 

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Ein langer, dünner Stil, eine elegante Drehung: Wegen seiner ganz besonderen Optik ist der Glücksbambus ein beliebtes Geschenk und soll seinem zukünftigen Besitzer Glück, Gesundheit, Erfolg und Reichtum bescheren. Auch im Feng-Shui steht die Zimmerpflanze mit der besonderen Form für positive Energie. Mit der richtigen Pflege bleibt Ihnen diese lange erhalten. 

Was ist ein Glücksbambus?

Lucky Bamboo, Wasserbambus oder Glücksbambus - alle Trivialnamen der Zimmerpflanze mit dem eleganten Wuchs lassen vermuten, dass es sich hierbei um einen Bambus handelt. Tatsächlich gehen die umgangssprachliche Bezeichnungen jedoch ausschließlich auf sein Aussehen zurück: Der lange, dünne Stamm erinnert an die Halme des Bambus, auch die Sprossen und die seitlich austreibenden Blätter ähneln dem Wuchs eines Bambus.

Botanisch ist der Glücksbambus jedoch ein Drachenbaum und gehört somit zu der Familie der Dracaena. Diese wiederum bilden eine Untergruppe der Spargelgewächse (Asparagaceae). Der korrekte Artname ist Dracaena braunii. Synonym wird auch der Name Dracaena sanderiana genutzt, der auf den deutsch-englischen Gärtner Henry Frederick Conrad Sander (1847–1920) zurückgeht. 

Dracaena sanderiana
Dracaena sanderiana wächst in seiner Naturform buschig. Foto: iStock / AdamYee

Alle etwa 140 Arten der Gattung der Spargelgewächse sind in den Tropen und Subtropen Afrikas und auf den Kanarischen Inseln beheimatet. Der Glücksbambus kommt aus dem westafrikanischen Kamerun. Von dort wurde er bereits im 19. Jahrhundert nach Europa importiert und bekam dort durch gezielte Züchtung seine charakteristische Form mit dem spiralartigen Wuchs.

Wie bekommt der Lucky Bamboo seine Form?

In der freien Natur wächst der Glücksbambus gerade nach oben und kann sich dank vieler Seitentriebe in Bodennähe zu einem buschigen Strauch entwickeln. Damit er die charakteristische Form mit der Spirale bekommt, muss man ihn etwas anspornen: Anders als bei einem Bonsai wird der Dracaena sanderiana nicht durch Trimmen oder an Drähten erzogen, sondern mit Licht in seine Form gebracht. 

Der Glücksbambus wächst nämlich selbstständig immer Richtung Licht. Hat der Stamm eine bestimmte Höhe erreicht, wird er unter strengen Zuchtbedingungen nur noch von einer Seite beleuchtet und dann regelmäßig gedreht, sodass er spiralförmig in die Höhe wächst. 

Der beste Standort

Der Glücksbambus verschönert unbestritten jeden Winkel eines Hauses und gedeiht als äußerst robuste Pflanze auch unter nicht ganz optimalen Bedingungen. Wer sich jedoch besonders viel Glück wünscht und auf ein gesundes Wachstum seiner Zimmerpflanze hofft, sollte seinen Glücksbambus an einem hellen Standort kultivieren. 

Eine hohe Luftfeuchtigkeit kennt Ihr grüner Mitbewohner aus seiner ursprünglichen Heimat und wünscht sie sich auch hierzulande. Der Glücksbambus ist somit die ideale Badezimmerpflanze. Auch in der Küche ist die Luftfeuchtigkeit oft höher als in den übrigen Räumen.  

Der Dracaena sanderiana fühlt sich bei Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad Celsius am wohlsten. Unter 18 Grad Celsius sollte die Temperatur nie fallen, sonst stellt der Wasserbambus sein Wachstum ein. Auch zu wenig Licht hemmt die sonst so pflegeleichte Pflanze. 

Im Sommer hat der Glücksbambus gerne Ausgang in den Garten, auf den Balkon oder die Terrasse. Dort sollte er aber niemals in direkter Sonne stehen oder nur sehr behutsam abgehärtet werden. Sonst bekommen die Blätter Sonnenbrand. 

Die richtige Pflege

Wenn Sie den richtigen Standort für Ihren Lucky Bamboo gefunden haben, braucht er nur noch wenig Aufmerksamkeit. Wie fast alle anderen Pflanzen benötigt der Glücksbambus neben Licht auch Wasser und Nährstoffe. Hier sind die besten Pflege-Tipps:

Das beste Substrat

Glücksbambus ist nicht sehr wählerisch, wo hinein er seine Wurzeln schlägt. Wichtig ist, dass Sie Staunässe unbedingt vermeiden. Von Staunässe spricht man, wenn sich Wasser am Boden des Topfes sammelt, weil es nicht durch Abzugslöcher abfließen kann. Stehen Erdwurzeln dauerhaft in übernässter Erde, beginnen sie abzufaulen. 

Wählen Sie daher immer einen Topf mit Abzugslöchern und füllen diesen zunächst mit einer Drainageschicht, beispielsweise aus Blähton oder gröberem Kies. Geben Sie darauf ein Vlies, so gelangt keine Erde in die Zwischenräume. Darauf geben Sie dann das Substrat. 

Ideal ist ein humusreiches, mit Sand, Perlit oder feinkörnigem Tongranulat angereichertes Substrat. Sie können also auch handelsübliche Blumenerde mit grobkörnigem Material mischen. Alternativ kann der Glücksbambus auch ausschließlich in Perlit beziehungsweise Tongranulat kultiviert werden.

Ist die Erde ausgelaugt oder der Topf zu klein geworden, müssen Sie Ihre Zimmerpflanze umtopfen. Damit ist etwa alle zwei bis drei Jahre zu rechnen. Wurde der Glücksbambus sehr jung gekauft, muss er direkt nach dem Kauf aus dem Anzuchttopf genommen und in einen größeren Topf gepflanzt werden. Es ist anzunehmen, dass Ihr grüner Mitbewohner zügig wächst und Sie ihn bereits nach einem Jahr nochmals umtopfen sollten.

Wie oft muss man einen Glücksbambus gießen?

Genau wie Staunässe sollten Sie auch das Austrocknen der Wurzeln vermeiden. Fühlen Sie, ob die obere Schicht der Erde im Kübel abgetrocknet ist und gießen Sie dann gegebenenfalls nach. Etwa einmal die Woche gießen sollte ausreichend sein. 

Schütten Sie überschüssiges Wasser ab, das sich nach dem Gießen im Übertopf oder auf dem Unterteller sammelt, um Staunässe zu vermeiden. 

Gießen Sie den Glücksbambus im Sommer etwas häufiger als im Winter. Einmal, weil der Glücksbambus wie wir Menschen bei höheren Temperaturen durstiger ist, aber auch, weil er im Frühjahr und Sommer schneller wächst. 

Praxis-Tipp: Besprühen Sie Ihren Glücksbambus regelmäßig mit destilliertem Wasser, wenn er nicht in einem Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit steht. 

Wie oft wird der Glücksbambus gedüngt?

Steht der Glücksbambus in Erde, muss er nicht zusätzlich gedüngt werden. Die Nährstoffe im Substrat reichen aus. Ist dieses ausgelaugt, sollten Sie Ihren Glücksbambus umtopfen und mit neuer Erde versorgen.

Muss ich einen Glücksbambus schneiden?

Ein Glücksbambus braucht keinen regelmäßigen Schnitt. Sie können Ihn aber bedingt in eine gewünschte Form schneiden. Wollen Sie beispielsweise eine verzweigte, dichtere Krone? Dann können Sie das Wachstum anregen, indem Sie einzelne Seitentriebe abschneiden.

Schneiden Sie den Seitentrieb mit einem sauberen, scharfen Messer dicht am Stamm ab. An der Schnittstelle bilden sich neue Seitentriebe. 

Wie pflegt man Glücksbambus im Wasser?

Im Handel wird der Glücksbambus häufig als Steckling mit wenigen, kurzen Wurzeln angeboten. Das heißt, er stand bisher nur im Wasser und hat keinen Topf mit Erde bekommen. Bis sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, sollte er dann im Wasser verbleiben. 

Alternativ kann der Glücksbambus auch dauerhaft in Hydrokultur gedeihen. Damit das lange, aufrechte Gewächs nicht umkippt, sollte es in hochwertigen Bims, Perlit oder Tongranulat gestellt werden. 

Wasserpflege

Wechseln Sie das Wasser regelmäßig, wenn Ihr Glücksbambus ausschließlich in Wasser in einer Vase steht. Etwa alle 2 Wochen sollte das Wasser ausgetauscht und die Vase von innen gereinigt werden.

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Achten Sie darauf, dass keine Tiere oder Blätter im Wasser schwimmen. Sie können das Wasser verunreinigen und Bakterien einschleppen. 

Düngen

Im Gegensatz zur Kultivierung in Substrat braucht der Glücksbambus sowohl in der Vase als auch in Hydrokultur zusätzlichen Dünger. Die Nährstoffe im Wasser reichen für ein gesundes Wachstum nicht aus. Damit die Pflanze genug Kraft für den Austrieb ihrer Blätter bekommt, sollten Sie mit einem speziellen Dünger für die Hydrokultur düngen. 

Achten Sie auf die Anleitung des Herstellers. In der Regel wird alle 10 Tage gedüngt, indem der Flüssigdünger mit dem Wasserwechsel oder dem Gießwasser zugegeben wird. 

Einpflanzen

Steht der Glücksbambus längere Zeit in Wasser, bildet er ein kräftiges Wurzelwerk aus. Dann kann er, wenn gewünscht, in Erde gepflanzt werden. Die Pflanze sollte dann so tief in Erde gesetzt werden, wie sie vorher im Wasser stand. 

Vermehrung des Glückbambus

Einen Glücksbambus zu vermehren ist sehr einfach. Dafür brauchen Sie:

  • einen gesunden Glücksbambus
  • ein scharfes Messer oder eine saubere Gartenschere
  • ein Wasserglas beziehungsweise eine Vase

Suchen Sie sich einen gesunden, kräftigen Seitentrieb Ihrer Mutterpflanze, der mindestens 10 Zentimeter lang ist. Nehmen Sie ein scharfes Werkzeug, um den Trieb dicht am Stamm abzutrennen. So stellen Sie sicher, dass die Wunde nicht ausfranst und schneller heilen kann.

Stellen Sie den Trieb je nach Länge in ein standfestes Glas oder eine Vase. Innerhalb weniger Wochen werden sich an diesem Trieb Wurzeln bilden. Sind diese einige Zentimeter lang, können Sie Ihren neuen grünen Freund einpflanzen. 

Gluecksbambus-Steckling
Mit einem Seitentrieb lässt sich ein Glücksbambus ganz leicht vermehren. Foto: iStock / wi6995

Eine weitere Möglichkeit ist es, einen Glücksbambus komplett in mehrere Stecklinge zu teilen. Dafür wird der Stamm in mindestens 10 Zentimeter lange Stücke geschnitten. Achten Sie auch hier auf saubere Schnitte.

Die Teil-Stecklinge müssen anschließend unbedingt in der richtigen Richtung ins Wasser gestellt werden. Der Teil, der bei der Mutterpflanze unten war, wird ins Wasser gestellt und bildet neue Wurzeln. Der obere Teil wird weiterwachsen und Seitentriebe und Blätter bilden. 

Schädlinge und Krankheiten

Dracaena braunii beziehungsweise sanderiana ist sehr robust und nicht anfällig für übliche Pflanzenkrankheiten.

Sollte Ihre Zimmerpflanze gelbe Blätter bekommen, kann das ein erstes Zeichen für eine Überdüngung sein. Bei anhaltend zu hohem Salz-, Chlor- oder Fluorgehalt wird die gesamte Pflanze gelb und kann absterben.

Kranker Gluecksbambus
Bei einer Überdüngung wird der Glücksbambus gelb und kann absterben. Foto: iStock / Toli

Selten befallen Schildläuse den Glücksbambus. Wenn der Befall gering ist, nimmt der Wasserbambus dadurch keinen Schaden und es ist nichts weiter zu tun. Stören Sie die Schädlinge, können Sie diese mit einem feuchten Tuch abwischen oder den Bambus vorsichtig mit Wasser abbrausen. 

Bei einem stärkeren Befall können Sie auf Schädlingsbekämpfungsmittel aus dem Handel zurückgreifen. 

Ist der Glücksbambus winterhart?

Nein, der Glücksbambus ist nicht winterhart. Er sollte das ganze Jahr über im Warmen stehen und die Temperaturen sollten an seinem Standort nicht unter 18 Grad Celsius sinken.

Kurz zusammengefasst:

Der Glücksbambus mag es für ein langes Leben warm und feucht. Er ist pflegeleicht und wächst in Substrat, das mit etwas Granulat vermischt ist, ebenso gut wie in einer Vase mit Wasser. Hier braucht er allerdings ab und zu Dünger. Auch vermehren lässt er sich einfach – so können Sie das Glück auch weiterverschenken.

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