Furnier reparieren

Furnier reparieren: Kleine Abplatzungen am Furnier legten das Konstruktionsholz der Schubkästen frei – so können Sie das Furnier unauffällig ersetzen!

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Furnier ausbessern: Schritt 1 von 9

Kleine Abplatzungen am Furnier legten das Konstruktionsholz der Kommoden-Schubkästen frei

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Furnier ausbessern: Schritt 2 von 9

Aus einem Stück Nussbaum-Furnier ein spitzwinkliges Dreieck ausschneiden, das die Schadstelle knapp überdeckt.

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Furnier ausbessern: Schritt 3 von 9

Legen Sie das Furnier auf den Schaden und zeichnen mit einem spitzen Bleistift die Umrisse auf den Schubkasten.

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Furnier ausbessern: Schritt 4 von 9

Mit einem scharfen Cuttermesser entlang einem Metallschenkel die obere Furnierschicht sorgfältig einschneiden ...

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Furnier ausbessern: Schritt 5 von 9

... und das schadhafte Furnier mit einem sauber abgezogenen Beitel ablösen.

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Furnier ausbessern: Schritt 6 von 9

Leim angeben, Furnierstück einlegen und mit Klebefilm anheften. Nach dem Abbinden des Leims den Furnierüberstand mit dem Cutter einritzen, nach unten abstoßen und die Kante schleifen.

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Furnier ausbessern: Schritt 7 von 9

Das Furnier mit Nussbaum-Beize nachretuschieren und ggf. vorsichtig matten Klarlack dünn mit einem fusselfreien Lappen auftragen und abreiben.

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Furnier ausbessern: Schritt 8 von 9

Ungeschehen machen kann man den Schaden amMöbel nicht – mit der restaurierten Schadenstelle im Furnier, scheint die Kommode aber fast wieder wie neu.

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Furnier ausbessern: Schritt 9 von 9

Wenn man einen Furnierschaden retuschiert, handelt es sich immer um eine grobe optische Verschönerung. Das fehlende Material wird auch durch einen Retuschierstift nicht „aufgefüllt“, lediglich die Farbe wird angepasst. Sie können das fehlende Material jedoch auch durch Holzspachtel ersetzen und diesen anschließend retuschieren.

Echtholz-Furniere sind papierdünne Scheiben Massivholz. Sie werden seit jeher im Möbelbau verwendet, um edle Holzoberflächen herzustellen. Weil Furniere aber so dünn sind, ist das Material auch vergleichsweise sensibel. Schäden wie abgeplatztes Furnier an Ecken und Kanten sind typisch und schwer zu reparieren. An einer alten Kommode zeigen wir Schritt für Schritt, wie Sie ein Furnier reparieren können.

Wegen der speziellen Art der Verarbeitung – dünnes Furnier wird auf günstiges, aber formstabiles Trägerholz geleimt – treten bei furnierten Möbeln meist sehr ähnliche Fehlerbilder auf:

  • Risse im Furnier (Ursache: Feuchtigkeitsmangel, Schwindrisse, unzureichende Pflege)
  • Furnier wirft Blasen oder wellt sich (Feuchteschäden, Leimung löst sich)
  • abgeplatzte Kanten, abgestoßene Furnierstücke v. a. an Ecken (mechanische Belastungen)
  • sich flächig ablösende Furniere (Spannungen zwischen den Materialschichten)

Je nach Ursache des Furnierschadens gibt es verschiedene Möglichkeiten das Furnier zu reparieren.

Kann man Furnier erneuern?

Wenn Ihr furniertes Möbelstück nicht mehr zu retten ist, können Sie das Furnier auch ganz erneuern. Das ist allerdings nicht ganz einfach. Bevor Sie das neue Furnier aufbringen, muss das alte Furnier runter. Um das Furnier zu erneuern können Sie das alte Furnier mit einem Hobel entfernen. Das macht den Untergrund deutlich ebener, als wenn Sie es mit einem Schleifgerät abschleifen. Hierbei ist aber äußerste Sorgfalt geboten. Achten Sie besonders darauf, dass die Bahnen genau an der vorherigen ansetzen. Sonst wird der Untergrund uneben. Gleichzeitig müssen Sie aber auch bei jeder Bahn die gleiche Kraft anwenden. Denn, wenn Sie mehr Druck ausüben, hobeln Sie mehr Holz ab und es entstehen Unebenheiten. Überreste von Furnier oder Kleber können Sie dann mit einem Fön lösen. Ist der Untergrund eben, können Sie neues furnier anbringen. Dafür gibt es zwei Varianten. Entweder Sie bringen einen dünnen Leim auf und kleben dann das Furnier auf, oder sie verwenden Furnier, bei dem der Leim bereits auf dem Furnier ist. Dann müssen Sie es nur noch festkleben.

Schäden am Furnier reparieren

Etwas knifflig ist das fachgerechte Ausbessern der Furnierschäden unserer alten Kommode. An den Unterkanten der Schubkästen gab es mehrere Ausrisse, die wahrscheinlich auf überstehendes Deckfurnier zurückzuführen sind. Grundsätzlich stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um Schäden im Furnier zu reparieren: "wieder anleimen" oder "Furnier-Flicken einsetzen"!

So lange noch das originäre Furnier vorhanden und unbeschädigt ist, sollten Sie versuchen, es zu retten: Losgelöstes Furnier können Sie also einfach wieder neu anleimen. Heben Sie das Furnier vorsichtig an, um den Holzleim einfüllen zu können.

Praxistipp: Bei sehr kleinen Loslösungen oder sehr spröde-steifem Furnier hilft eine mit Leim gefüllte Einwegspritze beim Applizieren des Klebers. Während der Leim abbindet, sollte die Schadensstelle beschwert werden, damit das Furnier fest aufliegt. Achten Sie darauf, dass ausquellender Leim nicht oberseitig das Furnier beschädigen kann (Trennblatt oder Tuch zwischenlegen)! Bei kleinen, geschlossenen Wellen oder Blasen im Furnier verfahren Sie ähnlich: Mit der Spritze Leim in die Blase injizieren, Schadenstelle beschweren oder mit Zwingen verspannen, damit das Furnier wieder fest am Konstruktionsholz klebt.

Ist jedoch das Furnier selbst beschädigt (tiefer Kratzer, Verfärbung, ...) oder fehlt es gar ganz (Abplatzung), muss die Fehlstelle mit einem möglichst ähnlich gemaserten Stück Echtholz-Furnier ausgebessert werden. Wie Sie so einen Schaden im Furnier reparieren, zeigt die Anleitung oben Schritt für Schritt.

Furnierte Möbel restaurieren

Alte Möbel sind in der Regel furniert – Vollholzmöbel waren früher in der Regel einfache Gebrauchsmöbel (Schemel, Küchentisch, Bank, ...). In der Herstellung sind Furniermöbel (wegen der vielen zusätzlichen Arbeitsschritte) aufwendiger und teurer. Diesen Qualitäts- und Wert-Faktor sollten Sie bedenken, wenn Sie sich selbst heranwagen, an einem Erbstück das Furnier reparieren zu wollen. Dass sich die Mühe und Sorgfalt bei der Furnier-Reparatur dennoch lohnt, zeigt schon ein kurzer Blick auf die Furnierpreise.

Praxistipp: Um möglichst "unsichtbare" Reparaturstellen zu erhalten, sollen Sie bei der Wahl des passenden Furniers besonders auf Holzfarbe und Maserung des Flickens achten! Ist der passende Farbton nicht zu bekommen, wählen Sie lieber eine etwas dunklere Holzart. Ein dunkleres Furnierstück fällt weniger auf als ein zu heller Flicken.

Furnier zum Nachkaufen

Kann man aufgequollenes Furnier reparieren?

Nicht nur abgeplatztes Furnier ist ärgerlich. Auch aufgequollenes Furnier sieht nicht schön aus. Doch mit etwas Glück reicht ein einfacher Trick. Bevor Sie also versuche die Stelle zu reparieren, können Sie auf die aufgequollene Stelle ein Baumwolltuch legen (z.B. ein T-Shirt oder eine Tischdecke) und dieses bei mittlerer Hitze bügeln. Mit etwas Glück wird der Kleber darunter so sehr erhitzt, dass er sich wieder etwas verflüssigt und das Furnier beim Aushärten wieder anklebt. Damit es klebt, sollten Sie ein Brett drauflegen und es anpressen. Ist der Kleber zu alt, löst er sich oftmals nicht beim Erwärmen. Dann können Sie versuchen, etwas Kleber vorsichtig in die Stelle zu geben. Auch dann sollten Sie die Stelle mit einem Brett beschweren.

Kann man Furnier schleifen?

Ja, Furnier kann man schleifen. Denn Furnier ist auch Holz, nur eben ehr dünn. Da Sie daher beim Schleifen etwas aufpassen müssen, verraten wir, was Sie beachten sollten. Furnier ist etwa zwischen 0,55 und 0,65 mm dick. Wenn Sie dabei zu viel abschleifen, wird es noch dünner. Da Sie beim Furnier schleifen schnell auch mal zu viel abschleifen, sollten Sie in mehreren Schritten arbeiten und relativ feines Schleifpapier nutzen. Es sollte zwischen einer Körnung von 120-320 (oder feiner) liegen. Zum Schleifen benutzen Sie am besten einen Schleifklotz. Eine Schleifmaschine könnte die Oberfläche uneben schleifen. Beim Schleifen müssen Sie dann vor allem auf den Rand aufpassen. Dabei wird oft zu viel abgeschliffen. Hilfreich ist es auch, wenn Sie das Furnier zum Schleifen leicht anfeuchten. So können Sie auch störende Fasern abschleifen. Bevor Sie dann das Furnier bearbeiten, muss es aber trocken sein. Andernfalls kann sich der Leim lösen.

Kann man einen furnierten Schrank streichen?

Ältere furnierte Möbel entsprechen oft nicht mehr unseren Vorstellungen. Dann kann man auch das Furnier streichen. Wichtig ist dabei, dass Sie die Stärke des Furniers berücksichtigen. Denn das ist besonders beim Abschleifen wichtig. Bevor Sie aber das Furnier abschleifen, sollten Sie es gründlich abwischen. Dazu können Sie z.B. Waschbenzin oder Anlauger verwenden. Wenn das Furnier dann gereinigt und trocken ist, können Sie mit feinem Schleifpapier die Lackschichten anschleifen.
Praxistipp: Risse oder kleine Löcher sollten Sie dann auffüllen und anschließend glattschleifen.

Jetzt entfernen Sie den Staub vom Möbelstück und können eine Grundierung auftragen. Do hält die Farbe besser. Nach dem Trocknen der Grundierung können Sie das Furnier streichen. Wasserbasierte Acrylfarbe ist dafür gut geeignet. Für eine gute Deckkraft sollten Sie die Farbe zweimal auftragen. Ein anschließender Anstrich mit Klarlack schützt die Farbe und das Furnier.

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