Backofentür reparieren: Anleitung und Tipps

Klebstoffe ermöglichen äußerst stabile und dauerhafte Verbindungen – doch ständige Temperaturwechsel und Schmutz können die Verbindung im Laufe der Zeit beeinträchtigen. Es ist daher durchaus typisch, dass sich das Innenglas einer Backofentür nach mehr als 10 Betriebsjahren löst – im schlimmsten Fall fällt es dabei herab und zerbricht.

Ein Ersatzteil ist in der Regel auch nach langer Zeit noch zu beschaffen. Falls nicht, kann auch ein Kaminbauer helfen: Ähnlich wie Kaminscheiben müssen auch Backofen-Verglasungen hohen Temperaturen trotzen, es kann aufgrund der ähnlichen Anforderungen auch eine Kaminglasscheibe benutzt werden.

Zuschnitte sind auch bei spezialisierten Händlern im Internet bestellbar. In der von uns benötigten Größe hätte ein Ersatzglas dieser Art rund 35 Euro plus Versand gekostet.

Als Klebstoff wird ein spezielles, hitzebeständiges Silikon genutzt, das auch im Automobilbereich zur Abdichtung verwendet wird – die dafür ausreichende Menge in einer Tube kostet knapp 15 Euro.

Backofentür sind in der Regel für eine einfache Demontage vorbereitet. Dabei wird bei offener Tür die Federschließe blockiert – in unserem Fall musste dafür ein kleiner Klapphaken in eine dafür vorgesehene Aussparung eingeschwenkt werden.

Danach können Sie die Tür vorsichtig aus beiden Führungen nach hinten herausziehen. Vorsicht bei der Handhabung, damit der Sicherungshaken nicht aus der Klemmposition herausgleitet, denn das würde die Feder schlagartig entlasten.

Da diese Art der Verklebung auch bei der Herstellung des Backofens genutzt wurde, können Sie die bisherige Klebestelle mit Silikonreiniger vorbereiten. Damit die neue Klebefuge dauerhaft hält, müssen die Klebebereiche sauber und fettfrei sein – es lohnt sich, für eine gründliche Reinigung etwas mehr Zeit zu investieren.

Wir haben die Reste der vorhandenen Silikonraupe zunächst mit einem Cuttermesser vorsichtig von Rahmen und Glasoberfläche abgekratzt und diese Bereiche anschließend mit Silikonreiniger aus einer Sprühdose behandelt. Der Reiniger löst nach kurzer Einwirkzeit auch fest sitzende Klebereste ab, die dann mit einem (Papier-)Tuch abgenommen werden können.

Tragen Sie den Silikonklebstoff dann eher reichlich auf: Die Fuge sollte später zwei bis drei Millimeter dick und je nach Bauform der Tür bis zu 20 Millimeter breit sein. Überstand kann nach dem Härten leicht mit einem Messer abgeschnitten werden.

Damit der Klebstoff dauerhaft hält, sollte die Silikonfuge nicht zu dünn ausfallen. Deshalb das Material großzügig auftragen und die Glasscheibe dann nicht zu stark auf den Rahmen drücken, damit die Füge nicht zu dünn gerät. Die Verbindung sollte wenigstens über Nacht aushärten, dabei die Verklebung gegen Verrutschen möglichst waagerecht lager oder seitlich mit Klebeband fixieren.

Nach der Montage haben wir den Backofen bei moderater Temperatur einmal ohne Gargut erhitzt, damit eventuell aus dem Silikon noch frei werdende Gase entweichen können.

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