Kabeltrommel reparieren: So geht's!

Die Kabeltrommel aus unserem ersten Beispiel ist eine 50-Meter-Kabeltrommel, die bei vielen Außenproduktionen dabei war und nicht geschont wurde: Kabel abgewickelt, um die Ecke gezogen, wieder aufgewickelt, unsanft verstaut – das bleibt nicht ohne Folgen. Kein Wunder, dass einige Blessuren entstanden. Die Leitung selbst zeigt zwar einige Druck- und Schleifspuren, ist jedoch unbeschädigt. Eine regelmäßige Kontrolle der Kabel ist hier aber dennoch empfehlenswert, da freiliegende Litzen schneller durchscheuern können und dann eine unmittelbare Gefahr darstellen.

Wenn Ihre Kabelrolle den Strom nicht mehr weiterleitet, könnte auch ein Kabelbruch im Inneren der Leitung vorhanden sein. Das war zum Beispiel bei unserem zweiten Beispiel der Fall. Werden Anschluss- oder Verlängerungsleitungen öfter unsanft behandelt, kann es im Inneren der Leitungen zu einem Bruch der feinädrigen Metalladern kommen. Daher sollte Sie vermeiden, eine Leitung am Kabel aus der Steckdose zu ziehen! Auch dabei werden die innenliegenden Adern stark belastet. Wird keine Energie mehr geleitet oder kommt es sogar zu einem Kurzschluss, sollten Sie zunächst mit einem Messgerät prüfen, ob tatsächlich eine oder mehrere Adern beschädigt sind.

Ob zwischen Stecker und Buchse der Kabeltrommel Strom fließen kann, können Sie mit einer Durchgangsmessung feststellen. Fließt keiner, ist eine der Adern vermutlich gebrochen – meist in einem besonders beanspruchten Bereich, der sich von außen durch Knickstellen erkennen lässt. Allerdings gab es in unserem Fall mehrere dieser "Verdachts-Bereiche". Dann lohnt es sich, ein Multimeter zu nutzen.

Bei einem Multimeter nutzen Sie dazu die dafür vorgesehene Einstellung (wellenförmiges Symbol mit Lautsprecher) oder die Widerstandsmessung (Ohm-Symbol). Bei einer Kabelrolle könnte auch der Überlast-Schalter ausgelöst oder nicht funktioniert haben – daher auch dieses Bauteil im Zweifel mit einer Messung auf Durchgang kontrollieren. Kabeltrommeln besitzen manchmal – wie in unserem Fall – eine gesonderte Zuleitung, die über ein Anschlussfeld im Inneren der Trommel verdrahtet ist. Nach dem Öffnen der Trommel und dem Demontieren der elektrischen Verbindung können Sie prüfen, ob die kurze Zuleitung oder die lange Hauptleitung vom Defekt betroffen ist.
Vorsicht: Wird eine Kabeltrommel vor dem Anschluss großer Verbraucher nicht komplett abgewickelt, kann es durch den Innenwiderstand zur Erhitzung der Kabel kommen – im Extremfall könnte das Kabel durchbrennen und dabei die Umgebung in Brand setzen.

Warum hängen am Leitungsanfang an der Trommel die Adern sichtbar heraus? Diese Frage konnten wir nach dem Entfernen der Steckdosenplatte klären: Die Ummantelung des Leitungsendes hatte sich aus der Klemmsicherung auf der Anschlussplatte gelöst. Per Schraubendreher konnten wir schnell Abhilfe schaffen – einfach Klemmsicherung lösen, Leitungsisolation wieder zurückschieben und mit der Klemme erneut sichern.

Der Thermoschalter am Steckdosenverteiler löst rechtzeitig bei höherer Temperatur aus. In unserem Beispiel funktioniert er zwar noch, jedoch war die Betätigungstaste abgebrochen. Ein Ersatzteil ist für wenige Euro erhältlich. Achten Sie auf die richtige Baulänge, damit der Schalter in die vorhandene Kunststoffkulisse hineinpasst und sich später problemlos betätigen lässt, falls die Sicherung einmal auslösen sollte. Danach steht der erneuten Verwendung unserer Kabelrolle nichts im Wege.
Denken Sie daran: Werden Lasten von mehr als rund 1000 Watt angeschlossen, sollten Sie die Leitung vom Trommelkörper stets komplett abrollen, um Überhitzung vorzubeugen.

Kabeltrommeln sollen für Energie sorgen, auch wenn keine Steckdose in direkter Nähe ist. Ist die Kabelrolle kaputt, ist das sehr ärgerlich.

Doch wie bei so vielen Dingen muss man sich nicht direkt eine neue Kabeltrommel kaufen. Denn besonders kleinere Defekte können Heimwerker selbst reparieren. Und so geht's:

1. Um besser an die Verbindungen zu kommen, lösen Sie zuerst das Anschlussfeld.
2. Anschließend messen Sie, ob die Zuleitungen zur Trommel defekt sind.
3. Bei uns war es so, dass eine der Adern keinen Strom leitete. Wir trennten den Bereich am Anschlussfeld ab und verkürzten ihn.
4. Um das Kabel dann wieder anzuschließen, wurde dieses mit einem Entmantler freigelegt und die Adernenden abisoliert.
5. Nach einer erneuten Messung stand fest: Der Stecker muss auch defekt sein. Also schnitten wir auch diesen ab.
6. Auch dieser wurde entmantelt, abisoliert und mit Adernendhülsen versehen.
7. Zum Schluss die Adern an den Anschlussklemmen des Steckers montieren und die Außenteile des Steckers befestigen.
8. Zeigt die Messung keinen Defekt mehr an, können Sie das Anschlussfeld wieder montieren.

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