Was bedeuten die Farben am Stromkabel?
Schwarz, braun, blau oder rot – wer soll bei dem Kabelsalat bloß den Durchblick behalten? Wir erklären die Stromkabel-Farben für zwei- bis fünfadrige Kabel mit und ohne Erdung.
Ein Hinweis vorweg: Kennen Sie sich nicht mit Stromkabeln aus, sollten Sie sicherheitshalber einen Elektriker um Hilfe bitten. Während wohl die meisten Leute nach einem Umzug nicht wochenlang darauf warten möchten, dass ein Elektriker Ihnen eine einfache Glühbirne anschließt, sollten Sie doch immer auf einen Fachmann zurückgreifen, wenn Sie auch nur die kleinsten Zweifel bezüglich der Farben des Stromkabels und deren Anschluss haben.
Praxistipp: Streng genommen ist das Anschließen von Elektroinstallationen für Laien sogar verboten. In der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) heißt es im Paragraph 13 „Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden.“ Praktisch hat dies meist keine Auswirkungen, da der Netzbetreiber nicht kontrollieren wird, wer bei Ihnen welche Deckenleuchte angeschlossen hat. Entsteht durch ein Installationsfehler jedoch ein Schaden, müssen Sie dafür selbst haften. Die Versicherung zahlt in einem solchen Fall nicht. Wagen Sie sich also an Stromkabel, tun Sie dies auf eigene Gefahr
Was bedeuten die Farben bei Stromkabeln?
Bei den typischen Lampenanschlüssen, wie man sie zuhauf in der Wohnung findet, handelt es sich um klassische einphasige Anschlüsse, die in der Regel dreiadrig mit Erdung sind. Folgende Stromkabel-Farben sollten Sie in einem solchen Fall vorfinden:
- Grün-gelb: Hierbei handelt es sich um den Schutzleiter oder Erdung, kurz PE. Er leitet die Berührungsspannung in den Boden ab und schützt somit vor Stromschlägen.
- Blau: Diese Farbe ist für den Neutralleiter oder Nullleiter, kurz N, reserviert. Er führt den Strom vom Gerät zurück zur Spannungsquelle und vervollständigt somit den Stromkreis.
- Braun: Dies ist der Außenleiter oder Phasenleiter, kurz L. Er ist das spannungsführende Kabel, das das Gerät mit elektrischer Energie versorgt.
Neben dreiadrigen Stromkabeln finden sich in Haushalten auch vier- oder fünfadrige Stromkabel. Neben den üblichen Farben kommen hierbei noch die Farben Schwarz und Grau für die zwei zusätzlichen Phasenleiter hinzu. Bei sämtlichen Anschlüssen über dreiadrigen Stromkabeln hinaus, empfehlen wir jedoch unbedingt, einen Elektriker zu engagieren!
Alte Stromkabel-Farben
Komplizierter wird der Anschluss von elektrischen Geräten in Altbauten, da hier die Stromkabel-Farben nicht immer der Norm entsprechen. Die aktuellen Farben gelten erst seit dem Jahr 2003. Vor allem in Gebäuden, die vor 1973 gebaut wurden und seitdem nicht mehr saniert wurden, lässt sich ein wahres Sammelsurium an farbigen Stromkabeln vorfinden. So kann es sein, dass der Schutzleiter rot ist, der Nullleiter grau und der Phasenleiter schwarz, braun oder blau. Letzteres ist besonders gefährlich, da blau aktuell die Farbe des Nullleiters ist, während grau in mehradrigen Stromkabeln die Farbe eines zusätzlichen Phasenleiters ist – also genau umgekehrt! Hinzu kommt, dass in Gebäuden vor 1973 sowie in einigen Bauten aus den neuen Bundesländern kein Schutzleiter vorhanden ist.
Neben dem Kabelquerschnitt der Hausinstallation finden Sie hier weitere wichtige Informationen zum Thema Strom >>
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Praxistipp: Bei einem Fehler im Stromkreislauf sorgt der Schutzleiter dafür, dass sämtliche berührbaren Teile geerdet werden und der Strom somit bei Berührung nicht über den menschlichen Körper Richtung Erde fließt. Kurz: Der Schutzleiter schützt vor tödlichen Stromschlag! Bei Stromkabeln ohne Erdung ist das Hinzuziehen eines Elektrikers sowie eine Sanierung der Elektrik daher strengstens empfohlen.
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