Solarstrom effizient nutzen
Mit der Montage von Solarzellen erzeugen Sie nicht nur Ihren eigenen Strom. Sie werden auch zum Betreiber eines Kraftwerks und verkaufen überschüssigen Strom. Erst damit wird die Photovoltaik zum lohnenden Geschäft.
Ein unbeschattetes Dach, das in eine Richtung zwischen Südost und Südwest weist und eine Neigung von 30° besitzt, bietet ideale Voraussetzungen für eine profitable Photovoltaik-Anlage.
Praxistipp: Mit einer PV-Anlage kann man Kosten sparen. Doch vorher müssen Sie sich für das richtige Modell entscheiden. Das Video zeigt Beispiele:
Ist das Dach steiler oder weniger günstig ausgerichtet, kann sich die Sache immer noch lohnen – wenn man die Solarzellen-Fläche vergrößert oder Hochleistungs-Paneele einsetzt. So funktioniert Photovoltaik.
Photovoltaik: So lohnt sich die Anschaffung
Und so funktionieren der Betrieb der Anlage und der Stromverkauf: Der selbst gewonnene Strom wird entweder im eigenen Haus verbraucht oder ins Netz eingespeist. Die Einspeisevergütung wird jedoch weiterhin gekürzt. Aktuell gibt es eine Vergütung von maximal 12,30 Cent/kWh abhängig von der Nennleistung der Anlage. Da die Vergütung auch weiterhin verringert wird, lohnt es sich, den Strom vor allem für den Eigengebrauch zu verwenden. Für den Eigenverbrauch gibt es aktuell allerdings keinerlei Zuschüsse mehr. Das heißt jedoch nicht, dass sich die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage nicht lohnt. Allerdings sind für einen sinnvollen Eigenverbrauch Stromspeicher notwendig, die den Strom auch dann nutzbar machen, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Diese werden wiederum von der KfW noch bis Ende 2018 mit 500 bis 4 000 Euro gefördert.
Photovoltaik-Anlage betreiben
Die möglichen Förderungen sollten in jedem Fall in Anspruch genommen werden, um das eigene Sonnenkraftwerk kostendeckend zu betreiben und möglichst noch etwas damit zu verdienen. Denn je nach Fläche werden für Kauf und Einbau der Solarzellen zwischen 8 000 und 14 000 Euro fällig, bei aufwendigen Anlagen auch mehr. Dieses Geld muss komplett hereinkommen, ehe man den ersten Cent verdient. Die Kosten für die Photovoltaik-Anlagen sind diesbezüglich allerdings in den letzten Jahren stark gesunken.
Der wichtigste Schritt bei der Planung einer Solaranlage besteht also in der Berechnung ihrer Wirtschaftlichkeit. Die kann auf seriöse Weise nur am konkreten Objekt erfolgen. Dabei helfen in der Regel die Fachbetriebe, die auch Photovoltaik-Systeme verkaufen. Weil diese Firmen natürlich in jedem Fall ihre Ware an den Mann und an die Frau bringen möchten, sollte man sich bei einem Vertragsabschluss die Wirtschaftlichkeit schriftlich garantieren lassen. Alternativ beraten unabhängige Fachingenieure. Eine grobe erste Abschätzung der Erträge können zudem die zahlreichen Solarrechner bieten, die im Internet verfügbar sind.
Möchten Sie in die Stromproduktion einsteigen, sollten Sie außerdem folgende Punkte beachten:
- Kaufen Sie hochwertige Paneele, die über die nächsten 20 bis 30 Jahre zuverlässig funktionieren.
- Garantien helfen nur dann, wenn der Anbieter auch nach Jahren noch existiert. Wählen Sie also – soweit sich das absehen lässt – eine wirtschaftlich gesunde Firma als Lieferanten.
- Steigern Sie die Eigenverbrauchsquote, etwa indem Sie eine Wärmepumpe mit Solarstrom betreiben.
- Klären Sie mit dem Bauamt, ob eventuell ein Bebauungsplan gegen die Photovoltaik-Anlage spricht.
- Statt teure Hochleistungspaneele zu kaufen, kann eine Vergrößerung der Fläche rentabler sein. Lassen Sie sich das im Einzelfall ausrechnen.
- Versichern Sie Ihre Anlage.
Photovoltaik: Gut für die Umwelt, schädlich für die Gesundheit?
Für die Umwelt lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage in jedem Fall. Nach durchschnittlich drei bis fünf Jahren hat sie so viel Energie erzeugt, wie für ihre Herstellung benötigt wurde. Bei der Umwandlung entstehen allerdings elektrische, magnetische Felder und Oberwellen. Diese können bei sensiblen Menschen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, die sich regelmäßig sehr nahe an einzelnen Komponenten der Anlage aufhalten. Geklagt wird in diesem Zusammenhang über Kopfschmerzen, Nervosität und Atembeschwerden. Hier sind Tipps vom Verband Baubiologie für den Einbau von Photovoltaikanlagen:
- Die Installation des Wechselrichters in der Nähe zum Schlafplatz ist zu vermeiden. Der Verband Baubiologie empfiehlt einen Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern, auch zu allen Leitungen.
- Bei elektronischen Wechselrichtern sollten die Leitungen zu den Photovoltaik-Modulen geerdet werden. Die Oberwellen ("Dirty Power") in den Leitungen können durch den Einsatz von Filtern vermieden werden.
- Auf kurze Leitungsführungen und dicht beieinanderliegende Kabel achten.
- Zur Vermeidung störender Geräusche sollten die Wechselrichter nicht auf Resonanzkörpern, z. B. dünnen Holzwänden oder Dachsparren, montiert werden.
- Auf Steuerungs- und Informationssysteme per Funk verzichten.
- Bereits im Vorfeld der Installation ggf. einen qualifizierten Baubiologen kontaktieren.
So funktioniert Photovoltaik
Die photovoltaische Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie geschieht ohne mechanisch bewegliche Teile durch den sogenannten "photovoltaischen Effekt". Direkt an der Solarzelle kann zwischen zwei Kontaktflächen an der Vorder- und Rückseite der Zelle eine Spannung abgenommen werden. In üblichen netzgekoppelten Anlagen wird die erzielte Stromausbeute ohne Speicherung direkt in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Um eine effiziente Nutzung der Solarenergie zu ermöglichen, werden einzelne Solarzellen zu Modulen zusammengebaut. In den Modulen werden die empfindlichen, sehr dünnen Zellen auch mechanisch gegen Bewitterung geschützt untergebracht. Diese Module können dann ähnlich wie Solarkollektoren zum Beispiel auf dem Dach installiert werden.
Quelle: Foto: BSW-Solar/FirstSolar, Eaton, Schott, BSW-Solar/Sunways, djd/UDI/CJS, EU-Kommission, Braas, Dehn und Söhne, Wagner-Solar
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