Kellerdecke von oben und unten dämmen
Ist die Kellerdecke ungedämmt, entweicht in Richtung des unbeheizten Kellers viel Wärme. Wer die Decke dämmt, spart deshalb Energie – und langfristig Kosten.
Wie viel Heizkosten man durch eine Kellerdeckendämmung tatsächlich spart, kann niemand seriös sagen. Denn wie wir alle festgestellt haben, können unerwartete Geschehnisse die Gas- und Ölpreise mal eben verdreifachen. Auch hängt die mögliche Einsparung von der Dämmdicke, dem Deckenaufbau, der Dämmstoffart und auch von der Lage und vom Kellermauerwerk ab.
Zur Bauanleitung
Möchten Sie es für Ihre Immobilie genau wissen, kann ein Energieberater weiterhelfen und zumindest für den Zeitpunkt der Beratung sicher eine ungefähre Amortisationszeit berechnen, Stichwort "Dämmung Kellerdecke".
Dämmung: Kellerdecke
Grundsätzlich muss klar sein, dass die Maßnahme "Dämmung Kellerdecke" bis rund 300 mm Dicke eine kontinuierlich bessere Dämmwirkung mit sich bringt, größere Dämmstärken erzielen meist keine sinnvolle Verbesserung mehr. Für Decken zu unbeheizten Räumen wie einem Keller empfehlen sich Dämmstärken ab 100 mm mit einem Dämmstoff, der mindestens die Wärmeleitgruppe WLG bzw. Wärmeleitstufe WLS 035 erfüllt (je niedriger der Wert, desto besser die Dämmwirkung).
Was kostet die Dämmung der Kellerdecke?
Greift man zu Mineralwolle, also Stein- oder Glaswolle, gibt es Kellerdeckendämmplatten in 100 mm schon ab rund 20 Euro/m². Für 120 mm muss man ca. 5 Euro/m² mehr einplanen. Das bedeutet also, Sie können eine Deckenfläche von 100 m² für gut 2000 Euro dämmen (es kommt noch Klebemörtel hinzu). Im Vergleich zu anderen Energiesparmaßnahmen ist das nicht viel. Teurer wird es allerdings, wenn man Mehrschichtplatten einsetzen möchte. So kostet eine mineralisch gebundene Holzwolle-Mehrschichtplatte mit EPS-Kern in 100 mm über 60 Euro/m². Dafür hat man eine – je nach Geschmack – schönere Optik durch die Holzwolle-Deckschicht und gleichzeitig auch einen verhältnismäßig guten Verankerungsgrund: Man muss hier nicht wegen jeder Leuchte bis in die Betondecke bohren – "Dämmung Kellerdecke" mal auf die praktische Art.
Kellerdecke von unten dämmen
Meist wird man die Kellerdecke jedoch mindestens 100 mm dick von unten dämmen. Und das ist auch nicht schwer, sofern nicht zu viele Rohre an der Decke verlaufen. Mineralwolle wird einfach mit Klebemörtel unter die Betondecke geklebt, Mehrschichtplatten werden mit Tellerdübeln befestigt. Das kann allerdings auch bei Mineralwolle nötig sein, wenn die Platten nicht haften bleiben, entweder weil der Deckengrund ungeeignet ist oder weil Rohrausschnitte die Klebefläche der Platten verringert haben: Mindestens 50 Prozent der Plattenfläche sollten verklebt sein, damit die Haftung nicht abreißt.
Ist der Fußboden im EG kalt, sollten Sie von unten die Kellerdecke dämmen: Das Video erklärt, auf welche Apsekte Sie bei der Kellerdecken-Dämmung besonders achten sollten – vor allem, wenn Sie die energetische Sanierung selbst erledigen wollen:
An manchen Stellen kann das schon etwas schwierig werden, denn nicht selten verlaufen punktuell mehrere Abwasserrohre oder andere Leitungen im Deckenbereich. Mitunter sollte man an diesen Stellen deshalb eine Abkastung anbringen und diese dann dämmen. Denn zu viele Ausschnitte erschweren nicht nur die Befestigung der Dämmplatten, sondern schmälern auch die Dämmwirkung. Und das sollte man vermeiden, schließlich soll sich die Dämmung möglichst schnell amortisieren und auch nicht zu Bauschäden führen. Die wiederum können aber auftreten, wenn eine Fläche nicht einheitlich und durchgängig gedämmt wird. Bevor Sie Dämmplatten kaufen und sich an die Arbeit machen, sollte der Keller halbwegs entrümpelt sein. Sie müssen gut an die gesamte Deckenfläche gelangen, je nach Deckenhöhe ggf. auch mit einer Leiter. Und Sie müssen die Dämmplatten irgendwo stapeln können (Format z. B. 1000 x 625 mm), am besten auch im jeweiligen Raum, wo sie verarbeitet werden.
Kellerdecke von oben dämmen
Wer ohnehin den Estrich erneuern will, kann direkt von oben dämmen. Dazu werden druckfeste Dämmplatten ausgelegt, darüber folgt ein Nass- oder Trockenestrich. Wenn man keinen neuen Estrich einbringen möchte, lässt sich eine Decke zu unbeheizten Räumen ebenfalls von oben dämmen. Man verlegt hierfür auf dem Beton oder Estrich zunächst eine PE-Folie als Dampfbremse. Darüber folgt dann eine Balkenlage, deren Höhe und Abstände vom gewählten Dämmstoff abhängig sind: Die Dämmplatten oder -matten sollten bündig zwischen die Balken passen und oben mit ihnen abschließen. Die Balken unterlegt man noch mit Dämmstreifen, die auch beim Ausgleichen helfen – die Balkenlage muss exakt auf einer Höhe liegen. So können Sie anschließend direkt Massivholzdielen oder Bodenverlegeplatten (plus Bodenbelag) darüber verschrauben. Diese Dämmweise ist nicht knarzfrei und verlangt ausreichend Raumhöhe, dafür lässt sie sich einfach selbst realisieren. Das kann man nicht von jeder Estrich-Variante so ohne weiteres sagen: Einen Nassestrich sollte man besser von Profis einbringen lassen.
Das könnte Sie auch interessieren ...