Dach ausbauen – Wohnraum schaffen

Dachstuhl mit Trockenbauplatten verkleiden

Aus sonderheft 3/2019

Nach Dämmung, Abdichtung und Lattung folgt die Verkleidung des Dachgeschosses! Für ein gemütliches Ambiente verwenden wir Bauplatten aus Gipskarton, die sehr leicht anzubringen und individuell anpassbar sind.

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Foto: sidm/Claudio Kalex

Dachstuhl mit Trockenbauplatten verkleiden

Gipskartonplatten sind durch ihr geringes Gewicht und das einfache Zuschneiden perfekt für die Eigenmontage geeignet.

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Der Bauherr beginnt mit der Verkleidung der Fensterlaibung. Durch den mittigen Hilfssparren sind mehrere Zuschnitte fällig.

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Messdaten auf eine Platte übertragen und diese entlang einer Schiene mit dem Cutter anritzen. Fixiert ist die Platte hier auf ...

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... dem Spann- und Arbeitstisch Master 600 von Wolfcraft, ein Hersteller für Trockenbauwerkzeug. Die Platte brechen Sie einfach ...

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... über eine Kante hinweg durch und schneiden den äußeren Karton dann noch von der anderen Seite durch.

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Unsaubere Brechkanten kann man mit einem Kantenhobel glätten.

Foto: sidm/Claudio Kalex

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Kleinere Ausschnitte erfolgen am besten mit der Stichsäge, hier der Ausschnitt für den Hilfssparren.

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Die Latte unterm Fenster, auf der die untere Platte aufliegt, gegebenenfalls noch mal nachjustieren.

Foto: sidm/Claudio Kalex

Dachstuhl mit Trockenbauplatten verkleiden

Die mit Überstand zugeschnittene Platte anlegen und mit Schnellbauschrauben an der Latte befestigen. Spezielle Schraubvorsätze für Schnellbauschrauben können hier die Montage erleichtern.

Foto: sidm/Claudio Kalex

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Auch für die anderen Laibungsseiten Platten mit Überstand zuschneiden, im rechten Winkel in die Nut schieben und verschrauben.

Foto: sidm/Claudio Kalex

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Den Verlauf der Lattung auf den Platten markieren, um sie dann exakt mit den Latten verschrauben zu können.

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Die Verschraubung von einem Plattenrand fortlaufend zum anderen Rand vornehmen und nicht erst die Ecken und dann die Seiten.

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Vermeiden Sie Kreuzfugen und achten Sie darauf, dass möglichst immer die längeren Plattenkanten auf der Lattung aufliegen.

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Abstand zum Rand ausmessen, hierbei rund 5 mm Fuge zu Anschlussbauteilen einplanen.

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Platte dann mit Fuge zum Giebel hin verschrauben. Untereinander setzt man die Platten auf Stoß.

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Sind alle Platten rund ums Fenster an der Dachschräge montiert, werden die Überstände der Laibungsplatten bündig gekürzt.

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Platten also anritzen und über die vordere Kante an der Dachschräge durchbrechen.

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Die Bruchstellen wieder mit dem Kantenhobel glätten.

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In der Deckenabhängung unterm First werden elektrische Leitungen für die Lichtspots gezogen. Anschließend wird alles mit ...

Foto: sidm/Claudio Kalex

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... zugeschnittenen Platten verkleidet. Sehen Sie rund um den Balken Fugen vor, damit es nicht zu Spannungen und Rissen kommt.

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Mit der Lochsäge bohren Sie die Öffnungen für die Spots in die Platten und ziehen die Leitungen ein Stück hindurch.

Üblicherweise werden Dachschrägen mit Bauplatten verschlossen, in unserem Fall besteht diese aus Gipskarton. Platten dieser Art stammen ursprünglich aus den USA, wo der Werkstoff schon Ende des 19. Jahrhunderts patentiert wurde. In Europa ist das Material erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts beliebt. Aber warum?

Checkliste Werkzeug

  • Akku-Schrauber

  • Cuttermesser

  • Hobel

  • Lineal

  • Lochsäge

Das Material ist vergleichsweise günstig, da die Platten aus einem mit Karton ummantelten Gipskern bestehen. Die von uns verwendete Gipskartonplatte Knauf Miniboard GKB (1200 x 600 x 12,5 mm) kostet nur etwa 4 € pro Quadratmeter. Vorteile der Gipskartonplatte sind daneben vor allem die Stabilität und Formtreue, sowie das geringe Gewicht, welche durch die Ummantelung erreicht werden. Die Verarbeitung ist vom Prinzip her sehr leicht und somit auch für die private Baustelle geeignet. Beachten Sie allerdings, dass das Verkleiden von Dachschrägen körperlich sehr anstrengend sein kann.

Achtung: Bei zu starker Belastung durch Feuchtigkeit kann der Gipskern stark angegriffen werden; die Kartonschicht ist ebenfalls nicht feuchtigkeitsresistent. Praxistipp: Feuchtraum-geeignete Gipskartonplatten erkennt man leicht an der grünen Karton-Kaschierung!
Besonders geeignet ist das Verkleiden mit Gipskartonplatten für nichttragende oder kaum belastete Konstruktionen, das Einschlagen von Nägeln sollte mit Vorsicht passieren und für das Befestigen von Schrauben werden spezielle Trockenbaudübel empfohlen. Auch der Feuerschutz ist eine Spezialität der Gipskartonplatte, denn schon bei geringer Dichte der Platte, ist dieser relativ hoch.

Der wohl größte und bedeutendste Vorteil der Gipskartonplatten ist allerdings die Variabilität: Durch den Einsatz bestimmter Imprägnierstoffe oder Beschichtungen sowie die Veränderung der Gipskernrezeptur, ist es möglich, aus einer Gipskartonplatte eine Spezialplatte herzustellen. So können die zuvor genannten Schwachpunkte der ursprünglichen kartonummantelten Gipsplatte gestützt werden und somit je nach Ansprüchen der Dachschrägenverkleidung angepasst und augewählt werden. So kann in Räumen mit hoher Feuchtigkeitsbelastung beispielsweise das Drystar-Board, für eine bessere Wärmeleitfähigkeit das Thermoboard GKF verwendet werden. Sogar Strahlenschutzplatten wie das Safeboard GKF, die vor Röntgenstrahlung schützen, werden mittlerweile als Alternative zu bleihaltigen Produkten angeboten.

Praxistipp: Nicht immer passen die Gipskartonplatten auf Anhieb. Dann muss man sie bearbeiten. Wie das geht, zeigt das Video:

Video Platzhalter
Video: Xcel Production

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